Zitat von Saraswati Meist lassen sich die unterschiedlich wirkenden Erfahrungen auf gemeinsame Grunderfahrungen zurückführen: insbesondere auf Verlassenheit + Liebe
Das sind Grunderfahrungen, die sich aber irgendwie dual ausschließen. Sie sind komplementär. Wenn ich also Verlassenheit erfahre, dann kann ich nicht gleichzeitig Liebe erfahren und umgekehrt. Es ist also im Grunde eine Kernerfahrung
Nein, diese Grunderfahrungen müssen einander nicht ausschließen. Gerade die Ambivalenz die gegenüber unzuverlässigen Bezugspersonen entwickelt wird, richtet viel Unheil im Leben der Betroffenen an. Zuverlässigkeit, da steckt das Wort Verlassenheit mit drin. Von einer zuverlässigen Bezugsperson fühlt man sich nicht verlassen. Von unzuverlässigen Personen fühlt sich ein Kind immer wieder, aber nicht ständig, verlassen.
Besonders deutlich ist diese Ambivalenz in Alkoholikerfamilien zu beobachten. Da kann jemand nüchtern sich ganz liebevoll zeigen und im Suff zum gewalttätigen Tyrann werden.
Oder berufstätige, überlastete Eltern: Da kann eine liebevolle Absicht sein und das Kind sich trotzdem verlassen fühlen.
Oder die überbehütenden Eltern, die trotz eigentlichem Liebesgefühl, im Wunsch zu schützen, an ihren Kindern vorbeierziehen. Fazit: Kind fühlt sich trotz Liebe verlassen.
Also Liebe und Verlassenheit treten gern im Doppelpack auf.
Nur mal so als Beispiele.
Zitat von Astroharry
Zitat von Saraswati Und ich möchte hier mal behaupten, dass das Grundproblem mit der Liebe und der Verlassenheit sich in dem Moment prinzipiell lösen kann, in dem die unbedingte Gotteserfahrung gemacht wird.
Was heißt lösen und was heißt Gotteserfahrung? Gott ist ja ein ebenso viel geschundener Begriff wie Liebe. Man kann aber durch die Komplementarität Verlassenheit-Liebe vermutlich auch den Begriff Gott komplementät definieren.
Ja die Begriffe sind sehr abgenutzt und durch viel Missbrauch unklar mit Bedeutung "gefüllt".
Ich sehe aber schon Menschenliebe und Gottesliebe aus einer Quelle. Und auch die Erfahrung der Verlassenheit lässt sich übertragen. Die "dunkle Nacht der Seele" ist eine Phase der empfundenen Gottverlassenheit.
Ist Gott gefunden, hat sich Verlassenheit erledigt...
Du legst Grunderfahrungen so an, als seien es zeitlose abstrakte Dinge. Im Augenblick, da ich Verlassenheit erlebe, kann ich nicht gleichzeitig Liebe erleben.
Zitat von Sat Seitdem ich *weiß* das ich als Wahnsinniger unter Wahnsinnigen (oder Ver-rückter unter Ver-rückten) lebe,
Das *weiß*t Du. Daher meine Frage, was kann man über Andere wissen.
Zitat von Sat Deswegen bist du wohl auch so drauf - und regst dich über andere auf, denen das (scheinbar) scheißegal ist - NUR weil die ihren ureigensten Film konsequent und ohne kompromisse durchziehen, was du dich wohl nicht traust.
Ich denke, um sowas loß zu lassen, muss man schon viel wissen über Andere. Außer deiner Fäkalsprache lese ich immer wieder von anderen "Idioten". Wobei ich nicht genau weis, wen Du damit eigentlich meinst. Weißt Du es selber? Ich weis jedenfalls, dass ich Bagwahn meine, wenn ich von einen Heuchler spreche. Ich halte ihn für einen. Was regt Dich so auf ? Ich meinte nicht Dich, sondern Bagwahn. Und was ich von ihm weis, ist das, was er selbst geschrieben und gelehrt hat.
ja natürlich kann Verlassenheit und Liebe in einem ständigen Wechselbad der Gefühle in kurzen Intervallen erlebt werden. Aber ich denke nie gleichzeitig. Gleichzeitig nicht, weil eben: "Wenn Liebe weh tut, ist es keine"
Ja, das habe ich mit meiner Aussage nicht bezweifelt:.
Zitat Meist lassen sich die unterschiedlich wirkenden Erfahrungen auf gemeinsame Grunderfahrungen zurückführen: insbesondere auf Verlassenheit + Liebe
Thema war, dass wir bei aller Individualität als Menschen einige grundlegende Erfahrungen teilen, und genau dadurch Mitgefühl und Verständnis füreinander entwickeln können. Das gilt zumindest, wenn man die Wurzel der Erfahrungen berührt.
Zitat ... als Menschen einige grundlegende Erfahrungen teilen
könnten ... Diese Beobachtung ist die Grundlage einer Wissenschaft genannt Psychologie und ihr mögliches Werkzeug Psychotherapie. Aller Statistiken zum Trotz ist dieser Fachbereich nicht Grundlagen bildend und erlaubt vielerlei Ansätze. Aber ohne diese Annahme wäre dieser Wissenschaftszweig völlig Basislos.
Dann gibt es natürlich noch intuitives Wissen zu anderen Menschen. Ein Wissen welches einfach da ist, sofern die Weltwahrnehmung genügend Bandbreite hat.
Magisches Wissen zu anderen Menschen gibt es sicherlich auch ... und subsumiert sich schnell unter der Überschrift Psychologie. Hier geht es eher um Kontrolle über andere haben, ein Ausdruck der Unterdrückung. Die Führungskraft ...
Da gibt es noch dieses "Wissen", welches nicht wirklich als ein "Wissen" im eigendlichen Sinn bezeichnet werden kann. Es geht da um gewohnte Strategien im alltäglichen Umgang mit anderen Menschen und sich selbst. Von einer Meta-Ebene aus betrachtet, ist dies ein sehr eingeschränktes Vorgehen, wie Menschen sich gegenseitig die "Klingelknöpfe" zu drücken, um sicher zu gehen, das "alles noch beim alten ist". Wie hole ich beim anderen geeignete Rollen hervor, um bekannte Lebensgefühle wieder herzustellen. Die Reaktionsweisen auf die "Drückerei" sichern gewohnte Lebensgefühle, die durch die Wiederholung nicht mehr fremd sind, sondern schon fast heimisch oder familiär zu bezeichnen sind. Hier ist Intuition nicht gefragt, auch nicht die Information aus einem Hörsaal, oder ein "gutes" Buch, es ist ein mechanischer, unbewußter, oft zwanghafter Prozess aus "alten Zeiten".
Wie können wir uns das Leben so zur Hölle machen, auf dass wir uns darin wohl fühlen, und von der Erfahrung einer möglichen "Leere" abgelenkt sind.
Man könnte sagen, es handelt sich um einst empirisch gesammelte Informationen die erfolgreich ritualisiert worden sind.