Zitat von SatSeitdem ich *weiß* das ich als Wahnsinniger unter Wahnsinnigen (oder Ver-rückter unter Ver-rückten) lebe, geht es mir blendend, weil die meisten anderen ihren eigenen Wahnsinn hinter irgend etwas verstecken wollen. GLEICH-GÜLTIG in WAS oder WORIN das ist - und wenn sie nur an etwas Glauben, oder auch nicht. Wenn sich dann zwei Wahnsinnige treffen denen DAS bewußt ist - brauchen die sich nur anzuschauen um ohne ein Wort zu sagen laut loszulachen.
Die Fragen, die sich daraus ergeben, könnten sein: Was weis ich über Andere, was kann ich über Andere wissen? Welchen Beitrag zum eigenen Wohlbefinden leistet das Wissen über Andere? Was bedeutet Toleranz in dem Zusammenhang.
Mit "persönlichen" Aspekt meinst Du konkrete persönliche Dinge, wie Wohnsituation, Partnersituation, etc.
Wenn das stimmt:
Zitat Ich kann über andere nur das wissen, was ich über mich selber weiß
Dann wäre streng genommen Erfahrung garnicht möglich. Ich meine Erfahrung im Sinne von Neues erfahren, dazu lernen. Muss nicht eine Art von Offenheit dazukommen, um über Andere etwas zu erfahren?
Und ist jede Erfahrung auch Selbsterfahrung?
Natürlich begrenzt die eigene Erfahrung den Lerneffekt. Ein Kind kann z.B. nicht wissen, was Sex ist, etc. Umgekehrt, je weiter das Erfahrungsspektrum, umso schneller lerne ich dazu.
Zitat von AstroharryMuss nicht eine Art von Offenheit dazukommen, um über Andere etwas zu erfahren?
Indem man den eigenen Erfahrungsraum dafür öffnet. Oder einfach in Toleranz anerkennt, dass andre anders erleben.
Meist lassen sich die unterschiedlich wirkenden Erfahrungen auf gemeinsame Grunderfahrungen zurückführen: insbesondere auf Verlassenheit + Liebe
Und ich möchte hier mal behaupten, dass das Grundproblem mit der Liebe und der Verlassenheit sich in dem Moment prinzipiell lösen kann, in dem die unbedingte Gotteserfahrung gemacht wird.
Wer diese Erfahrung in sich verwirklicht hat, kann sie auch bei andren erkennen. Sogar kann man dann Gott im andren erkennen, selbst wenn der andre sie bei sich noch nicht erkennt.
Zitat von AstroharryMuss nicht eine Art von Offenheit dazukommen, um über Andere etwas zu erfahren?
Indem man den eigenen Erfahrungsraum dafür öffnet. Oder einfach in Toleranz anerkennt, dass andre anders erleben.
Wieso muss man den Erfahrungsraum öffnen? Ist er uns nicht ständig präsent?
Toleranz heißt also, dass man etwas anerkennt, was nicht im eigenen Erfahrungsraum ist. Was wir also nicht erfahren haben. So wie ein Kind nicht erfahren hat, was Sex ist. Wir sprechen ja jetzt im Grunde von den Erfarungsessenzen. Also dem Kern oder Wesen einer Erfahrung, wie Du sagst "Grunderfahrungen". Das ist noch mal ein neuer Aspekt. Gibt es einen beschränkten Satz von Grunderfahrungen, oder ist er unbeschränkt?
Zitat Meist lassen sich die unterschiedlich wirkenden Erfahrungen auf gemeinsame Grunderfahrungen zurückführen: insbesondere auf Verlassenheit + Liebe
Das sind Grunderfahrungen, die sich aber irgendwie dual ausschließen. Sie sind komplementär. Wenn ich also Verlassenheit erfahre, dann kann ich nicht gleichzeitig Liebe erfahren und umgekehrt. Es ist also im Grunde eine Kernerfahrung
Zitat Und ich möchte hier mal behaupten, dass das Grundproblem mit der Liebe und der Verlassenheit sich in dem Moment prinzipiell lösen kann, in dem die unbedingte Gotteserfahrung gemacht wird.
Was heißt lösen und was heißt Gotteserfahrung? Gott ist ja ein ebenso viel geschundener Begriff wie Liebe. Man kann aber durch die Komplementarität Verlassenheit-Liebe vermutlich auch den Begriff Gott komplementät definieren. Das würde sicher helfen. Wir definieren ihn mal so, dass diese Gotteserfahrung der Liebe gleichgesetzt wird und als Komplement Verlassenheit gelten soll. So wird ein Schuh drauß, denn dann löst sich unerfüllte Liebe, also Verlassenheit auf, wenn ich es recht verstehe. Dann ist aber jede Liebe unerfüllt, solange sie nicht in eine Gotteserfahurng mündet. Oder ist jede Liebe eine Gotteserfahrung? Wir haben jetzt eine saubere Definition von Gott geschaffen, die nicht missverständlich wäre.
Zitat Wer diese Erfahrung in sich verwirklicht hat, kann sie auch bei andren erkennen. Sogar kann man dann Gott im andren erkennen, selbst wenn der andre sie bei sich noch nicht erkennt.
Ist das hypothetisch, oder siehst Du es als eingene Erfahrung? Gibt es diese Erfahrung in unterschiedlichen Graden?
Wenn wir die Definition Liebe-Verlassenheit für die Kernerfahrung gelten lassen, ist dann nicht in jeder Form der Liebe auch eine Gotteserfahrung möglich? Zumindest haben wir keine andere Alternative, wenn wir den Komplementärbegriff Verlassenheit dazu nehmen. Dann ist in jeder Liebe die Verringerung der Verlassenheitserfahrung inbegriffen. Somit muss jede Liebe auch eine Form der Gotteserfahrung sein. Gewagt, aber erst mal logisch nicht anders möglich. Ich vermute aber hier einen Hacken ...
Der Hacken besteht darin, dass partnershafltiche, körperliche Liebe zwar Verlassenheit behebt, aber dass der Rückfall durch die Trennung wieder zur Verlassenheit führt. Man befindet sich also ständig in einer unsicheren Lage. Wenn wir die Komplemente Liebe-Verlassenheit definieren, dann müssen wir Gott-Verlassenheit anders definieren. Es gibt also zwei grundsätzlich unterschiedliche Komplemente zu Verlassenheit. Einmal Gott und einmal Liebe. Die Gotteserfahrung ist etwas dauerndes, da sie nicht von einer äußeren Bedingung abhängig ist.
Zitat von AstroharryDer Hacken besteht darin, dass partnershafltiche, körperliche Liebe zwar Verlassenheit behebt, aber dass der Rückfall durch die Trennung wieder zur Verlassenheit führt. Man befindet sich also ständig in einer unsicheren Lage.
... sofern die partnerschaftliche Liebe nur über die unteren Chakren erlebt wird...
Zitat von AstroharryMit "persönlichen" Aspekt meinst Du konkrete persönliche Dinge, wie Wohnsituation, Partnersituation, etc.
Nicht nur - Ich sprach ja von individuell-persönlich. Als Individuum bin ich etwas einzigartiges, alles persönliche ist in Konditionierungen involviert.
Zitat Wenn das stimmt:
Zitat Ich kann über andere nur das wissen, was ich über mich selber weiß
Dann wäre streng genommen Erfahrung garnicht möglich. Ich meine Erfahrung im Sinne von Neues erfahren, dazu lernen.
Doch - aber wenn du eben das individuelle mit einbeziehst, ja.
Zitat Muss nicht eine Art von Offenheit dazukommen, um über Andere etwas zu erfahren?
Ja - sofern es sich auf das individuelle bezieht.
Zitat Und ist jede Erfahrung auch Selbsterfahrung?
Nein - Selbsterfahrung geht eben über das individuelle hinaus - Aber wenn ich mich selbst erfahre, erfahre ich auch den anderen. ...eben rein nur als Mensch und das was das (wirklich) menschliche ausmacht - Das ist bei allen gleich.
Merkmal eines religösen Fanatikers: Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel