Hallo zusammen, habe vor einigen Tagen irgendwie diesen Gedanken gehabt und musste das hier reinstellen, während ich noch Forum-Aktuelles durchlesen muss.
Was denkt ihr über die s.g. Ehrenabzeichen?
Schon die Formen bieten auf jeden Fall Stoff für Spekulationen an: z.B. blutübergossene Pentagramme und Tücher um Hals waren in Sowjetunion äußerst beliebt. In DE kennen wir Kreuze. Ansonsten fallen mir noch die runden Orden ein.
Bei den Tüchern wie sie die Pioniere trugen, erinnert es mich an Freimaurische Riten. Ansonsten wird wohl durch Vergeben eines Abzeichen das eigene Ego bestätigt und gekräftigt.
Die goldene Ehrennadel für 50 Jahre Gesangsvereinstreue...
Identifikation mit öffentlich anerkannten Aufgaben. Bindung an Gruppen und Ziele durch Anerkennung.
Auch Bindung von Gruppen an "ausgezeichnete" Idole. Wer öffentlich geehrt wurde ist vorbildlich... Die Symboliken haben bestimmt oft tiefliegende Bedeutung.
Manchmal gibt es auch Ehrungen für individuell hervorgebrachte Leistungen, zum Beispiel Literaturpreise...
Welches Interesse steht dahinter, wer bestimmt den Wert der Leistung, welche Maßstäbe gelten?
Bin gerade über "positive Aspekte" am Überlegen: eigentlich wird eine Leistung und Freude darüber sozusagen ins Materielle "ein-geschlosssen". Wohl besonders beliebt, weil die Erinnerungen verblassen?
Interessant, was machte man in der Antike mit den Leistungssportlern z.B.? Haben sie da was "Dauerhaftes" bei den Wettkämpfen bekommen, außer eines Lorbeerkranzes?
Ahja, stimmt, ihr gesellschaftlicher Status wurde durch (sportliche) Leistungen gehoben. (Wie heißt es noch Mal heute? High-Society??)
Aber interessanter Aspekt: es wurden also (soweit es mir bekannt ist) zur Belobigung entweder vergängliche Güter geschenkt (Lorbeerkränze kleben mir irgendwie in Erinnerung und wahrscheinlich was Direktes wie Köstlichkeiten zum Essen?)...
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man hütete sich wohl davor, die Leistungen in ein Symbol einzuschließen, insbesondere, wenn dieser Symbol eindeutig auf eine (Geheim)Gesellschaft hinwies. Also eine Art Freiheit (bis zu einer gewissen Grenze - da wären wir wohl beim anderen Thema wieder ) hat da geherrscht.
Jedenfalls ist mir nichts über antike Funde wie "altertümlicher Club-Pokal" bzw. eine "1-Platz-Medallie" oder so etwas in der Art bekannt... Oder doch? Bin jetzt echt nicht richtig informiert...
Zitat von Roksi Was denkt ihr über die s.g. Ehrenabzeichen?
Egoabzeichen?
Ich hab vor gar nicht so langer Zeit auch mal eins bekommen: Ne kleine Anstecknadel. Das mit der Bindung kann ich bestätigen. Es wirkt. Irgendwie läuft da energetisch viel (feinstofflich...), vielleicht bringt es einen in Resonanz mit dem diesem Symbol anhaftenden morphogenetischen Feld? Was man dann daraus macht, ist wieder eine andere Frage.
Ehrungen ... überhaupt ... und an und für sich ...
gab ne Zeit ... da fand ich Ehrungen, albern und peinlich ... hatte da mal gar keine Lust drauf ...
Also ich habe auf Bühnen gestanden und wurden wegen irgendwas geehrt ... egal jetzt für-, und mit was ... und ich merkte, das ich eine Unterhaltungsfigur für das drum rum war ... die Anderen wollten feiern, und sahen in mir einen guten Grund. Und ich spielte für sie mit. Ja ... sowas hatte es auch schon gegeben ...
Und dann gab es auch so Momente ... die mich wirklich umgehauen haben ... und ich nach Luft schnappte und die Körperreaktion "Tränen" in mir erzeugten ... unvermutet, meinten Leute Danke sagen zu müssen, und reichten mir da irgendwas ... das ging ziemlich tief, bewegte einiges und erledigte gleichzeitig eine ganze Menge in mir.
Wenn ich Andere geehrt habe ... als es mir nicht mehr peinlich war ... sondern meinte was ich sagte und tat ... dann komme ich tatsächlich für einen Moment in diese Stimmung, sehe das Engagement, den Einsatz, sehe das da viel gelaufen ist, um das jetzt hier zu erreichen, eine Etappe ... ich empfinde das tatsächlich als ein Fest ... und dann sagt es sich von mir ganz von selbst: "Schön das Sie da waren" oder "Danke das Sie da waren!" und es stimmt in dem Moment.
Hab eben im Telefongespräch von einem "grünen Gockel" erfahren, der für ökologisch vorbildlich wirtschaftende Kirchengemeinden verliehen wird. Das ist was, zum Stolz drauf sein und da gibt es dann ein Fest und "wichtige" Leute werden eingeladen... Ein grüner Gockel als Anreiz... Muss doch wirkungsvoll sein, mit Auszeichnungen zu winken.
Hab ich euch mal erzählt von einem, der bei der Kirche angestellt war (oder noch ist?), nur um als Vertreter bei "wichtigen" Anlässen zu repräsentieren und anwesend zu sein. Aber es kräht dann kein Hahn mehr danach , was er dort erlebt hat... interessiert also doch niemanden.
Das Repräsentieren als Selbstzweck. Aufgeblähte Wichtigkeit, um Veranstaltungen den Schein von Wichtigkeit zu geben...