Noch zu der Angst allgemein: Man braucht auch keine Zeit, sich der Angst zu stellen, bzw. man muss nicht einmal den Weg "suchen", wie man die Angst "erwischt", damit man diese vor Augen hat. Es liegt nur an eigener Entscheidung, endlich ohne Angst leben zu wollen. Einmal getroffen - läuft es dann. Dann auf einmal bekommt man die Angst vor Augen, man versteht meinetwegen diese wenn man Bock drauf hat usw. Aber nur an der Entscheidung happert es. Ich denke, das Gemeine an Angst ist, man hat immer einen "blinden Passagier" dabei. Das ist die Angst, die Angst zu verlieren. Daher treffen die Menschen die Entscheidung gar nicht, sondern laufen drum herum wie Katze um den heißen Brei.
Zitat von ChakowatzIn dem Begriff Sehnsucht steckt bereits schon die Abhängigkeit die ich meine.
Das macht doch nix. Wenn ein Mensch behaupten würde, er ist (bereits) frei von jeglicher Angst und ist süchtig (unabhängig davon, welche Sucht), dann würde ich das bedenklich finden. Aber solange der Mensch von der Angst nicht frei ist, ist die Sehnsucht völlig legitim und zeigt an, dass dieser Mensch lebt und strebt danach, etwas in seinem Leben zu bewirken.
Weißt und merkst du wie widersprüchlich das ist was du schreibst? Nach deinen Worten ist eine Freiheit von Ängsten nicht möglich,da es,wenn ein Mensch es behauptet zu sein,du es als bedenklich empfindest. Nur weil du es anscheind nicht schaffst wäre eine solche Aussage bedenklich (wobei ich diese Aussage ja garnicht gemacht habe)und verharrst in der Legitimität der Sehnsucht.
Zitat Roksi:
Zitat Chako:Deshalb schrieb ich ja auch von der Gefahr des Selbstbetrugs.Und diese Gefahr ist gegeben wenn man sich nur der Angst gegenüberstellt,ohne die Ursachen für die Angst zu kennen.
Ich bezweifle, dass die Kontrolle bzw. Bedürfnis nach Sicherheit auf dem Weg zur "Freiheit von der Angst" helfen würde.
Du assezoierst aus dem was ich unter Verständnis verstehe eine Kontrolle. Kein Wunder daß du mich nicht verstehst,denn von Kontrolle habe ich nie geschrieben,sondern von Verständnis und Verstehen. Wenn du daraus eine Kontrolle machst,entspricht das deiner Bewusstheit.
Zitat Roksi:Worin besteht (Selbst)Betrug, wenn die Angst nicht mehr das Leben des Menschen diktiert (auch wenn die Ursachen für diese Angst unbekannt bzw. nicht von Interesse sind)?
Ohne die Ursache der Angst zu kennen kann und wird die Angst das Leben des Menschen bestimmen. Vielleicht empfindest du es im Moment anders,und das will ich dir auch garnicht absprechen, aber du Roksi,stehst halt nicht am Ende deines Lebens um solch eine Aussage definitiv machen zu können. Deine gegenwärtige Bewusstheit ist ja auch nicht diskutabel.
Nun,wir beide kennen uns ja...
Zitat Roksi:
Zitat Chako:Nun,ich denke mal in dem Verstehen liegt überhaupt die Lösung der Angst,alles andere ist in meinen Augen verdrängen wollen,vor allem wenn es überhaupt nicht interessant sein will.
Verstehen kann eine Begleiterscheinung sein, aber das ist keinesfalls der "Schlüssel", bzw. "das Wichtigste" oder wie man das nennen mag.
Das Verstehen wird meiner Ansicht nach nur dann zur Begleiterscheinung wenn man sich selber betrügen möchte.
Zitat Roksi: Ohne Mut, der Angst "in die Augen zu sehen", als "Freund zu behandeln", "auf Abfangkurs zu gehen", "überholen" und wie man das auch umschreiben kann. Hauptsache, man berührt die Angst in der Gegenwart.
Die Frage ist nur was man da in der Gegenwart berührt wenn man die Ursache der Angst nicht kennt. Man kann durchaus auch voller Mut sich in den Selbstbetrug stürzen!!
Zitat Roksi: Aber Verstehen macht noch kein "klick" im Schloss.
Meiner Ansicht nach ist das Verstehen das "klicken" im Schloss.
Zitat Roksi:
Zitat Chako:Da kann ich dir aus Erfahrung zustimmen,ich kenne beide Seiten.Einmal den kurzen und schnellen Weg durch Rückführung, und einmal den Weg der "rückwärtslaufenden Logigkette" (Der Begriff ist wirklich gut!)
