Zitat von ChakowatzDeshalb heißt es auch Schulpolitik,weil das Lehren von Kindern heute einen politischen Erziehungsaspekt hat, um Bürger für den Staat zu schaffen. Oder man befürwortet eine alternative Schulpolitik des alternativen politischen Erziehungsaspekt wegen, was aber letztlich auf das selbe hinausläuft.
Es heißt Schulpolitik, weil das Bildungswesen in den Grundzügen vom 'Staat' festgelegt wird. Warum das so ist, dafür gibt es gewiss vielfältige Gründe. Und ich würde diese gern mal gemeinsam beleuchten...
Schulverweigerer kann ich gut verstehen. Mir kam Schule als Kind von wie Knast. Für mich war es einer und die Lehrer waren die Aufseher in diesem Gefängnis, das alle gleich machte. Man konnte die Sträflings-Uniformierung zwar nicht sehen, aber sie war allgegenwärtig. Zu alle dem wollten die Wärter dieses Gefängnisses mir auch noch vorschreiben, was ich zu denken habe. Das war ein Alptraum frei nach George Orwell. Ich war in der Animal Farm angekommen, wußte nur nicht, ob ich Hund oder Schwein war. Die Lehrer sagten damals, in etwa dass ich beides gewesen wäre und Esel noch dazu. Na ja, das sowieso. Daher wollte ich unbedingt, dass meine Tochter auf keinen Fall früher eingeschult werden sollte. Ich wollte das arme Kind möglichst lange vor dieser harten und grauseman Wirklichkeit bewahren. Aber oh, Wunder, was war das denn ... Sie freute sich auf Schule und so habe ich lernen müssen, dass Menschen soooo unterschiedlich sein können, wie ich es nie für Möglich hielt.
Ich bin heute noch ein heftiger Gegner unseres Schulsystems, weil ich im Wald, in den Bergen, in den Büchern über Astronomie, Physik, Chemie all die Wunder dieser Erde selbst erkunden durfte. Mit meinem Mikroskop und in meinem Chemielabor habe ich gelernt, habe und mit Begeisterung und einer heiligen Neugierde erfahren, was mich interessierte. Dann kam die Zeit, als ich bemerkt hatte, dass ich ohne diese Schulbildung nichts wert wäre. Dass mich die Lehrer zur Gruppe der Saudummen aber Frechen zählten, hatte mich nicht sonderlich gestört. Im Gegenteil ich empfand es angesichts der gegentätzlichen Wertesysteme gradezu als Auszeichnung, von jemandem so bezeichnet zu werden, der einer verachtenswerten Gruppe von Sklaventreibern angehörte. Später bemerkte ich, dass ich nur einen mir angemessenen Platz in dieser Gesellschaft finden könnte, wenn ich zur Schule ginge. Außerdem konnte ich mir die Mathematik, die nötig war, um tiefer in die Geheimnisse eindringen zu können nicht so recht selbst bei bringen. Ich habe dann angefangen den Lehrern zuzuhören. Es waren einige drunter, die ganz ok waren. Was mit zeigte, dass man Menschen nicht pauschal verurteilen darf. Egal welcher Herkunft sie sein mögen. Das hat mir schließlich ermöglicht dann doch noch Schule und Studium über mich ergehen zu lassen.
Mein Zahnarzt wundert sich noch heute, dass ich alle chemischen Abkürzungen der Legierungsbestandteile von Amalgam und Goldplomben auswendig weis, obwohl ich nicht Chemie, sondern Maschinebau studiert habe. Tja, gelernt ist gelernt. Der Apotherker in unserem Ort, begrüßte mich als ich noch klein war stets mit Herr Chemiker und das war ich auch, denn ich hatte ein großes Chemielabor. Meine Chemienoten waren stets glatte Einsen, denn das was da verlangt war, wußte ich längst.
Was ich sagen will, man kann Kinder nicht in sechs Schubladen pressen, die da heißen. Einserschüler, Zweierschüler usw. ... Es sind allesamt Persönlichkeiten, die es zu gewinnen gilt. Das ist an Schule noch heute zu vermissen.
Zitat von AstroharryMir kam Schule als Kind von wie Knast.
Zu alle dem wollten die Wärter dieses Gefängnisses mir auch noch vorschreiben, was ich zu denken habe.
Ja, so ungefähr hat sich das auch für mich damals angefühlt. Die Art und Weise der Wissensvermittlung ging an meiner Art der Auffassungsgabe irgendwie vorbei. Wer ein gutes Gedächtnis hatte und schnell in vorgegebene Denksysteme einsteigen konnte und wollte, wer unhinterfragt alles konsumierte, was angeboten wurde, war erfolgreich.
Ich interessierte mich mehr für die Sinnhaftigkeit von Inhalten, ... und lern(t)e ansonsten am Besten über die fühlenden Sinne und über das Erforschen und Erkennen von Zusammenhängen.
