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Sphäre der Meditation

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Dieses Thema hat 121 Antworten
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 der Blick nach innen
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Roksi Offline




Beiträge: 2.758

28.02.2010 11:10
#111 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von lupa49
stichwort pubertät.

nach der pubertät sollte mensch zu einer reife gelangt sein, die absolut keine emotionale und geistige versorgung von außen mehr braucht.


Ich will hier noch hinzufügen: Und die Eltern dieses Individuums müssten ihr Kind zu diesem Zeitpunkt losgelassen haben. Dann klappt es mit der weiteren Entwicklung auf beiden Seiten am besten. Bei mir persönlich ist es z.B. so, dass meine Eltern es verpasst haben, mich loszulassen. Was noch heute zum Teil auch aus diesem Grund uns Konflikte in vielerlei Hinsicht beschert.

Zitat
ist die menschheit in ihrer gesamtheit soweit - hat die menschheit ihre pubertät überwunden?
ich denke - es ist offensichtlich, dass es so noch nicht ist.


Interssante Parallele zur Menschheit. So habe ich das noch nicht betrachtet.
Ich überlege jetzt, wer "Eltern" der Menschheit wohl sein müssen. Denn diese müssen ja ihre Kinder loslassen können, damit sich die Menschheit frei entwickeln kann.

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

lupa49 Offline




Beiträge: 40

28.02.2010 11:33
#112 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Maraiah

Zitat von lupa49

ja - ich denke genau so ist es.
und was zwischen mir und meinem sohn am ende der entwicklung entstanden ist -
das war bedingungslose liebe.
erst als ich bereit war alles für ihn zu geben - selbst mein leben - hat er mir das leben zurückgegeben.




Lupa, das versteh ich nicht. Kannst du mir das bitte noch mal erläutern ?




ich will es versuchen - im anschluss an das was ich versucht habe über pubertät zu formulieren.

nach meinem erkennen ist absolute liebe das, was ich 'sehendes vertrauen' nenne.
ein vertrauen, das sich gelöst hat aus dem blinden vertrauen - der unreflektierten gläubigkeit -
aber auch nicht das gegenteil ist, das für alles und jedes eindeutige beweise verlangt - denn dort ist vertrauen nicht.
das sehende vertrauen ist eine mitte, die nur zu finden ist über eine bewusstwerdung, die ursachen - wirkungen und wechselwirkungen erkennt, und voneinander zu unterscheiden lernt.
nur so kann sich die geisel auflösen, die unser leiden bewirkt - wenn wir sie so erkennen können, als antrieb und motor zur stetigen weiterentwicklung - letztlich dem auflösen der geisel - dem schulddenken, das uns beharren lässt und unsere leiden bewirkt.

mein sohn hatte offensichtlich erkannt, dass meine innere entwicklung nun zu einer automatischen geworden ist, die der äußerlichen anstöße nicht mehr bedarf - er hat also sehend in mich vertraut.

aber - wozu der freitod?
das ist sicher sehr vielschichtig - und alle schichten zu erfassen, antrieb und motor für mich nicht inne zu halten.
das alleine schon positive wirkung seiner handlung.

zu erkennen habe ich auch - mehr zu sehen und zu begreifen als andere, bedeutet nicht nur glück - es bedeutet auch tiefstes unglück, wenn man damit völlig alleine ist.
zwischen mir und meinem sohn hat es immer mehr dieses gegenseitige verstehen gegeben - aber eben ausschließlich - eine höchst unnatürliche verbindung, die aufgelöst werden musste - die verbindung zwischen mutter und sohn (stichwort pubertät).

wie diese verbindung aufgelöst werden könnte - wusste ich nicht - und ich wüsste auch heute nicht wie anders.
ich hatte natürlich die ganze zeit an einer illusion festgehalten - an einer illusion, von der ich wusste, das sie eine illusion ist.
ich wollte, dass er dieser welt sein heil sein beweißt - nur möglich, indem er 'normal' wird.
eine unmöglichkeit - denn das unheilsein der menschlichen normalität hat er ja aufgezeigt.
(und er war der konsequenteste und kompromissloseste mensch, der mir je begegnet ist.)

sein freitod war auch insofern ein akt der liebe, als er mich vor die gewaltige herausforderung gestellt hat selbst dort keine schuld mehr zuzuweisen, wo menschen aus ihrer hilflosigkeit heraus, sowohl psychische als auch körperliche gewalt geübt haben - 'nur' psychische an mir - an ihm auch körperliche.

letztlich ging es ihm auch darum durch seinen freitod einen weiterentwicklungsprozess bei jenen menschen auszulösen, denen sowohl er als auch ich in liebe verbunden sind -
nicht zuletzt bei seinem jüngeren bruder -
eine positive entwicklung, die sich jetzt abzuzeichnen beginnt.

wie passt das alles zu scham und intimität?
nun das ganze ist ein puzzle - und erst wenn jedes teil seinen platz gefunden hat, wird es zu einem ganzen bild.

al christl

lupa49 Offline




Beiträge: 40

28.02.2010 11:45
#113 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Roksi

Zitat von lupa49
stichwort pubertät.

nach der pubertät sollte mensch zu einer reife gelangt sein, die absolut keine emotionale und geistige versorgung von außen mehr braucht.


Ich will hier noch hinzufügen: Und die Eltern dieses Individuums müssten ihr Kind zu diesem Zeitpunkt losgelassen haben. Dann klappt es mit der weiteren Entwicklung auf beiden Seiten am besten. Bei mir persönlich ist es z.B. so, dass meine Eltern es verpasst haben, mich loszulassen. Was noch heute zum Teil auch aus diesem Grund uns Konflikte in vielerlei Hinsicht beschert.




davon kann ich leider ebenfalls ein schreckliches lied singen.

Zitat
ist die menschheit in ihrer gesamtheit soweit - hat die menschheit ihre pubertät überwunden?
ich denke - es ist offensichtlich, dass es so noch nicht ist.


Zitat von Roksi
Interssante Parallele zur Menschheit. So habe ich das noch nicht betrachtet.
Ich überlege jetzt, wer "Eltern" der Menschheit wohl sein müssen. Denn diese müssen ja ihre Kinder loslassen können, damit sich die Menschheit frei entwickeln kann.



nun - ich vertraue in 'eltern der menschheit', die in einem so hohen ausmaß in sich selbst vertrauen, dass sie nicht lenkend eingreifen müssen - strafend oder belohnend -
um bei deinem bild zu bleiben.
in wirklichkeit ist es natürlich so, dass die menschheit nur reifen kann, wenn sie sich aus allen vor-stellungen löst -
und als einziges bleibt -
das 'sehende vertrauen'.

al christl

sat naam Offline




Beiträge: 2.263

28.02.2010 12:39
#114 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Roksi

Interssante Parallele zur Menschheit. So habe ich das noch nicht betrachtet.
Ich überlege jetzt, wer "Eltern" der Menschheit wohl sein müssen. Denn diese müssen ja ihre Kinder loslassen können, damit sich die Menschheit frei entwickeln kann.

Das Problem wäre gelöst, wenn Eltern ihre Kinder erst garnicht festhalten würden....

da fällt mir doch wieder der Kahil Gibran ein:

Zitat
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Merkmal eines religösen Fanatikers:
Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel

Der Pfad der Erleuchtung, ist ein Holzweg

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

28.02.2010 12:45
#115 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von sat naam
[Das Problem wäre gelöst, wenn Eltern ihre Kinder erst garnicht festhalten würden....


Stimmt. Wobei ich wäre hier vorsichtig sowieso mit dem ganzen Loslassen-Thema. Denn die Menschen, die es (noch) nicht können, würden es auch gar nicht "richtig" machen. Damit jemand nicht festhält, muss er schon Mal eine enorm starke Persönlichkeit aufweisen. Frei von jeglichen Konzepten und Schuld. Solche Menschen sind nicht gerade häufig anzutreffen.

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

sat naam Offline




Beiträge: 2.263

28.02.2010 13:03
#116 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Roksi

Zitat von sat naam
[Das Problem wäre gelöst, wenn Eltern ihre Kinder erst garnicht festhalten würden....


Stimmt. Wobei ich wäre hier vorsichtig sowieso mit dem ganzen Loslassen-Thema. Denn die Menschen, die es (noch) nicht können, würden es auch gar nicht "richtig" machen. Damit jemand nicht festhält, muss er schon Mal eine enorm starke Persönlichkeit aufweisen. Frei von jeglichen Konzepten und Schuld. Solche Menschen sind nicht gerade häufig anzutreffen.


Darin liegt das Problem.
Diese Abhängigkeiten sind ja auch gesellschaftlich fest konditioniert, d.h. natürliche Bindungen die der Arterhaltung dienten sind in moralisch-ethischen Strukturen dogamtisch fest eingebunden worden.

Der eigentliche Punkt ist eben das *Festhalten* an der eigenen Emotionale Bindung

Merkmal eines religösen Fanatikers:
Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel

Der Pfad der Erleuchtung, ist ein Holzweg

lupa49 Offline




Beiträge: 40

28.02.2010 14:15
#117 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von sat naam

da fällt mir doch wieder der Kahil Gibran ein:

Zitat
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.




wunderschön!

könnte doch bloß auch auf basis dieser worte die menschheit sich als eigenverantwortlicher teil in einem plan verstehen, der eben diesem sinn entspricht.

al christl

Rembrand Offline



Beiträge: 14.022

28.02.2010 18:40
#118 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Beidem letzten Beitreagen in diesem Thread ... wollte ich jedesmal schreiben ... jetzt schreibe ich es ... das Kind ist im Energiefeld der Mutter ... was mit ihr ist, somatisiert das Kind ... das Kind ist auch im Energiefeld der mutter, wenn es zu frueh #Wechselt#, also seinen Nahrungskoerper aus welchen Gruenden auch immer aufgibt ... diese Verbindung bleibt dann bestehen bestehen ... lasst beide nicht gehen ...


Mit der Pubertaet ist es moeglich in das eigene #Haus# zu ziehen ... selber sein ... Identitaetsbildung.



Oft genug kommt es vor ... da begegnen einem Menschen koerperlich die geistig noch nicht wirklich geboren sind, die im Geburtsvorgang stecken, oder noch im Praenatl traeumen ... wirklich geborene sind nicht so harufig ... so meine Wahrnehmung ... also noch weit entfernt von der Pubertaet ...


Das einzig wirklich Bestaendige ... Besteandige! ... ist der Wandel und Wechsel ... darauf beharren das dieser nicht stattfindet, bedeutet ihn zu unterdruecken. Fixierung.
Im Fluss sein ... am Ufer der Yamuna oder des Ganges, der Weser der Donau ... floaten ,,,
Ich lasse es sein
Ich lasse es endlich sein

lupa49 Offline




Beiträge: 40

28.02.2010 19:33
#119 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Zitat von Rembrand
Beidem letzten Beitreagen in diesem Thread ... wollte ich jedesmal schreiben ... jetzt schreibe ich es ... das Kind ist im Energiefeld der Mutter ... was mit ihr ist, somatisiert das Kind ... das Kind ist auch im Energiefeld der mutter, wenn es zu frueh #Wechselt#, also seinen Nahrungskoerper aus welchen Gruenden auch immer aufgibt ... diese Verbindung bleibt dann bestehen bestehen ... lasst beide nicht gehen ...


Mit der Pubertaet ist es moeglich in das eigene #Haus# zu ziehen ... selber sein ... Identitaetsbildung.



Oft genug kommt es vor ... da begegnen einem Menschen koerperlich die geistig noch nicht wirklich geboren sind, die im Geburtsvorgang stecken, oder noch im Praenatl traeumen ... wirklich geborene sind nicht so harufig ... so meine Wahrnehmung ... also noch weit entfernt von der Pubertaet ...


Das einzig wirklich Bestaendige ... Besteandige! ... ist der Wandel und Wechsel ... darauf beharren das dieser nicht stattfindet, bedeutet ihn zu unterdruecken. Fixierung.
Im Fluss sein ... am Ufer der Yamuna oder des Ganges, der Weser der Donau ... floaten ,,,
Ich lasse es sein
Ich lasse es endlich sein



hmmm - mein verstand versteht nicht was du ausdrücken wolltest -

aber eine assoziation - ein empfinden lösen deine worte in mir aus.

zwei menschen - die aus welchen gegebenheiten auch immer heraus - unverbogene, natürliche kinder geblieben sind - begegnen einander -
der reifungsprozess, der ihnen in ihrer tatsächlichen kindheit versagt geblieben ist, kann nun nachgeholt werden.
schmerzhaftest für beide.

keine ahnung - ist einfach mal so hingeschrieben -
werde nachdenken darüber.....

al christl

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

01.03.2010 11:11
#120 RE: Scham und Intimität Zitat · Antworten

Liebe Roksy,

erstmal danke für deine Antwort.
Ich sehe das Thema "Scham/Verlegenheit" nicht als Überlebensthema für die Menschheit, denn es liegt für mich sowohl etwas natürliches darin diese zu entwickeln, als auch sie wieder zu überwinden. Ich will versuchen das zu erklären.
Erst mal noch ein Zitat aus Wikipedia

Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Verlegenheit

Zu den Auslösern von Verlegenheit und Scham können Überschreitung von gesellschaftlich breit akzeptierten Grenzen oder Normen, leistungsbezogene Misserfolge, physische und psychische Defizite und Abweichungen hinsichtlich Aussehen, Charakter, Können etc. gezählt werden, welche ins Bewusstsein des Umfeldes zu treten drohen (Verlegenheit) oder getreten sind (Scham). Hinzu kommen Akte der Beschämung durch andere Menschen: Gesten der Rangverminderung, Relevanzmissachtung, Distanzlosigkeiten und Grenzüberschreitungen, deren Opfer jemand wird. Auslöser von Verlegenheit kann ebenso (vermeintlich unverdientes) Lob oder können Komplimente sein, sofern hiermit vom Gesprächspartner(bewusst oder unbewusst) ein latent vorhandenes Bewusstsein eigener Mängel angesprochen wird.


Gesellschaften entwickeln immer Grenzen und Normen. Wie immer die auch aussehen mögen. Unter Mafioso ist es z.B. absolut geboten verheiratet zu sein. Auch wenn sie Geliebte haben und rumhuren. Die Ehefrau gilt als absolut unantastbar. Seltsam in einer "Gesellschaft" in der es üblich ist Konurrenten heimtückisch zu töten.
Da kannst Du hinsehen wo Du willst, jede Gesellschaft bildet Normen und Regeln aus.
Wenn das also so ist und "Scham/Verlegenheit" aus der Regelverletzung resultieren kann, wie willst du das ausschalten?
Dieser Logik entkommt man nicht.

Natürlich ist es zu vermeiden, dass unter der Last der Regeln nicht Gesellschaftsschichten so zu leiden haben, dass sie an den Rand ihrer Existenzfähigkeit geraten.

Ja, das wäre wünschenswert, geschieht aber nicht, in keiner "Gesellschaft". Wohin Du auch siehst, überall gibt es Menschen, die mit den Regeln nicht klar kommen. Sie werden ausgegrenzt oder sonstwie beseitigt, sofern sie für einje Gesellschaft bedrohlich erscheinen. Dann werden wieder Gesellschaften gegründet und das Spiel beginnt von vorn. Erst will man alles besser machen, dann wirds meist schlimmer als vorher. (Darin sehe ich übrigens den Grund, warum die Rosenkreuzer sich nie konstituiert haben und warum die sog. Rosenkreuzer stets Zerrbilder dieser niemals gesellschaftlich existierenden Organisation sein können.)

Jede Art von Gesellschaft funktioniert so. Ich kann das bedauern, aber es ändert nichts dran. Es liegt in der Logik einer Gesellschaft an und für sich. Kurz, es ist menschlich. Der Mensch ist also die größte Gefahhr und die größte Hoffnung, die wir haben.

Was ist die Essenz? Wir müssen lernen das zu überwinden, was uns in unserer Entwicklung hemmt. Ja und genau darin liegt Entwicklung. Widerstand und Kraft sind die zwei Komponenten jeder Entwicklung.

Das große Thema "Los lassen" darunter hatte ich kaum zu leiden, ich bin wild ausfewachsen und hatte wenn überhaupt unter Vernachlässigung zu leiden. Ich sehe das natürlich etwas anders. Es muss doch eine Ballance geben, die sowohl Bindung und Geborgenheit bietet, als auch die nötige Freiheit. Wenn ich unter der Knute meiner Eltern zu leiden gehabt hätte, würde ich das vielleicht anders sehen.
Diese Ballance ist natürlich mit der Entwicklung der Kinder einer stetigen Veränderung unterzogen.
Ich halte es schier für unmöglich immer das ideale Gleichgewicht zu finden, also den Kindern immer das zu geben was sie grade brauchen.

Andererseits frage ich mich, was wäre denn eine Persönlichkeit wert, hätte sie nicht diese Widerstände überwunden.
Kann sich Persönlichkeit entfalten ohne Widerstände? Und suchen wir diese Widerstände nicht genau da, wo wir unsere Schwächen haben?
Daher mache ich mir darüber eigentlich nicht all zu viel Gedanken. Kinder suchen sich ihre Probleme bei den Eltern genau da, wo sie diese selbst haben und überwinden müssen. Interessant ist allerding, welche Fasetten die Kinder an uns so beleuchten. Wo sie unsere Schwächen aufdecken und wo wir einfach versagen. Aber auch wo wir es richtig gemacht haben.

Ja und dawäre noch das was man "Vorbild" nennt. Das spielt eine eminent große Rolle bei Kindern. Sie inhallieren uns als "Vorbilder" so sehr, dass sie oft ein Leben lang damit kämpfen. Desshalb habe ich "Vorbild" in Anführungszeichen gesetzt, denn sie sind weder erstrebenswert, noch können wir verhindern dass wir als solche fungieren. UND, wir können sie nicht gestalten. Das heißt Kinder sehen uns so wie wir sind und nicht so wie wir gerne gesehen werden wollen! Dabei habe ich gehört, dass die Mädels sich die Mutter, die Buben den Vater wählen. Welche Rolle die Beziehung der Eltern und das gegengeschlechtliche "Vorbild" spielen, ja das wüßte ich auch gern. Letztlich ist das aber nicht das Problem der Eltern, sondern der Kinder. Man kann sich das nur mit möglichst großer Gelassenheit und innerer Distanz ansehen und zu hören was da von den Kindern so auf uns zurollt und wie sie mit sich selbst kämpfen und was sie so alles projezieren und was wir da so projezieren.

Gruß Harry

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