Es ging dabei aber bei mir nicht um das selbe Thema,einmal kann die Lösung schnell passieren (durch Rückführung) und einmal braucht die Lösung eine längere Zeit des Verstehens durch die "rückwärtslaufende Logigkette"
Die Angst lässt sich nur gegenwärtig lösen, denn das Angstgefühl ist nun Mal gegenwärtig. Und für Gegenwart existieren keine Vergangenheit-Lösung(en).
Was redest du denn da? Ich spreche ja auch nicht von Verganenheits-Lösungen,sondern vom Lösen in der Gegenwart in Betracht auf die Vergangenheit. Wenn man seine Vergangenheit natürlich nicht sehen will,weil man sie verdrängen will,weil sie in das gegenwärtige Konzept was man sich völlig unbewusst aufgebaut hat....,ja dann will man auch keine Lösungen aus und in der Verganenheit sehen. Wenn man die Vergangenheit völlig ausbelden möchte,ja,dann macht man es so wie du es tuen möchtest,nämlich nur die Gegenwart ohne Vergangenheit zu sehen.
Zitat Roksi: Es ist keine Zeit(verschwendung) dafür in der Wirklichkeit notwendig/erforderlich. Jede Minute, die man damit verschwendet, die Angst zu begreifen, verbringt man weiterhin in der Angst.
Ich habe dich schon längst verstanden! Aber nur auf deine Art.
Zitat Roksi: Wo ist da überhaupt der Vorteil?
Wer fragt denn danach,also wer fragt nach dem Vorteil? Bist du es nicht?
Zitat Roksi: Erst recht unter der Bedingung, dass man die Angst durch Verständnis aus der Vergangenheit nicht in der Gegenwart sowieso nie (be)greifen kann?
Die Frage wäre wohl eher die,ob man die Gegenwart aus der Vergangenheit überhaupt verstehen will !? Denn daß das Verstehen der Vergangenheit eine Bedingung wäre,ist deine Schlussfolgerung.
Wenn Angst das Gegenteil von Liebe wäre, oder der Trennungsfaktor wäre, und alle das "wissen" würden, bleibt für mich an dieser Stelle die Frage, warum soviel drumrum "gekämpft" wird...
Ist doch völlig normal das "zeitversetzt" wahrzunehmen.
Zitat von ChakowatzMan kann durchaus auch voller Mut sich in den Selbstbetrug stürzen!!
Und ich soll widersprüchlich schreiben? Selbstbetrug ist ja gerade die Folge bzw. "Schutzmechanismus" oder wie man das nennen mag, dass der Mensch feige ist, sich selbst zu ändern (wie z.B. das Leben zu ändern, indem er sich der Angst stellt). *woistderaltemannsmile?* Achja
Mutige Menschen betrügen sich selbst nicht. Sie machen vielleicht 1000 Fehler, aber sie begehen keinen Selbstbetrug. Selbstbetrug betrachte ich nicht als einen Fehler, sondern wie eine Art Flucht in selbst gebastelte Welt, die möglichst frei von Schwierigkeiten/Aufgaben/Situationen/Fehlernmachen ist, vor was man Angst hat, bzw. die unbequem, schwierig usw. erscheinen.
Zitat Ich verstand viel, was schief gelaufen war, aber die Angst blieb. Wie verhext. Da sehe ich klar vor meinen Augen, was genau da zu einem bestimmten Punkt lief - und... Null Effekt! Zum Verzweifeln war es.
Erst das direkte Begegnen mit der Angst schaffte allein das tatsächlich gewünschte Resultat: Angst war weg. Danach habe ich nicht einmal Lust gehabt, zu verstehen, was da schief gelaufen war. Ich bin einfach froh, frei zu sein. Es ist danach so was von Schnuppe, wieso das passierte, es sei denn, es war sehr interessant von der psychoanalytischen Seite die eigenen Muster und Blockaden auseinander zu nehmen.
Psychoanalyse und das rationale verstehen wollen ... das ist ein eigener Weg ... auch der soll gut sein. Nun ja ... genauso wie Du es beschreibst könnte es in diversen Therapieansätzen (Körpertherapien) laufen. Dieses "Verstehen" wollen ist oft nur ein Rationalisieren, ein Abwehrtrick, alles unter Kontrolle. Es gibt Leute die sehr differenziert erklären können wieso sie ein sehr guter Neurotiker sind, und das ändert nichts. Im Gegenteil es manifestiert sich ein verkopftes Ich-Bezugssystem aus Rechtfertigungen, das vor dem Fühlen der Angst und den dazugehörigen Szenen und Entscheidungen schützen soll ... und auch schützt. Das "Fühlen" wiederum öffnet die in den Körperzellen abgespeicherten Szenen aus der Zeit. Das ist ein anderes Erinnern, kein kognitives Erinneren. Die Bilder, die Wortwechsel, die Personen, die Gerüche, die Stimmung, die Farben kommen hoch und es ist in der Tat wie ein wiedererleben. Wichtig ist nun, nicht wieder in Ohnmacht zu fallen, sondern Gegenwartsbezogen und trotzdem die "alte" Situation fühlend da durch zu gehen. Die Angst, die Wut, die Ohnmacht, die Einsamkeit, die Hilflosigkeit, das schutzlose getrennt sein von allem. Bis zum Schluss. Die damals getroffenen Entscheidungen mit ihren Emotionen zu Wort bringen könnend und ihre Auswirkungen auf das heutige Verhalten erkennen. Das reicht. Wer will kann es aufschreiben ... oder versuchen jemand anderem zu erzählen ... es wird zunehmen unwichtiger und integriert sich ... es ist keine wirkliche Wahrheit ... in den Klopsen steckt keine Wahrheit ... aber die gelöste emotionale Energie befreit, erlaubt mehr Gegenwartsbezogenheit, mehr Lebensgefühl.
