Zitat von Das Grosse Tierhingeben tue ich mich an etwas,was ich kenne,was mir bekannt und vertraut ist.
Selbst das Bekannte kann sich irgendwann völlig unerwartet verhalten... Das sind dann Schicksalseinbrüche...
Hat aber die Wandlung stattgefunden, von der Alice schreibt
Zitat von Alice...vom sterben, des alten in uns, was zu einer vorübergehenden depersonalisierung führt...und dann ist alles anders...und eine völlig neue orientierung geschieht... das einstige vertrauen ist weg, und nun kann ein neues entstehen, wenn man es denn lässt...ein vertrauen darauf, dass man sich zuerst selbst vertrauen darf, und der rest sind erfahrungswerte und wissen, dass ich mich nicht jedem öffnen kann und sollte...doch ein vertrauen darauf, dass was mir entgegen kommt, dass richtige für den moment ist.
...dann ankert Vertrauen nicht mehr im "Vertrauten" (auf Erfahrung und Gewohnheit beruhend), sondern in der Öffnung für den Augenblick. Vertrauen, dass alles sinnvoll ist und ich im Selbstvertrauen darauf reagieren kann. Sich aus dem Selbst führen lassen...
In den letzten zwei Jahren habe ich das so beobachtet: Situationen entschärfen sich durch innere Entspannung und in der Gegenwärtigkeit zeigt sich meist die Lösung.
Zeigt sich keine Lösung, sondern Verschärfung dann kann ich drauf vertrauen, dass gerade eine Lektion zu lernen ist oder Ausgleich von Altlasten stattfindet. auch da löst Annahme.
Hingabe und Annahme bedeuten nicht alles, was geschieht widerspruchslos hinzunehmen. Sondern sie bedeuten Vertrauen in die Lösbarkeit, Mut zu reagieren, mögliche Freiheit erkennen, direkt aus der inneren Quelle schöpfen...
"Wann wirst du endlich lernen, an Gott zu glauben? Du sagst, du willst die Wahrheit, doch was du wirklich willst, ist die Wahrheit ohne Liebe. Gott ist Liebe, und ohne Liebe ist nichts. Wenn du nicht an Gott glaubst, wirst du nie fähig sein, zur Wahrheit vorzudringen. Du kannst nicht Gott umgehen und denken, dass du aus eigener Kraft dorthin gelangen wirst. Das ist die schlimmste Art der Arroganz."
(aus: Ich ging den Weg des Derwisch von Reshid Feild)
... und ich sagte dir, dass es ein gefährlicher Weg ist, und dass, wenn du kein Vertrauen hättest, wir beide straucheln würden. Jede Stunde die du hier bist habe ich auf dich eingeredet, du solltest Vertrauen haben. Vertrauen. Vertrauen. Und was machst du? Du versagst jämmerlich bei der Mutprobe [...] und dann merkst du nicht einmal, dass du versagt hast und verkündest lauthals, du hättest es geschafft. Als ob du überhaupt etwas schaffen könntest. Du, mein Freund, bist nichts, und je eher du das einsiehst, desto eher wirst du imstande sein, wenigstens eine Ahnung zu bekommen, was es mit dem Pfad auf sich hat.
(aus: Ich ging den Weg des Derwisch von Reshid Feild)
Zitat von harisLeid ist ein perfekter Wegweiser für das richtige Vertrauen.
... das ist ein Satz, den ich interessant finde.... auf mich selbst bezogen, also auf das Vertrauen zu mir selbst, leide ich, wenn überhaupt, eigentlich an einem Mangel, den ich genau dadurch beseitige, dass ich an der Stelle Vertrauen schenke,... dann verschwindet ja das Leid, nicht, wenn ich es entziehe.... Das Leid wäre dann also kein Grund, Vertrauen nicht zu schenken, sondern es gerade "einzusetzen" .... *überleg* aber vielleicht meinst Du das auch?
...bin noch mal in mich gegangen: entsteht das Leid nicht überall durch Entzug von Vertrauen? nicht andersherum (also in der Art: es wird etwas oder jemandem, der Leid erzeugt, deshalb das Vertrauen entzogen)
vielleicht geht es dabei auch um eine Verwechselung zwischen "Vertrauen" und "gesicherte Erfüllung von Erwartungen" ?
Zitat von greenentsteht das Leid nicht überall durch Entzug von Vertrauen?
vielleicht geht es dabei auch um eine Verwechselung zwischen "Vertrauen" und "gesicherte Erfüllung von Erwartungen" ?
Beidem kann ich nachempfindend zustimmen.
Vertrauen und Erwartung sind ein interessantes Paar.
Man kann vertrauen, dass etwas bestimmtes eintreten wird, oder aber in Offenheit vertrauen, dass das Richtige geschieht...
Davon ausgehend, dass unsere innere Gestimmtheit sehr zu dem beiträgt, was tatsächlich geschieht, lässt die Vertrauensvariante erfreulicheres geschehen, als die Angst- und Misstrauensvariante...
Trotzdem möchte ich betonen, dass das Vertrauen nach innen gerichtet wird, oder nach oben...
andre Menschen betreffend: Vertrauen in das höhere Selbst des andren...
...ich ahnte doch, unser Inselfreunde im Norden haben da sprachlich mal wieder ein paar mehr Chancen, sind zu offenbaren: Vertrauen im Englischen
reliance käme wohl dem erwartenden Vertrauen am nächsten, die weniger fordernde Form ist wohl confidence und die zweifelsfrei bewiesene vermutlich assurance die unbewiesen zugestehende trust
Zitat von greenreliance käme wohl dem erwartenden Vertrauen am nächsten, die weniger fordernde Form ist wohl confidence und die zweifelsfrei bewiesene vermutlich assurance die unbewiesen zugestehende trust
Und faith würde ich als Gottvertrauen bezeichnen...
Ja, der Vertrauensbegriff scheint sehr stark differenzierbar zu sein...