Ich hielt mich durchschnittlich in der Kategorie 3 auf. Bin irgendwie durchgekommen. Damals beneidete ich die Waldorfschüler, als ich von deren Schulsystem erfuhr, weil bei denen mehr so gelehrt und gelernt wurde, wie das meiner Art entsprach.
Zitat von ChakowatzDeshalb heißt es auch Schulpolitik,weil das Lehren von Kindern heute einen politischen Erziehungsaspekt hat, um Bürger für den Staat zu schaffen. Oder man befürwortet eine alternative Schulpolitik des alternativen politischen Erziehungsaspekt wegen, was aber letztlich auf das selbe hinausläuft.
Es heißt Schulpolitik, weil das Bildungswesen in den Grundzügen vom 'Staat' festgelegt wird. Warum das so ist, dafür gibt es gewiss vielfältige Gründe. Und ich würde diese gern mal gemeinsam beleuchten...
In keinem Staat der Welt ist das politische System vom Schulsystem zu trennen, bzw. die Politik von der Schulpolitik. Das liegt schon in dem Selbstverständnis des Staates.
Beispiel:ich kann mir nicht vorstellen daß ein religiöser Gottesstaat wieder Iran z.B. zulässt das in iranischen Schulen die Evolution gelehrt wird. Oder wie im kommunistischen Ostblock früher Lehren anders gelehrt wurden wie im Westen. Solange bestimmte Lehren nicht das Staatsverständnis tangieren sind die Lehren wohl in allen Staaten gleich. Aber das Lehren von Kindern hat einen politischen Erziehungsaspekt,um Büger für den Staat zu schaffen.
In einem pluralistischen Staat der Opposition zuläßt wird es auch immer die Forderung nach einer alternativen Schulpolitik geben. Schulpolitik fängt ja schon da an was es für Schulformen gibt. Das dreigliedrige Schulsystem ist ebenso Schulpolitk wie die Gesamtschule. Ebenso wie die Forderung das nicht nach der 4. Klasse selektiert wird,sondern erst nach der 6.Klasse
Es scheint als seinen der Lehrer und der Lernende getrennt ... wobei der Lehrer dem Lernenden etwas gibt und nicht sich selbst. Auch wird der Akt des lehrens als eine besondere Tätigkeit angesehen für den man nur einen verhältnismäßig kleinen Teil seiner Zeit aufbringen muss ...
Aber Lehren ist lernen! Lehrer und Lernende sind das Selbe. Das Lehren ist ein ständiger Prozess. An jedem Augenblick des Tages ... und setzt sich in den gedanken Träumen im Schlaf fort. Ein Aufzeigen Aufzeigen das das eine oder andere Wahr ist Findet in jedem Gespräch statt Es ansprechen formulieren ... es lernt der Andere und der Formulierer, der Aufzeiger. Die Frage ist nicht ob Du lehren willst ... das geschieht eh, diesbezüglich hat niemand eine Wahl. Die Wahl ist ... was Du lehren möchtest ... dem Umfeld aufzeigen möchtest ... diese Wahl bezieht sich wiederum auf das was Du selber lernen möchtest. Das favorisierst Du. Du kannst niemand anderem etwas geben ... sondern nur Dir selbst ... und das lernst Du durch lehren.
Das lehren ist nur ein Ruf an Zeugen ... das zu bezeugen ... was Du glaubst. Es ist eine Methode der Bekehrung. In jedem Gespräch ... wenn wir über unsere mögliche Realität Auskunft geben ... wie wir etwas sehen, wie etwas für uns wirklich ist. Die Begegnung, Gesprächssituation ist eine Chance ... anderen zu lehren ... was Du bist und was sie für Dich sind. Das ist eigentlich alles. Weder mehr ... noch weniger.
Nachtrag: Vielleicht noch ... das dies nicht nur über Worte geschieht ...
Um dem noch einen drauf zu setzen ... Der Lehrplan ...den Du aufstellst wird d.h. ausschließlich durch das bestimmt ... was Du zu sein glaubst ... und was Du glaubst was die Beziehung von anderen zu Dir ist.
Das Lehren verstärkt nur das was Du über Dich selbst glaubst. Der Zweck des Lehrens dient den Selbstzweifel zu vermindern. Ob das Selbst nun d.h. wirklich ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Es soll auf diese Weise geschützt und gesichert werden. Es ist das Selbst ... das hier für wirklich gehalten wird und gelehrt wird.
Erkläre dem anderen (z.B. Kindern) wie die Welt ist, um so stabiler wird sie für Dich. Abläufe und Funktion die in einander greifen ... Scheint logisch und so ...
Sich (JETZT) (selber) kennen lernen in einer Schwingung und Weise die nachher schon nicht mehr stimmt und unsagbar geworden ist ... jetzt wieder ein anderer Einfluss ...