Zitat Bei Improvisationskonzerten habe ich die Erfahrung gemacht, dass es oft die ganz gesitteten, wohlerzogenen Ästheten sind, die das blanke Entsetzen überkommt, wenn sie archaische Klänge oder das Spiel von Gegensätzen in die Ohren bekommen. Ich freue mich an diesen Reaktionen. Nicht, weil ich gerne Menschen ärgere, sondern, weil diese Menschen ihre Schatten erleben dürfen. Den ungelebten, ungeliebten Teil in sich. Im weitesten Sinn betreiben wir also Heilarbeit...
Heilarbeit macht nur Sinn, wenn der Betreffende dazu bereit ist. Wenn er sich aber - aus welchen Gründen auch immer - dagegen sträubt dann wird das Ganze kontraproduktiv und führt zu Verärgerung. Das sind Übergriffe von "Künstlern", die sich erlauben andere gewaltsam bekehren zu wollen. Es gibt ein Recht auf "Dummheit". Wenn ich als Musikkonsumment lieber "dumm" bleibe und z.B. keine 12-Tonmusik mag, damm sollte das respektiert werden. Vielleicht liegt der "Schatten" ja auch auf der Seite der "Künstler", die glauben die Menscheit bekehren zu müssen. Wer weis das denn so genau. Ich habe so ein 'Improvisationskonzert' schon mal mitgemacht. Ja man macht was mit. Ich werde den Eindruck nicht los, dass auf einer der beiden Seiten, entweder auf der künstlerischen oder auf der Hörerseite ein Irrtum vorliegt. In so einer Zwangsjacke möchte ich einfach nicht therapiert werden ...
Der Alltag hält genug "Schattenarbeit" sprich Verärgerungen bereit, um an sich arbeiten zu können.
Zitat Was ich bei andren bekämpfe, hab ich bei mir nicht erlöst...
Wie sieht es eigentlich aus, wenn ich andere garnicht bekämpfe, sondern von ihnen bekämpft werde, obwohl ich mich nach Kräften bemühe Frieden zu halten? Wo ist da mein "Schatten"?
Zitat Was ich bei andren bekämpfe, hab ich bei mir nicht erlöst...
Wie sieht es eigentlich aus, wenn ich andere garnicht bekämpfe, sondern von ihnen bekämpft werde, obwohl ich mich nach Kräften bemühe Frieden zu halten? Wo ist da mein "Schatten"?
Selbstbetrug ??? Wer stehts das Gute will, damit das Böse schafft - oder wie war das ??
Merkmal eines religösen Fanatikers: Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel Der Pfad der Erleuchtung, ist ein Holzweg
Ich werde den Eindruck nicht los, dass auf einer der beiden Seiten, entweder auf der künstlerischen oder auf der Hörerseite ein Irrtum vorliegt. In so einer Zwangsjacke möchte ich einfach nicht therapiert werden ...
Der Alltag hält genug "Schattenarbeit" sprich Verärgerungen bereit, um an sich arbeiten zu können.
Es ist ja nicht so, dass wir die Konzerte gemacht haben, um Leute zu bekehren oder ihre Schatten ans Licht zu bringen. Es ging/geht da um spannende gegenwärtige Interaktionen.
Ließe sich eigentlich mit intuitivem Schreiben vergleichen, wobei freie Improvisation mehr den musikalischen Prozess meint, als den persönlichen Ausdruck unterbewusster Regungen.
Als Publikum- ist ja freiwillig, sich das anzuhören- brauche ich da eine gewisse Offenheit Unerwartetem zu begegnen. Verärgerung ist da sozusagen enttäuschte Erwartung.
Nein, natürlich ist es nicht unsre Aufgabe andren was aufzudrücken. Aber wer unvoreingenommen teilnimmt, kann Erweiterung erfahren. Und diese Art der Publikums-Resonanz haben wir genauso erlebt.
Und wie gesagt, ich seh da manches heute auch wieder anders, ... und widme mich zur Zeit gerade andren musikalischen Aufgaben, für die meine damaligen Erfahrungen aber durchaus nützlich sind.
Zitat von Astroharry Wie sieht es eigentlich aus, wenn ich andere garnicht bekämpfe, sondern von ihnen bekämpft werde, obwohl ich mich nach Kräften bemühe Frieden zu halten? Wo ist da mein "Schatten"?
Rückfrage: Ist Frieden in dir? Oder bemühst du einen Frieden, der da in Wirklichkeit nicht ist? (Also was sprechen diese Leute in dir an? Was bekämpfen sie? Bist du mit dieser deiner Eigenschaft selbst in Frieden?)
Zitat von Chakowatz(übernommen aus dem Thread:Spiritualität und Umweltschutz)
Zitat von Rembrand Aber darum geht es mir hier nicht ... das können wir gern in der "Schattenarbeit" weiter beleuchten.
Zitat von Rembrand Sterben kann man ja auch selber ... warum also nicht.
Kann?
Gruß,Chako
Das Achtung Ironie-Schild hätte ich aufstellen sollen. Also beim Sterben ist jeder allein, auch wenn Anwesenheiten da sind ... ein sehr persönlicher und unpersönlicher Prozess. Aber ... auch Leben ist dem durchaus ähnlich ... allerdings gibt es Interaktionsmöglichkeiten, z.B. Sex, mit denen man genau dies vorübergehend auflösen kann ... Oder was meinst Du?
Ich finde im Sterben,bei dem ja ein jeder allein ist,nichts unpersönliches. Du sprichst im Bezug auf das Thema "sterben" den Sex an,ja der kleine Tod im Orgasmus. Man nennt ihn nicht umsonst den kleinen Tod,ist auch etwas persönliches,wie z.B. bei der Selbstbefriedigung. Ansonsten ist der Sex Interaktion,und dem Leben nicht nur ähnlich,sondern erschafft (neues) Leben.Das ist dann allerdings nicht unpersönlich,und auch nicht nur persönlich,sondern etwas intimes.In dieser Intimität bekommt der Begriff "persönlich" einen ganz anderen Aktzent,denn da werden 2 zu 1 und erschaffen eine (neue) Persönlichkeit.
Aber ich/wir kommen vom Thema ab.
Gruß,Chakowatz
Das hast Du ganz schön formuliert. Find ich prima. Unpersönlich ... da sirbt auch das eine oder andere ohne Person ... aber das ist jetzt mal nicht so wesentlich ... Aber völlig richtig was Du da schreibst. Kann Leben erschaffen, ist aber nicht nur dazu da ... geölle ...
Wenn du die Sexualität an sich selbst meinst,dann bin ich der Meinung das sie (nur) dazu da ist um neues Leben zu erschaffen. Wenn du die Energie der Sexualität meinst,dann gebe ich dir Recht das sie nicht nur dazu da ist neues Leben zu erschaffen, sondern auch selbst geistig-schöpferisch tätig zu werden.
Zitat von Astroharry Wie sieht es eigentlich aus, wenn ich andere garnicht bekämpfe, sondern von ihnen bekämpft werde, obwohl ich mich nach Kräften bemühe Frieden zu halten? Wo ist da mein "Schatten"?
Rückfrage: Ist Frieden in dir? Oder bemühst du einen Frieden, der da in Wirklichkeit nicht ist? (Also was sprechen diese Leute in dir an? Was bekämpfen sie? Bist du mit dieser deiner Eigenschaft selbst in Frieden?)
