Die Höhle liegt in einer Vertiefung, unterhalb einer sehr steil abfallenden Felswand. Auch ohne Höhle ist dieses Gebiet sehr beeindruckend, vor allem die Stimmung die ich dort empfand. Ich war sehr aufmerksam und vorsichtig, ging sehr bewußt, hörte auf alles um mich herum ... . Die Baumstämme wirken sehr hoch ... . Ganz unten ist der vergitterte Eingang zur Höhle, die Gittertür ist offen ... zusätzlich führen Treppenstufen nach unten um zum Höhleneingang zu kommen ... ein Widerstand (wohl ein innerer ... oder einer von diesen Gnomen) läßt mich an mir selber stolpern und ich ich halte mich gerade noch so auf der obersten Stufe. Eine Weigerung die Stufen hinunter zu gehen. Eventuell auch die ungewohnte Näher dieser hohen Felswand. Nach dem Innehalten gehe ich doch die 5tufen sehr aufmerksam ... und stehe dann vor diesem schwarzen Loch ... die Taschenlampe in der Hand ... merkwürdig bewußt das ich allein bin ... mit allem rechnend ... der Lichtkegel der Taschenlampe ist zu schwach, die Schwärze der Höhle schluckt ihn einfach, undeutliche vordergründige Felsreflektionen ... schlau wie ich bin, nehme ich den Fotoapparat mit Blitz, um auf dem Bild sehen zu können, was ich so nicht sehe ... alle Fotos sind pechschwarz, nix zu erkennen, gebe meine Stimme in den Raum ... sie kommt nicht voll ... höre Wassertropfen, rascheln von irgendwas ... ich gehe die paar Schritte wieder zurück ins nachmittägliche Tageslicht ... gebe meine Untersuchung auf und begebe mich zu einer Informationstafel ... ich habe sie abfotografiert, sogar zwei mal, aber beide Fotos sind verwackelt und man kann die enge Schreibschrift darauf schlecht lesen ... Zunächst ist darauf eine Bitte zulesen, keine Fackeln in die Höhle mitzunehmen, auch soll man darin kein Feuer machen ... ich nehme an, wegen der sich in der Höhle befindenden Fledermäuse und anderen Tiere und schon gar nicht soll man von außen etwas in die Höhle hineintragen, wie Holz oder gar Müll ... vor der Höhle ist leider Müll zu sehen, ich sehe ihn und mach ihn weg ...
In dem See in der Höhle als auch vor der Höhle, wurden Frauen durch das baden fruchtbar. Wahrscheinlich war dies damals für die Frauen mindestens ebenso lebenswichtig in der menschlichen Gesellschaft, wie für die Frauen heute noch in Indien. Fruchtbar werden verleiht einen Status innerhalb der Sippe in der Familie, sichert Schutz, Nahrung, Dazugehörigkeit, vor allem die Akzeptanz der Schwiegermütter ...
Oben von dem Felsen sei eine junge Frau gesprungen, die jetzt noch als Nixe in dem See vor der Höhle lebt.
Ich bin mir sicher das dies hier ein Kultort war, auch wenn es dafür angeblich keine wissenschaftlichen Belege gibt. Auch hier Menschenopfer?
Die Wasserknappheit macht dem äußeren See eher zu einem Tümpel, aber er enthält Glasklares Wasser, man kann bis auf den Grund schauen, sehe weder Fische, noch die Nixe.
Laufe oben auf dem Felsen entlang ... da steht ein "Schachteingang" wie für Wasserspeicher, seine Stahltür ist an den Rändern sehr eingerostet, kann nicht viel sehen, hat der was mit dem Höhleneinsturz in den achtziger Jahren zu tun? ... ein kahler Rehschädel ... gleichdarauf find ich die Wirbelsäule und die Beinknochen ... nehme an das es sich hier um ein unten auf der Straße angefahrenes Reh gehandelt hat, die "retten" sich dann noch ein paar Meter von der Straße und legen sich mit ihrem schmerzenden Körper in das Gebüsch. Rehe können Tränen weinen. Wenn man einen solchen Vorfall dem Förster meldet, dann macht er sich in die Gegend auf die Suche ... . Ich lasse den Schäder dort liegen ... aber der Fund entspricht meiner Stimmung ... bald geh ich wieder zum Sharan und fahre nach Bad Sooden Allendorf, um mir dort einen angenehmen Schlafplatz zu suchen.
Bad Sooden Allendorf ... die kleine Stadt feiert ... überall hängen blau/rote Stoffe aus den Fenstern und Fahnenstangen ... "Erntedank??" oder dieses "Schnitterfest", jedenfalls an der Werra ist ein Kirmisplatz aufgebaut worden, laute Musik - wahrscheinlich vom Autoscooter ist zu hören ... ich suche mir einen Schlafplatz am Werraufer, links geht es zur Kirmes und rechts das Ende eines Wohngebietes ... Prima ... Abstell, ein paar Nudeln mach ... bald kam wieder der olle Mond ins Sichtfeld, immer noch gut in Form, immer noch dieses Unbehagen von diesem Rehsklett in mir ... habe viel Beifuss gesammelt, lege ihn unter das Schlafbrett ... die Männlichen Pflanzen zum Räuchern, die Weiblichen Pflanzen sind gut für Teechen ... nix für Schwangere!!! und auch nicht, wenn Frauen ihre Tage haben, die Blutungen werden um einiges verstärkt, also vorsicht ... heilige Orte hat man mit Beifuss gekehrt und ausgelegt, auch den Schlafplatz kann man gut damit auslegen ... als Grabbeigaben wurde Beifuss schon gefunden ...
Am nächsten Morgen fahre ich nach Bad Sooden rein ... alte Kurstadt ... Krankenkassenreform, Arbeitslosenquote ... viele Häuser stehen leer und werden zum Verkauf angeboten ... alles ist auf Tourismus eingestellt ... im Büro Touristeninformation lasse ich mir Karten geben, informiere mich ... und geh dann Kaffee trinken. Im Kaffee ist Radio FFH recht laut gestellt ... eine kurze Information ... in der Nacht sind vier in schwarz gekleidete Männer am Festzelt vorgefahren und mit Baseballschlägern im Zelt auf die Gäste losgegangen, 13 Verletzte ... staun ... das ist das Gesprächsthema im Kaffee und vor dem Kaffee, etwas anstrengend nach ner Weile ... ich studiere die Karten und Informationen und fahre dann bald ... finde einen sehr schönen Rastplatz ... und fange den Montag nochmal an ...
Es ist die Zeit, in der man wieder die vielen leeren Schneckenhäuser findet. Die Weinbergschnecken drücken sich in Erdlöcher, bilden mit ihrer klebrigen Masse einen Verschluss und nach ner Weile scheint da nur noch ein Erdklumpen, den man herausklopfen kann, drin zu sein. Wie oft schon wollte ich aus diesen Schneckenhäusern ein großes Mandala anfertigen, auch diesmal sammele ich wieder einige Häuser ein, gekoppelt mit diesem Vorhaben ... mal sehen was wird.
Brombeeren ... große ... dicke ... saftige ... süße ... hmm ... immer wieder ... Ich sammel auch die Weißdornbeeren, werde sie trocknen ... Tee! Schlehen sind auch schon zu sehen ... aber die brauchen erst noch den Frost, das dauert noch ...
Das ist immer wieder ein ähnliches Bild hier zu Lande ... kaum liegt ein Grundstück, ein Garten, ein Stück Land mal ne Weile Brach, erobern es schon bald die Brennesseln, die lockern den Boden auf, es folgen die Brombeerbüsche, Holunderbüsche, Weißdorn, Schlehen und Haselnusssträucher und schon hat es die Natur wieder für sich erobert ... dann geht es weiter mit Ahorn, Birke und wenn es feucht ist, die Weide ... Äpfel gibt es dieses Jahr ... die Bäume hängen voll ... da brechen die Äste auch ohne Sturm ab, so schwer haben sie zu tragen ... Most ...
Fahre durch einen von Bäumen flankierten Wald/Feldweg entlang ... dahinter freies Feld ... schrecke eine Bussard auf. der fliegt vor mir her ... biegt nicht ab ins Feld, sondern fliegt weiter im Tiefflug über den Weg und landet auf einem Ast ... der Sharan rollt langsam weiter ... der Bussard fliegt weiter über den Weg, landet und hackt mit dem Schnabel in den Boden, wundere mich, er fliegt wieder auf, auf einen Baum am Weg ... ich steige aus, schaue mir die Stelle an ... da ist nichts zu erkennen ... steige ein, fahre weiter ... der Bussard fliegt den Weg entlang zum nächsten Baum ... wieder und wieder, das selbe Spiel ... nochmals landet er vor mir am Boden und hackt in den Weg ... wieder scheu ich mir die Stelle an, während er auf einem weiteren Ast sitzt und mir dabei zuschaut ... ich kann nichts wirklich erkennen ... steige wieder ein, starte und rolle langsam weiter ... er fliegt wieder vor mir her ... diese Flügelspannweite ist schon enorm, fast so breit wie der Weg ... er wechselt noch 3,4 mal vor mir den Ast und biegt nach links ab ins freie Feld ... als ich an diese Stelle komme, sehe ich ihn nicht mehr, er ist verschwunden ... nicht mehr zu sehen ... ich fahre weiter ...
Vom Meißner Richtung Eschwege zeigt sich eine wunderschöne Landschaft. Karst. Besonderheiten sind hier sogenannte "Hielöcher", in denen sich ganz eigene Ökosystem zeigen. Vornehmlich Wachholderbüsche ... fast eine Heidelandschaft wie bei Schnewadingen und Lüneburg. Ganz schön anzusehen. ... dazwischen immer wieder Landwirtschaft ... dann schauen da noch Felsen ... ähnlich den Hollsteinen zwischen den Feldern hevor ... ich besuchte z.B. den "großen Marsstein", sehr kraftvoll, ich fand ihn angenehm, es gibt auch den "kleinen Marsstein" ... die "Karstquelle" bei ihr war es sehr schön, habe den Aufenthalt genossen, obwohl ich nur wenig Zeit hatte ... eine alte Linde ... mir ist aufgefallen, das die Förster in jener Gegend, diesen alten Riesen auch in den Wäldern eine Chance geben ... sie müssen ja nicht alle zu Paletten, Pressspan und Streichhölzern verarbeitet werden oder am Wegrand vermodern.
In dieser Gegend wird von einem "Wachholdermann" erzählt. Zu Festlichkeiten tritt dann ein solcher mit Wachholderzweigen dekorierter Her mit Wachholderhut auf, wie in anderen Gegenden die Weinkönigin. Seine Funktion ist wohl dafür zu sorgen, das keine Wachholderbüsche ausgegraben werden ... okay ... Erinnert mich auch an das grüne Blattgesicht welches in Kirchen oft zu finden ist, wie es die Zunge rausstreckt, oder ein kleines Kund verschluckt ... aber das Gesicht ist meistens mit Blättern umrandet, nicht mit Wachholdernadeln ...
In Eschwege nochmals Kartenmaterial besorgt ... Touristeninformation prima ... auf dieser Straße nach Mühlhausen, ist ein Wasserfall eingezeichnet ... was hab ich den gesucht ... auch Passanten gefragt, wirklich gute Beschreibungen bekommen ... aber einfach nicht gefunden ... dann kam endlich einer drauf ... "wissen Sie, das kann schon sein, das wir zur Zeit einfach zu wenig Wasser haben, das sie da gar nichts sehen können!" ... Aha ... so dann aufs Gas getreten ... kurvige Strecke, durch den Wald ... Ziel ein Franziskanerkloster im Martin Luther Land. Kloster Hülfensberg. Ein Wallfahrtsort ... Maria. Alte Bäume. Maria tritt auch hier die Schlange in den Staub. Da ist ein wunderschöner Ausblick auf die Gegend, eine künstliche Höhle, eine Kirche, die extra gelegene kleine Kapelle ist leider verschlossen. Niemand zusehen in der Klosteranlage. In der Kirche singe ich laut das Maha-Mrityunjaya-Mantra und das Tara-Mantra, es klingt sehr schön. Die Akustik ist Prima, kommt gut ...
man bemerke den Hauptaltar mit dem erleuchteten Fegefeuer darunter ...
... dann fuhr ich zurück nach Wanfried ... der Ort in dessen Nähe es einen Wasserfall geben kann. Direkt neben dem REWE, ein Hinweisschild auf einen Karavanparkplatz ... prima ... stelle mich da hin ... Abendessen machen ... gehe in die Büsche ... was stelle ich fest? Auf der anderen Seite ist der Friedhof ... paßt. So habe ich die Nacht zwischen REWE und Friedhof verbracht.
Es gibt übrigens in Berlin auch einen Frau Holle Teich ... innerhalb der Stadt ... zwischen Wohnkasernen.