Zitat Die Angst lässt sich nur gegenwärtig lösen, denn das Angstgefühl ist nun Mal gegenwärtig. Und für Gegenwart existieren keine Vergangenheit-Lösung(en). Es ist keine Zeit(verschwendung) dafür in der Wirklichkeit notwendig/erforderlich. Jede Minute, die man damit verschwendet, die Angst zu begreifen, verbringt man weiterhin in der Angst. Wo ist da überhaupt der Vorteil? Erst recht unter der Bedingung, dass man die Angst durch Verständnis aus der Vergangenheit nicht in der Gegenwart sowieso nie (be)greifen kann?
Zitat Ich denke, das Gemeine an Angst ist, man hat immer einen "blinden Passagier" dabei. Das ist die Angst, die Angst zu verlieren. Daher treffen die Menschen die Entscheidung gar nicht, sondern laufen drum herum wie Katze um den heißen Brei.
Zitat von ChakowatzMan kann durchaus auch voller Mut sich in den Selbstbetrug stürzen!!
Und ich soll widersprüchlich schreiben? Selbstbetrug ist ja gerade die Folge bzw. "Schutzmechanismus" oder wie man das nennen mag, dass der Mensch feige ist, sich selbst zu ändern (wie z.B. das Leben zu ändern, indem er sich der Angst stellt). *woistderaltemannsmile?* Achja
Mutige Menschen betrügen sich selbst nicht. Sie machen vielleicht 1000 Fehler, aber sie begehen keinen Selbstbetrug. Selbstbetrug betrachte ich nicht als einen Fehler, sondern wie eine Art Flucht in selbst gebastelte Welt, die möglichst frei von Schwierigkeiten/Aufgaben/Situationen/Fehlernmachen ist, vor was man Angst hat, bzw. die unbequem, schwierig usw. erscheinen.
Der Selbstbetrug hat viele Gesichter,viele Facetten im Leben,zu denen meiner Ansicht nach auch gehört sich voller Mut in den Selbstbetrug stürzen zu können. Mut alleine ist kein Schutz vor Selbstbetrug.
Zitat von TAOHFWenn Angst das Gegenteil von Liebe wäre, oder der Trennungsfaktor wäre, und alle das "wissen" würden, bleibt für mich an dieser Stelle die Frage, warum soviel drumrum "gekämpft" wird...
Wenn alle das wissen würden würde wahrscheinlich auch nicht soviel drumrum gekämpft. Gekämpft wird daher meiner Ansicht nach um Liebe.
Zitat von TAOHFWenn Angst das Gegenteil von Liebe wäre, oder der Trennungsfaktor wäre, und alle das "wissen" würden, bleibt für mich an dieser Stelle die Frage, warum soviel drumrum "gekämpft" wird...
Ist doch völlig normal das "zeitversetzt" wahrzunehmen.
Gruß Thomas
Ist bestimmt keine wirklich gute Antwort ... aber fällt mir dazu ein ... Bin mir nicht sicher ob "Angst" das Gegenteil von "Liebe" ist. Angst erscheint wohl wenn keine Liebe gefühlt wird. (Aber nicht bei allen.) Bin mir nicht sicher ob "Angst" der "Trennungsfaktor" ist. Er hat aber wahrscheinlich mit dem "Ergebnis" des "getrennt seins" zu tun. Das handhabbare "Wissen" aus dem Werkzeugkasten ... so mal ne praktische Formel im Umgang mit EGO ... ist mir noch nicht eingefallen. Für die "Erwachten" ist das ja mal kein Thema, die haben es damit nicht mehr so sehr ... für die Otto-Normalos wie mich, ist das nicht ganz so einfach. Da sind täglich, bis ständig neue Ansätze mit den "Schattenseiten" ins klare zu kommen. Bis hin zur bequemen Ignoranz, weil es bei mir oft ermüdend ist und son träumendes Nickerchen auch nett ist.