Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sphäre der Meditation

Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 121 Antworten
und wurde 6.995 mal aufgerufen
 der Blick nach innen
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | ... 13
Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

23.02.2010 16:00
#31 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Ja nu, ich och nich, weil meine Tocher andauernd sagt: "Papa du bist peinlich"
http://www.youtube.com/watch?v=ev5iynyLHd4

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

23.02.2010 16:04
#32 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Auf sein Gegenüber konzentrieren?
Wenn mein Zahnarzt mir den Bohrer in den Mund steckt, ist er auch auf mich konzentiriert und ich auf Ihn.
Aber sind wir desshalb intim?

Was geht der Intimität voraus, oder was ist deren Ursache oder Quelle und was das Ziel?

lupa49 Offline




Beiträge: 40

23.02.2010 16:42
#33 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

ich empfinde es als obsolut unnatürlich zum schwimmen und sonnen etwas anzuziehen -
dennoch bin ich kein wirklicher fan von FKK - da setzen sich die leute auch nackt zum essen ins lokal.
mich wiedert auch die öffentliche zurschaustellung von sexualität an -
zugleich gibt es für mich nichts schöneres als liebe in der freien natur - auch wenn es möglicherweise - wenn auch nicht beabsichtigt - zuschauer geben kann.

was ich damit ausdrücken will -
es gälte zur natürlichkeit zurück zu finden - aber im rahmen unserer kultur -
die wir ohne uns entwicklungsbedingt unserer nacktheit und unserer sexualität zu schämen - nicht entwickelt hätten.

al christl

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

23.02.2010 17:54
#34 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Astroharry
Auf sein Gegenüber konzentrieren?
Wenn mein Zahnarzt mir den Bohrer in den Mund steckt, ist er auch auf mich konzentiriert und ich auf Ihn.
Aber sind wir desshalb intim?

Denke ich schon. Verhältnis Arzt-Patient trägt durchaus intime Züge. Ärztliche Schweigepflicht ist enorm wichtig und kein Zufall. Und ich bezweifle, dass Dein Zahnarzt seine Behandlung genauso gerne mitten in U-Bahn durchführen würde, wie er das in der Praxis macht.

Zitat
Was geht der Intimität voraus, oder was ist deren Ursache oder Quelle und was das Ziel?

Ich würde sagen, Intimität ist die Folge des Wunsches der Konzentration auf die andere Person. Wenn zwei Verliebte mitten auf der Straße kuscheln, dann sind sie genauso intim wie die, welche das nicht öffentlich tun. Nur haben die ersten eben das geschafft, sich von der Öffentlichkeit nicht ablenken zu lassen. Die Stadtleute sind da auch wiederum anders, als die, die auf dem Land aufgewachsen sind.

Ich würde auch den Unterschied zwischen "stören" und "sich schämen" machen. Wobei auch diese beiden verwandt sind. Bei sich schämen übernimmt das integrierte Schuldgefühl völlig die Kontrolle über die eigenen Handlungen und Entscheidungen. Wenn man sich gestört fühlt aber nicht (mehr) schämt, dann bedeutet das, dass das Schuldgefühl lokalisiert wurde. Aber noch nicht vollständig getilgt.

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

lupa49 Offline




Beiträge: 40

23.02.2010 19:35
#35 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Roksi
Ich würde auch den Unterschied zwischen "stören" und "sich schämen" machen. Wobei auch diese beiden verwandt sind. Bei sich schämen übernimmt das integrierte Schuldgefühl völlig die Kontrolle über die eigenen Handlungen und Entscheidungen. Wenn man sich gestört fühlt aber nicht (mehr) schämt, dann bedeutet das, dass das Schuldgefühl lokalisiert wurde. Aber noch nicht vollständig getilgt.



wie kann man sich gestört fühlen, wenn man sich nicht mehr schämt?

also - ich hab' mal ein paar beobachtet - war auf mallorca -
ihre kinder sind herumgelaufen -
unter einem sonnenschirm - halbwegs verdeckt - hat das paar liebe gemacht.

ich habe mich übehaupt nicht gestört gefühlt - ich habe es wunderschön gefunden.

das schmusen von jugendlichen in der u-bahn empfinde ich sehr oft als störend.

worin liegt der unterschied?

al christl

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

23.02.2010 20:00
#36 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von lupa49