Übrigens ... die Marienkirche ... im ehemaligen Osten der Stadt, in der Nähe des Kugelturms, unweit vom Dom, bzw. dem Hotel, mit dem Fahrstuhl durch das riesige Aquarium (Berlin ist ne Reise wert), hat eine soooo angenehme Energie ... Die Kirche (wurde)wird zwar renoviert und es ist dort erstaunlich viel Publikumsverkehr, ein hin und her und doch ist es dort sehr schön ... vor allem aufbauend.
Letztes Jahr übernachtete ich am "Teufelssee" im berliner Grunewald ... auch eine sehr alte Kultstätte, mit einem sehr langen Initiationsweg ... heute ein Badesee im Sommer ... Wildschweine kommen hier in freier Wildbahn sehr dicht, weil Überpopulation ... es scheint an Jägern zu mangeln ...
Das nächste Mal nehme ich mein Foto mit nach Berlin, auf die Suche nach der Frühgeschichte und Mittelalter. In Berlin könnte man meinen hätte alles erst so gegen 1750 begonnen ... aber das stimmt nicht.
Diese Vollmonde im August haben es in sich. Jedes Jahr das selbe ... alles was ich in den letzten 4-5 Monaten mit größerem Enthusiasmus getan habe, kostet mich zur Zeit Überwindung sie anzugehen ... wiedermal baut sich einiges um.
So zurück ... Montag Nacht zwischen REWE und Friedhof geschlafen ...
Frühstück und los gehts ... Faulungen Eine Walfahrtskapelle ist mein nächstes Ziel ... Die Mariengrotte von Faulungen ... gehört zu Hessen. Die Ortschaft wirkt völlig vergessen ... ein Tante Emma-Laden, nix REWE, davor die Bushaltestelle, die Cheffin steht draußen im Küchenkittel und schwatzt mit Kundinnen. Eindeutig das Kommunikationszentrum dieser Ortschaft. So erregte ich aufsehen, ein Fremder, stieg aus dem Sharan ... steuerte auf die Cheffin zu, um sie nach der Mariengrotte zu fragen ... als ich näher kam, verschränkte sie die Arme ... als ich sie ansprach, "erhielt" ich ihre rechte Schulter, über die sie mich anschaute ... meine Frage beantwortend, blickte sie ihre Kundin an, mit Stirnmimik diese zum mitdenken auffordernd, die Kundin schaltete sich auch gleich ein, gab ein Stichwort, worauf die Cheffin mir dann doch den Weg erklärte, mit den Armen die Richtungen zeigt, Bergauf und hinter dem Friedhof ... Bedankte Mich, der Bus kam und ich fuhr den Berg rauf ... Die Grotte ist künstlicher Natur, aber sehr schön gemacht. Sie ist mit Flügeltüren verschlossen, wenn man sie leicht anhebt, dann öffnen sie sich. Kerzen brennen, auch Blumen sind am Altar ... sehr schön ... die Wände sind mit Mosaiksteinen gemustert, auch Decke und Boden. An der Decke erkenne ich einzementierte, bunte Glasscherben. Ein Grund zum Singen ... den Raum ausprobierend ... nicht überragend, aber doch sehr angenehm.
Auf dem Vorhof, links, zwei Altarsteine von unterschiedlicher Größe ... keine Ahnung warum ... nach unten eine große Wiese, die begradigt wirkt ... am Ende der Wiese, ein Marienaltar eng umstellt von Bäumen ... danach der Friedhof ... mit einer Stelle, an der mehrere Engel saßen ... Ich war ganz gern auf der Wiese ... irgendwo hatte ich gelesen, das die Germanen ihre Toten nur auf ebener Erde betteten. Dafür glätteten sie Unebenheiten recht großflächige. ...
Nach der Besichtigung fuhr ich mit dem Sharan noch etwas weiter hoch ... es sollten dort Oben noch einige herausragende Felsen zu sehen sein, zwischen denen auch der Gottestdienst gefeiert wird ... ich fand die stelle nich, nahm mir aber auch nicht die Zeit sie wirklich zu finden ... ich fand dafür einen schönen großen Rastplatz im Wald, auf dem ich den Sharan leicht drehen konnte ... Mittag ... Kekse und Tee und zwei Bananen ... Ein kräftiger Wald ... auch sehr trocken ... hohe Buchen, aber sehr angenehm ... nächstes Ziel ... ein evangelisches Kloster ...