Zitat von Chakowatzman lernt sich selber kennen durch andere und was man in ihnen erkennt.
Und was man eben durch die eigenen Reaktionen in sich selbst wahrnimmt.
In meiner Ausbildung wird allergrößter Wert drauf gelegt, dass wir beim Behandeln immer genau mitbekommen, was dabei in uns selber ausgelöst wird. Ist oftmals heavy, sich damit zu konfrontieren, schützt aber letztendlich die Klienten vor der geballten Ladung Projektion und Übertragung. Insofern bin ich absolut einverstanden.
Wenn ich von Anderen nur das wissen kann, was ich von mir selbst weis, wie lerne ich dann dazu? Ich meine das ist, wie wenn einer eine Geldbörse hat, in die nur 1Euro Münzen passen. Wie soll der einen Preis von 1,50€ zahlen. Er gibt Zwei, bekommt 50Cent zurück und läßt sie liegen, weil er sie nicht kennt.
Dazulernen wir m.E. durch Erfahrung. Wie es aber oft geschieht, wenn ich nach etwas suche, obwohl es vor meiner Nase liegt, kann ich auch Erfahrungen machen, ohne wirklich dazuzulernen. Es genügt also nicht bloß Erfahrungen zu machen.
M.E. muss was Anderes dazukommen. Offenheit, Aufnahmebereitschaft. Die Frage wäre auch, was ist das?
Chakowatz
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10.02.2011 00:33
#4 RE: Was wissen wir über Uns (selbst),was Glauben wir über Uns zu wissen
Zitat von Chakowatzman lernt sich selber kennen durch andere und was man in ihnen erkennt.
Und was man eben durch die eigenen Reaktionen in sich selbst wahrnimmt.
Die eigene Reaktion mit selbst-wahrhmen gehört wohl sicherlich dazu. Dadurch dreht sich das aber wieder zu: "Ich kann über andere nur das wissen, was ich über mich selber weiß" -was ich über mich selbst weiß -->die eigene Reaktion ich sich selbst wahrnehmen.
Reaktion bedarf vorrausgegangener Aktion. Die vorrausgegangene Aktion --> man lernt sich selber kennen durch andere und was man in ihnen erkennt.
Chakowatz
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10.02.2011 00:47
#5 RE: Was wissen wir über Uns (selbst),was Glauben wir über Uns zu wissen
Wenn ich von Anderen nur das wissen kann, was ich von mir selbst weis, wie lerne ich dann dazu? Ich meine das ist, wie wenn einer eine Geldbörse hat, in die nur 1Euro Münzen passen. Wie soll der einen Preis von 1,50€ zahlen. Er gibt Zwei, bekommt 50Cent zurück und läßt sie liegen, weil er sie nicht kennt.
Von daher wäre es in deiner Metapher doch sinnvoll sich des Ursprungs zu erinnern !? Wäre in diesem Fall deiner Metapher eine Geldbörse wo nur 1 Cent-Stücke reinpassen.
Ist aber meiner Ansicht nicht nötig weil jede größere Münzeinheit die jeweils kleinere Münzeinheit kennt. Es fängt ja von unten an zu wachsen. Die eigene Integrität nicht zu verlieren bedeutet die Münzeinheiten unterhalb des 1€uro-Stück (aus deiner Metapher) nicht zu vergessen.
Dadurch erübrigt sich dann meiner Ansicht nach folgendes:
Zitat M.E. muss was Anderes dazukommen. Offenheit, Aufnahmebereitschaft.
Bleiben wir am Beispiel Münze. Ich möchte jetzt das Beispiel einwenig variieren. Wenn ich mit einem Kind spiele, das 1€ Münzen und 50Cent Stücke hat. Pasiert ja oft bei Kindern, dass sie eine 50cent Münze für wertvoller halten als die 1€ Münze, weil die 50cent Münze größer ist und Golden.
Es wird mir also niemals für 1€ zwei 50Cent Stücke geben.
Das geht solange, bis das Kind den Wert der Münzen gelernt hat.
Dazu muss das Kind aber erst mal die Wertbegriffe Größe und Farbe relativieren.
Es muss offen sein für eine neue Erfahrung!
Dann erst kann ich dem Kind beibringen, dass 2x50cent=1€
So ergeht es uns doch andauernd. Wir lernen erst dann dazu, wenn wir unsere eigenen Wertbegriffe hinten an stellen und dadurch offen sind für das Gegenüber. Toleranz nennt man das. Offenheit für anders Denkende.
So denke ich, dass Offenheit unverzichtbar ist, in der Begegnung mit Menschen. Also nicht nur das eigene Wahrnehmungskästchen. Es ist eine Art meditativer Unvoreingenommenheit. Das Besinnen auf das bloße Sein an und für sich und das Zulassen dessen, was mir eben zunächst nicht vertraut erscheint.
Auch dann, wenn ich eine Kernerfahrung mache, werden diese erst dann angeeignet, wenn ich sie aus unterschiedlichen Erfahrungsperspektiven mache. Z.B. die Grunderfahrung Bewegung. Zuerst beobachtet ein Kind Bewegung, ohne sich selbst zu bewegen. Dann beginnt es zu krabbeln und mach die Grunderfahrung nochmals aus der aktiven Perspektive. Dann beginnt es aufrecht zu stehen und zu laufen. Nochmals ein völlig neuer Aspekt der Grunderfahrung Bewegung. Dann kommt das erste Fahrrad, das Moped, das Auto, das Flugzeug.
So gibt es Grunderfahrungen, die erst dadurch vollständig werden, wenn sie immer wieder aus anderen Perspektiven erfahren werden. Dazu ist Offenheit nötig. Am Beispiel Liebe als Grunderfahrung kann man das Ganze nochmal durchspielen. Passives geliebt werden als Kleinkind. Aktive Form als Kind. Liebe zu Dingen und Tätigkeiten. Liebe als Sexualität in der Pubertät, dann Elternliebe usw, usw... Hier führen Blockaden zu Entwicklungsstörungen. Offenheit ist hier unabdingbar, um Leid zu vermeiden.
Ich muss also stets offen sein für Neues, darf nicht nur auf dem beharren, was ich an mir schon kenne.
Chakowatz
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11.02.2011 00:16
#7 RE: Was wissen wir über Uns (selbst),was Glauben wir über Uns zu wissen
Zitat von AstroharryBleiben wir am Beispiel Münze. Ich möchte jetzt das Beispiel einwenig variieren. Wenn ich mit einem Kind spiele, das 1€ Münzen und 50Cent Stücke hat. Pasiert ja oft bei Kindern, dass sie eine 50cent Münze für wertvoller halten als die 1€ Münze, weil die 50cent Münze größer ist und Golden.
Es wird mir also niemals für 1€ zwei 50Cent Stücke geben.
Bist du der Meinung daß ein Kind welches die Bedeutung des *Golden* noch nicht kennt, niemals für für einen €uro ein 50 Cent-Stück hergeben würde? Die größe der Münze ist jetzt mal egal, es geht mir um das *Golden*
Ist die goldene Farbe von Natur aus reizvoll? Also reizvoller als ein Himmelblau oder Silber? Wenn ja,hätte das nichts mit Erfahrung zu tun.
Zitat Das geht solange, bis das Kind den Wert der Münzen gelernt hat.
Dazu muss das Kind aber erst mal die Wertbegriffe Größe und Farbe relativieren.
Es muss offen sein für eine neue Erfahrung!
Dann erst kann ich dem Kind beibringen, dass 2x50cent=1€
So ergeht es uns doch andauernd. Wir lernen erst dann dazu, wenn wir unsere eigenen Wertbegriffe hinten an stellen und dadurch offen sind für das Gegenüber. Toleranz nennt man das. Offenheit für anders Denkende.
So denke ich, dass Offenheit unverzichtbar ist, in der Begegnung mit Menschen. Also nicht nur das eigene Wahrnehmungskästchen. Es ist eine Art meditativer Unvoreingenommenheit. Das Besinnen auf das bloße Sein an und für sich und das Zulassen dessen, was mir eben zunächst nicht vertraut erscheint.
Auch dann, wenn ich eine Kernerfahrung mache, werden diese erst dann angeeignet, wenn ich sie aus unterschiedlichen Erfahrungsperspektiven mache. Z.B. die Grunderfahrung Bewegung. Zuerst beobachtet ein Kind Bewegung, ohne sich selbst zu bewegen. Dann beginnt es zu krabbeln und mach die Grunderfahrung nochmals aus der aktiven Perspektive. Dann beginnt es aufrecht zu stehen und zu laufen. Nochmals ein völlig neuer Aspekt der Grunderfahrung Bewegung. Dann kommt das erste Fahrrad, das Moped, das Auto, das Flugzeug.
So gibt es Grunderfahrungen, die erst dadurch vollständig werden, wenn sie immer wieder aus anderen Perspektiven erfahren werden. Dazu ist Offenheit nötig. Am Beispiel Liebe als Grunderfahrung kann man das Ganze nochmal durchspielen. Passives geliebt werden als Kleinkind. Aktive Form als Kind. Liebe zu Dingen und Tätigkeiten. Liebe als Sexualität in der Pubertät, dann Elternliebe usw, usw... Hier führen Blockaden zu Entwicklungsstörungen. Offenheit ist hier unabdingbar, um Leid zu vermeiden.
Ich muss also stets offen sein für Neues, darf nicht nur auf dem beharren, was ich an mir schon kenne.