Das Thema holt mich immer wieder ein. Gestern Nacht ist mir eine Erkenntnis gekommen. Es ist wohl ein zeitliches Paradoxum, ich denke, dass der Glaube der Christen der Auslöser dafür war, dass Jesus diesen Tod auf sich genommen hat. Die Ursache erzielte ihre Wirkung in der Zeitlinie also rückwärts. Ich glaube, Jesus hatte einen Blick in die Zukunft erhalten. Darin sah er, wie etwa 1 Milliarde Menschen oder sogar noch mehr nach ihm daran geglaubt haben, über seinen Tod am Kreuz einen Zugang zu Gott zu erhalten. Jesus wusste aus seiner Zeit, aber auch aus der Geschichte seines Volkes, dass die herrschenden Priester es den einfachen Menschen schwer machten, zu Gott zu finden. Sie ließen das Volk in dem Glauben, dass es nur über sie eine Verbindung zu Gott bekam. Dies setzte sich später in der Kirche so fort, und ich denke, auch dies sah Jesus voraus. Gleichzeitig sah Jesus, dass der Glaube an seinen Vater abnehmen wird, dass es immer weniger Menschen geben wird, die sich die Existenz dieses Vaters überhaupt noch vorstellen können. Und er sah, dass trotz dieser Entwicklung der größte Teil der Menschheit nur noch über den Glauben an seine Kreuzigung zu Gott finden wird. Deshalb taucht in allen Evangelien auch immer wieder der Satz von Jesus auf, dass der zur Vergebung der Sünde Vieler sterben und nach drei Tagen wieder auferstehen wird. Ich habe mich immer wieder gefragt, warum er das Wort "Vieler" gebraucht hat. Mit dieser Variante wäre das erklärt. Allerdings stimmt dann die offizielle kirchliche Lehrmeinung nicht, dass man NUR durch über das Kreuz zu Gott findet. Es gibt sehr wohl heidnische Religionen, deren Anhänger Gott sehr viel näher sein können, als manche Christen. Tatsächlich sagte Jesus zu seinen Jüngern auch mal: "Geht nicht zu den Heiden, sondern zu den verlorenen Schafen Israels." Viele Aussagen im Neuen Testament müssen auch in dem Zusammenhang gesehen werden, dass Jesus sich zu seinen Lebzeiten ausschließlich zu den Juden geschickt gesehen hat. Ich denke, dass er auch nicht nur zum Sterben für uns geschickt worden war, sondern dass er noch mehr Aufgaben hatte. Doch dies ist jetzt hier nicht das Thema.
Jedenfalls beschloss er, nachdem er das alles voraus gesehen hatte: Dann soll es so sein!
Für diese Möglichkeit spricht auch das Gespräch von Jesus mit dem Schriftgelehrten Nikodemus, in dem er sagt, dass der Menschensohn erhöht werden muss, wie einst Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat. Auch in dieser Begebenheit ging es um Glauben: Jeder, der damals zuvor von einer giftigen Schlange gebissen wurde und dann die bronzene Schlange am Stab angesehen hatte, sollte nur durch diesen Blick weiter leben. Es geht dabei also ausschließlich um Glauben. Und weil der Glaube später immer schwächer wurde, erkannte er, dass der Glaube an das Kreuz für die meisten Menschen die einzige vorstellbare Möglichkeit wurde, zu Gott zu gelangen.
Deshalb fügte er sich und ließ es mit sich geschehen.
Kann man heute einem Auto ausweichen, das mich erst morgen überfahren wird? Wenn Christus wußte, wie das mit dem Christentum wird, hätte er die Fehlentwicklungen nicht ebensogut im Vorfeld ausmerzen können? Dann wäre es nicht zu Fehlentwicklungen gekommen.
Ist es aber und desshalb glaube ich, dass Christus keine Fehlentwicklungen verhindern wollte.
Es ist das alte Allmachtsteorem. Wenn Gott allmächtig wäre, dann müsste er einen Stein erschaffen können, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht mehr aufheben kann. Das Allmachtstheorem ist also in sich unlogisch.
Andererseits ist das Christentum, als Weg der Anbetung und Hingabe der dem Tierkreiszeichen Fische entsprechende Weg. 2000 Jahre lang wirkte dieses Tierkreiszeichen auf die Erde ein und beeinflusste die herrschenden Ideen. Christus, bzw. die Christuslegende ist der Wegbereiter dieses Zeitalters gewesen. Das Zeichen des Fisches ist sogar das geheime Zeichen der frühen Christen gewesen. Das macht nur Sinn, wenn man es astrologisch sieht. Andere Interpretationen wirken auf mich konstruiert.
Das sehe ich auch so.
Dass der Mensch vor seiner Erleuchtung, eine totale Vernichtung der eigenen Person erlebt. Das ist universell gültig. Desshalb musste sich jeder Kandidat der in der großen Pyramide eingeweiht wurde beugen. Der Eingang ist vor der Königskammer nur noch 90cm hoch. Auch das Kreuz ist eine universale Glyphe für die Welt. Es ist wesentlich älter als das Christentum.
Das NT ist voller Legenden, die real nicht möglich sind. Z.B. kann Maria nicht im 9. Monat auf einem Esel von Nazaret nach Betlehem reisen. Dennoch konnte Christus nur in Betlehem geboren werden. Betlehem heißt nämlich hebräisch Weit-Lechem oder das Haus des Brotes. Man beerdigte auch damals niemanden in einer Felsengruft, weil in diesen Breiten in wenigen Stunden schon der Verwesungsprozess einsetzt. Aber der Mensch, wenn er geistig wiedergeboren wird steigt wie aus einer Felsengruft auf. Schon Plato benutzte die Metapher im Höhlengleichnis.... Es sind im NT viele spirituelle Wahrheiten niedergelegt worden, die weitaus wertvoller sind als eine rührselige Geschichte, die sich zugetragen haben mag.
Ich glaube auch nicht, dass der Zugang zur Einweihung erst durch Christus möglich wurde. Was hätten denn sonst all die Erleuchteten vor ihm getan...Plato, Pythagoras, Buddha, usw.... Es ist eine christliche Form der Überheblichkeit, die an Blasphemie grenzt, zu glauben, Christus sei der einzige, der den Weg zu Gott gefunden habe. Zumal diese ganze Geschichte historisch unhaltbar ist. Der Sohn Gottes, das kann man beim christilchen Mystiker Jakob Böhme nachlesen, ist das Licht der Welt. Dieses Licht scheint seit Anbeginn der Schöpfung.
Wieso sollte ein Gott ausgerechnet im Jahre 16 milliaren und eins, nach dem Urknall auf die Idee kommen ausgerechnet uns den Heiland zu schicken? Ist mir immer unverständlich gewesen.... Auch im AT war immer die Rede von dem Gesalbten. Einer dieser Gesalbten ist Christus gewesen. Es gab sie aber vorher und nacher auch.
Zitat Kann man heute einem Auto ausweichen, das mich erst morgen überfahren wird? Wenn Christus wußte, wie das mit dem Christentum wird, hätte er die Fehlentwicklungen nicht ebensogut im Vorfeld ausmerzen können? Dann wäre es nicht zu Fehlentwicklungen gekommen.
Ist es aber und desshalb glaube ich, dass Christus keine Fehlentwicklungen verhindern wollte.
Möglich ist dies wohl schon. Ein kurzer Blick in die Zukunft macht die Sicht auf Ereignisse frei, sammt den Personen. Die Szene ist ja schon lange unterwegs. Ob es gut ist ... ist ne andere Sache. Eine Meisterleistung ist es, nicht zu änern, obwohl es Eigennützlich wäre. Dem gegenüber steht ... Wenn geändert ... aus eigennützlichen Gründen .... dann von neuem verwickelt.
Ich denke nicht, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist. Er hat das zwar gesagt, das war aber zu den Juden. Da die Juden seiner Zeit alle Naturreligionen abgelehnt hatten, andererseits aber die Priesterschaft das gesamte religiöse Leben bestimmt hatte, war Jesus für die Juden damals tatsächlich die einzige Möglichkeit, aus dieser religiösen Gefangenschaft heraus zu kommen. Dass die Kirche das heute für alle Menschen als Dogma behauptet, finde ich aber falsch. Für die Nichtjuden sehe ich Jesus als Angebot, zu Gott zu finden, und jedem steht es frei, das Angebot anzunehmen oder einen anderen Weg zu wählen.