Zitat von Roksi
Ich würde auch den Unterschied zwischen "stören" und "sich schämen" machen. Wobei auch diese beiden verwandt sind. Bei sich schämen übernimmt das integrierte Schuldgefühl völlig die Kontrolle über die eigenen Handlungen und Entscheidungen. Wenn man sich gestört fühlt aber nicht (mehr) schämt, dann bedeutet das, dass das Schuldgefühl lokalisiert wurde. Aber noch nicht vollständig getilgt.



wie kann man sich gestört fühlen, wenn man sich nicht mehr schämt?

also - ich hab' mal ein paar beobachtet - war auf mallorca -
ihre kinder sind herumgelaufen -
unter einem sonnenschirm - halbwegs verdeckt - hat das paar liebe gemacht.

ich habe mich übehaupt nicht gestört gefühlt - ich habe es wunderschön gefunden.

das schmusen von jugendlichen in der u-bahn empfinde ich sehr oft als störend.

worin liegt der unterschied?


Die Grundlage für Scham und Gefühl, gestört zu werden, bildet das Schuldgefühl. Hätte man kein Schuldgefühl gegenüber Anderen und in der Endform zu sich selbst, würde Einen nichts mehr stören. Schamgefühl ist die gesteigerte Form von Schuldgefühl. Dabei empfindet man nicht mehr nur ein leichtes Unbehagen = Stören. Sondern man schämt sich auch noch dessen ----> sprich man projeziert die Störung dabei auf sich selbst, was schlicht logisch betrachtet völlig unsinnig ist. Dabei wird das Schuldgefühl selbst nicht mehr lokalisiert und Scham übernimmt vollends die Kontrolle. Beim Gefühl, gestört zu werden, ist man noch im Stande zu lokalisieren, dass das Schuldgefühl die wirkliche Störung ist. Und nicht das Pärchen, welches auf der Straße schmust.

Schuld ist ein sehr komplexer Minderwertigkeitsaspekt. Und in Ausprägung von Störung bis zum Scham mit dem Gipfel in der Forumlierung der gesellschaftlichen Moralnormen wird dieser Minderwertigkeitsaspekt als "Norm" empfunden und sogar mit allen Mitteln verteidigt.

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

lupa49 Offline




Beiträge: 40

23.02.2010 20:59
#37 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Roksi

Zitat von lupa49

Zitat von Roksi
Ich würde auch den Unterschied zwischen "stören" und "sich schämen" machen. Wobei auch diese beiden verwandt sind. Bei sich schämen übernimmt das integrierte Schuldgefühl völlig die Kontrolle über die eigenen Handlungen und Entscheidungen. Wenn man sich gestört fühlt aber nicht (mehr) schämt, dann bedeutet das, dass das Schuldgefühl lokalisiert wurde. Aber noch nicht vollständig getilgt.



wie kann man sich gestört fühlen, wenn man sich nicht mehr schämt?

also - ich hab' mal ein paar beobachtet - war auf mallorca -
ihre kinder sind herumgelaufen -
unter einem sonnenschirm - halbwegs verdeckt - hat das paar liebe gemacht.

ich habe mich übehaupt nicht gestört gefühlt - ich habe es wunderschön gefunden.

das schmusen von jugendlichen in der u-bahn empfinde ich sehr oft als störend.

worin liegt der unterschied?


Die Grundlage für Scham und Gefühl, gestört zu werden, bildet das Schuldgefühl. Hätte man kein Schuldgefühl gegenüber Anderen und in der Endform zu sich selbst, würde Einen nichts mehr stören. Schamgefühl ist die gesteigerte Form von Schuldgefühl. Dabei empfindet man nicht mehr nur ein leichtes Unbehagen = Stören. Sondern man schämt sich auch noch dessen ----> sprich man projeziert die Störung dabei auf sich selbst, was schlicht logisch betrachtet völlig unsinnig ist. Dabei wird das Schuldgefühl selbst nicht mehr lokalisiert und Scham übernimmt vollends die Kontrolle. Beim Gefühl, gestört zu werden, ist man noch im Stande zu lokalisieren, dass das Schuldgefühl die wirkliche Störung ist. Und nicht das Pärchen, welches auf der Straße schmust.