Das ist längst augefochten. Mein Bemühen um Deeskalation war ehrlich gemeint, also in Frieden ausgesandt. Wurde aber nicht so wahrgenommen. Es folgten Aktionen die meinen Verfolgern nicht gut bekamen, so dass sie sich selbst geschadet hatten. Es ist allerdings so, dass man sich selbst unwillkürlich in einer Opferrolle wiederfindet, ob man das will oder nicht. Natürlich ist man mit sich selbst nicht im Frieden, sondern leidet unter den Angriffen, gegen die man aber nichts tun kann. Schließlich wurde die Sache woanders entschieden. Die Sache hatte mir erheblichen Schaden zugefügt. Ich meine, man ist vor solchen Attaken nie sicher, wie friedlich auch immer man mit sich selber ist. Heute trage ich niemanden etwas nach, man hat sich arrangiert. Wenn aber jemand meint, man trage an einer Sache die Schuld, ja was soll man da tun? Ich habe das mehrmals erlebt und muss sagen, ich habe nicht den Eindruck dass es an mir gelegen hat. Insofern habe ich Zweifel an der Aussage "Was man an anderen bekämpft, damit ist man selbst in Unfrieden" Bedenke das mal aus der Sicht des Bekämpften. Ich meine was habe ich damit zutun, wenn jemand etwas an mir bekämpft und eigentlich einer Projektion erlegen ist. Wie soll ich mich selbst denn davor schützen, anderen als Projektion/Zielscheibe zu dienen? In so eine Affäre kann man immer mit hineingezogen werden, ohne etwas dagegen tun zu können. Es wird immer Leute geben, die dich nicht mögen und desshalb versuchen, dich in die Pfanne zu haun. Du magst mit allen auskommen, einer ist immer dabei, der dich auf dem Kiker hat. Du gibst ihm die Hand, bist ehrlich und wirst dann hintergangen. Wo ist da die eigene Schuld-Komponente? Es gibt da zwei verschiedene Typen. Die besonders Schweigsamen und die Überfreundlichen. Beide sind gefährlich. Manchmal wünschte ich, ich könnte hellsehen.
Meine Erfahrung mit solchen Dingen ist: Immer mehr auf die Lücken schauen, wo diese Leute andocken. Ich betrachte es heute eher als Geschenk, wenn jemand es wieder mal schafft mich energetisch anzugreifen...
Dann weiß ich a) wo ich hingucken muss b) dass ich mal wieder nicht liebevoll mit mir selbst war c) dass da noch was in mir ist, dass mir selbst Schaden zufügen will
So arbeite ich mit meinen "Schatten" auch wenn ich mir manchmal eine Pause wünschen würde.
Also wenn ich wieder mal merke: "Da hat was angedockt" dann gucke ich, warum das bei mir überhaupt möglich war.
Man kann aber auch seine eigenen "erlösten" Schattenanteile nutzen und selbst Täter sein. Das ist eine Entscheidung. Hab ich auch schon gemacht. Heißt; sich wehren - Auge um Auge Zahn um Zahn.
ZB. hab ich grad meinem Sohn einen Trick gezeigt, den ich selbst auch anwende: Er wurde jetzt über eine längere Zeit von einem eifersüchtigen Mitschüler trangsaliert. Mein Sohn hat alles versucht: Ignorieren, weggehen, nichts anmerken lassen. Aber es hörte nicht auf. Also hab ich ihm geraten sich ganz intensiv vorzustellen, wie er den Jungen zusammenschlägt. So richtig mit Zähnen ausschlagen - Nase brechen und nachtreten.
Einen Tag später hörte der andere Junge auf meinen Sohn zu trangsalieren.
Im zarten Alter von 13J ... machte ich dies - aus ähnlichem Grund - mit hoher Intensität noch am Abend warf der Nachbarsjunge einen Kieselstein an meine Fensterscheibe "Haste schon gehört ... der ... ist tot ... besoffener Autofahrer hat ihm am Nachmittag auf dem Fahrrad erwischt ... " Es wirkt und funktioniert ... nicht wirklich wünschenswert ... Das Schuldthema begleitete mich ... bis auch hier so etwas wie verzeihen möglich wurde ... vor allem mir selber verzeihen ...
Alles was wir denken ... geht zunächst in die Inneren Welten ... in meine eigenen Systeme ... Zerstörung in vielen, vielen inneren Welten ... bis es sich nach Außen projiziert ...
könnte mir vorstellen, dass solche Jungs nur austesten wollen wer dein Sohn eigentlich ist. Das zeigt, dass dein Sohn von dem Betreffenden nicht verstanden wird, dass er ihm Angst macht, weil er undurchsichtig erscheint. Unterschiedliches geistige Niveau. Ich war als Kind völlig Angstfrei und hab die Provokation sofort eskaliert und dann auch zugeschlagen, wenn erforderlich. Dadurch hatte ich nie Probleme. Alle wußten woran sie bei mir sind. Klarer Fall. Ich war einmal selbst für kurze Zeit der Rudelführer, was mich heute noch beschämt, wenn ich dran denke. Eigenartig, wie man scheinbar banale Kindheitserinnerungen voller Scham ein Leben lang mit sich herumschleppt. Ich hab als Kind ne Menge Sch... gebaut.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