Schuld ist ein sehr komplexer Minderwertigkeitsaspekt. Und in Ausprägung von Störung bis zum Scham mit dem Gipfel in der Forumlierung der gesellschaftlichen Moralnormen wird dieser Minderwertigkeitsaspekt als "Norm" empfunden und sogar mit allen Mitteln verteidigt.




das unterschreibe ich komplett -
wobei es mir um die klärung von ursachen - wirkungen und wechselwirkungen des schulddenkens geht -
um auch auflösen zu können.

sorry - wenn ich mich hier erst finden muss - dauert vielleicht ne weile -
bislang durfte ich den begriff schulddenken nicht in den mund nehmen, ohne gesteinigt zu werden.

bitte um geduld.

al christl

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

23.02.2010 21:43
#38 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von lupa49
bislang durfte ich den begriff schulddenken nicht in den mund nehmen, ohne gesteinigt zu werden.

Oje, kann ich mir vorstellen! (Habe gerade Deinen "Erkenntnis"-Weg gelesen, hat mich sehr mitgenommen... )

Zum Schulddenken:

Wir haben hier vor kurzem eine kleine Diskussion über Sachen, welche mit Schuld verknüpft sind, diskutiert. Vielleicht wäre es für Dich interessant?

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

23.02.2010 22:05
#39 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von lupa49
[wobei es mir um die klärung von ursachen - wirkungen und wechselwirkungen des schulddenkens geht -
um auch auflösen zu können.


Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die Klärung von Ursachen nicht die Garantie für (Auf)Lösung ist. Genau damit haben wir uns ja in dem oben von mir verlinkten Thread "Auswirkungen von Vergangenheit auf Gegenwart" beschäftigt.

Es kann sehr hilfreich sein, die Gründe für Sachen zu kennen, die unsere Lebensqualität zunichte machen. Aber das ist weder zwingend notwendig, noch ist es Garant dafür. Denn z.B. wie soll man etwas auflösen, woran man sich z.B. in der Kindheit gar nicht erinnern kann und wenn die Hypnose bzw. Rückführung nicht helfen? Wir, Menschen, hätten ein heftiges Problem, wenn wir nur mithilfe von Verstehen und Erinnern von Ursachen unserer Schuldgefühle diese auflösen könnten. Denn nicht immer ist es möglich. Und das Schuldgefühl ist ein sehr globales "Feld" oder so was in der Art, was viele-viele Menschen beherrscht, ohne dass sie das merken.

Der Schlüssel ist hier sehr einfach aber wohl enorm schwer zu handhaben. Ich muss mir selber klar machen, dass ich niemandem was schuldig bin. Niemandem. Ich bin nur für mich selbst verantwortlich. Egal was die Umgebung mir einreden will - ich bin eigenständige Person. Um diesen durchaus einfachen aber durchaus ein-leuchtenden Grundsatz klar zu machen, bedarf es nach meiner Erfahrung einer langen Arbeit in mir selber. Ich bin persönlich gar nicht durch damit und werde wohl noch Weilchen brauchen. Als Hilfe dafür kann ich z.B. in den Ursachen und Gründen suchen. Aber klar muss ich mir das selbst machen. Niemand ist dazu im Stande, außer mir. Und ich darf nicht die Hoffnung in Verständnis und Finden der Ursachen allein legen, denn das ist, ich wiederhole mich jetzt, keine Garantie dafür, dass ich etwas (auf)löse.

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

lupa49 Offline




Beiträge: 40

23.02.2010 22:34
#40 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

ohne jetzt schon den link nachgelesen zu haben -
es geht - nach meinem erkennen - um die ur-ursachen des schulddenkens -
die in der zeit begründet wurden, als menschliches denken - menschliche bewusstwerdung ihren anfang genommen haben -
wobei von anfang zu sprechen natürlich auch wieder so eine geschichte ist -
die entwicklung ist ja eine stetig fortlaufende und aufbauende -
also besser - zu dem zeitpunkt, den die menschheit als beginn der menschlichen bewusstwerdung erkennt -
eine mehr oder weniger willkürliche zäsur.

ich denke, ich werde am besten einen eigenen thread darüber aufmachen - wenn ich selbst soweit bin.

al christl

Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | ... 13
Erkenntnis »»
 Sprung  
Saraswati

Atlantis
Grenzenwissenschaften & Baum des alten Wissens
GreenBonoboLand
Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz