Zitat von SaraswatiDer Liebe Raum geben... Woher kommt die eigentlich, was ist das denn?
lach, also Du stellst Fragen ey. Die Liebe sind wir selber. Sie kommt daher auch aus uns selber. Und wenn wir selber Liebe sind, dann können wir sie auch in allem erkennen. Und daher verwechseln wir vielleicht gelegentlich Ursache und Wirkung und erhoffen uns Liebe aus dem Außen. Und erleben dann, was sie nicht ist: die Erfüllung eines Sehnens oder Strebens. So etwas ergibt sich zum Beispiel beim "Verliebtsein", aber das Verliebtsein ist nicht die Liebe selber. Das ergibt sich durch die Silbe Ver-: auch die Verwandlung ist noch keine Wandlung. Genausowenig ist Verlieben Lieben.
Die Liebe Gottes ist das alles hier. Wir atmen sie ein, wir bewegen uns durch sie hindurch und leben in ihr. Das ist "seine" Liebe, auch Schöpfung genannt. Von ihm für uns gegeben, aus Liebe erschaffen. So sagt man.
Liebe hängt schon anatomisch-physiologisch gelegentlich mit dem Gebähren zusammen. Denn der sexuelle Akt ist ja Ausdruck der Liebe, so wie wir es verstehen. Wir mögen es als Individuen anders erleben, aber wir verstehen hoffentlich, daß es so ist. Denn das Erzeugnis der Liebe ist ja ein Kind. Ein Erzeugnis des Geistes dagegen sind die Pille und das Kondom. Da sieht man den Unterschied.
Liebe hat also etwas mit dem Gebähren zu tun, denn wenn die Liebe auf dem "Höhepunkt" ist, dann muß einer von beiden 9 Monate brüten, damit etwas Neues gemeinsam Geschaffenes entsteht. Es gibt die Liebe also nicht umsonst, sie muß durch Schmerzen und Geduld erkauft werden. Man kriegt sie nicht für Untätigkeit, es ist auch eine Ehre sie zu bekommen und ein Gefühl großen Glücks für das endlich erreichte. Sie ist also ein Ziel. Und bringt durch das Erreichen eine Verantwortung mit sich: sie zu pflegen.
Die Liebe ist wie ein Kind, das noch nichts weiß und noch nichts kann. Sie nimmt wahr. Und lernt aus sich selbst heraus, anders als ein Kind. Ihr Wesen ist nicht frei, Liebe ist nicht Freiheit. Aber sie bringt das Gefühl von Freiheit. Wenn sie aber Sehnen und Streben beinhaltet, ist sie nicht frei und auch keine Liebe. Sondern sie ist in diesem unfreien Stadium noch das gegenseitige Auffüllen von Energien, bis die wahre Liebe in den Individuen empfunden wird.
Liebe wächst durch Integration des Individuums in sich selbst (und eine Gemeinschaft) und sie schwindet durch Isolation von Anteilen des Individuums im Innen oder durch das Außen (Gemeinschaft) und die aus ihr folgende Desintegration des Individuums.
Liebe ist Kraft. Die Kraft zu tun, was weitere Liebe schafft. Auch gegen Strömungen, Richtungen und Meinungen. Selbst gegen das eigene Empfinden oder Befinden. Ohne Kompromiß. Deshalb wird vor der Liebe Angst empfunden. Denn etwas, das kompromißlos wirkt, kann man nicht vorhersehen. Kompromißlose Wirkung ist chaotisch, wandelt die Wirkung zu jeder Zeit in Abhängigkeit von dem, was auf sie trifft. Und doch bleibt sie (die Liebe) in ihrer Wirksamkeit, Wirkung und Wirklichkeit immer gleich. Sie verändert sich nie, ist statisch, weil sie das Alles ist, in dem wir sind. Immer. Zeitlich ist sie statisch, sie ist das Sein, indem keine Zeit mehr vergeht und alles ist, für alle Zeit und ohne Unterlaß. Ohne eine Millisekunde Unterlaß und ohne ein Angström an Substanz zu verlieren. http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%85ngstr%C3%B6m_(Einheit)
Liebe ist der Motor für Bewegung, ganz allgemein. Sie ist die Ursache für Völkermord und Verlust, es ist schrecklich, aber sie ist die Ursache für Alles. Wir geben dem nur unterschiedliche Namen und lernen noch, mit ihr zu leben, sie zu entdecken. Wir meinen sie nicht sehen zu können, und doch ist sie stets vor, in und hinter unseren Augen. Sie ist sogar rechts und links, oben und unten und dort an dem Ort, den ich nicht kenne, zu dem ich aber werde gehen müssen. (Das Reich des Todes.) Der Tod ist ebenfalls Liebe.
Zitat von Christian Die Liebe sind wir selber. Sie kommt daher auch aus uns selber. Und wenn wir selber Liebe sind, dann können wir sie auch in allem erkennen. Und daher verwechseln wir vielleicht gelegentlich Ursache und Wirkung und erhoffen uns Liebe aus dem Außen. Und erleben dann, was sie nicht ist: die Erfüllung eines Sehnens oder Strebens. So etwas ergibt sich zum Beispiel beim "Verliebtsein", aber das Verliebtsein ist nicht die Liebe selber.
Danke für das schöne assoziative Posting, Christian!
Naja, die Verliebtheit hat Sonderstatus. Die Liebe ist allerdings, wie du sagst, nichts was wir tun, sondern was wir im Wesentlichen sind. Man kann allenfalls etwas mithelfen, beim Wecken dessen, was da ohnehin schon in der Tiefe wirkt... (Nicht umsonst geht Verliebtheit so sehr tief, sie bricht die Panzerungen auf)
Zitat von ChristianLiebe wächst durch Integration des Individuums in sich selbst (und eine Gemeinschaft) und sie schwindet durch Isolation von Anteilen des Individuums im Innen oder durch das Außen (Gemeinschaft) und die aus ihr folgende Desintegration des Individuums.
Zitat von ChristianLiebe ist der Motor für Bewegung, ganz allgemein. Sie ist die Ursache für Völkermord und Verlust, es ist schrecklich, aber sie ist die Ursache für Alles. Wir geben dem nur unterschiedliche Namen und lernen noch, mit ihr zu leben, sie zu entdecken.
Das mal tief zu Ende denken, was Liebe mit den dunklen Seiten und mit ALLEM zu tun hat...
Das beantwortet zwar nicht das WOHER? Aber die Sache mit dem Ur ist ja nicht so leicht zu erfassen...
Zitat von Saraswati Das beantwortet zwar nicht das WOHER? Aber die Sache mit dem Ur ist ja nicht so leicht zu erfassen...
ja, das wäre ja die Frage nach der Schöpfung. Warum ist sie da und warum entfaltet sie sich. Liebe ist ja nur ein Wort für den Anlaß, der uns das Leben in diesem Universum hier erlebbar macht. Die Philosophie aller Länder geht ja soweit ich das gelesen habe davon aus, daß die Liebe die Essenz ist, die alles bedingt und die zusätzlich noch über das Bedingte hinausgeht. Die Frage ist für mich, WARUM sie überhaupt existiert. Wenn man die Absicht für ihr Existieren kennt, kann man auf die Suche gehen, wo sie herkommt.
Ich selber habe da früher eine Weile drüber nachgedacht, WARUM Liebe ist. Und als Antwort habe ich in mir gefunden, daß sie ein Spiel auslöst, das "Spiel des Lebens". Die Absicht erscheint mir so, daß wir als Geschöpfe hier inmitten der Schöpfung dieses Spiel "spielen" sollen. Daher auch "Rollen" und Formen (Körper), in die wir uns einfinden können auf einer Lebensbühne, um letztlich unseren wahren Charakter nach einem Wachstumsprozeß zu verkörpern (und die "Schau"-Spielerei zu lassen). Und dann, so erlebe ich es, schöpfen wir unser Leben, so wie eine übergeordnete Instanz das Universum schöpft, in dem wir die Zeit erleben. Dann sind wir "echt", so wie der Tisch hier echt ist, den ich anfasse, oder wie das gesamte Universum drum herum "echt" ist, also real. Dann sind wir im realen Leben angekommen und dort ist dann die Liebe. Vorher ist der Weg dorthin, und auf dem Weg lernt man das Spielbrett kennen und die Regeln, die auf ihm zu befolgen sind, um mitspielen zu dürfen. Man lernt. Und mit uns lernt meines Erachtens der Aspekt "universaler Gott", denn den Darstellungen nach ist er immer bei uns und hält die Hand im Vertrauen auf uns selber über uns, sei es nun als Buddha, als Jesus Christus oder als Mohammed.
Und diese Trinität a) wir selber als Spielende (Lebewesen, Kinder Gottes) b) die Spieloberfläche (Universum, Schöfung) und c) der Erschaffer des Spiels und sein Hüter (Natur, Gott) ist die Allesbedingende, welche letztlich die Liebe in ihrer absoluten Verkörperung als Dreiheit erlebbar macht.
Zitat von SaraswatiDer Liebe Raum geben... Woher kommt die eigentlich, was ist das denn?
Da wir hier - oberflächlich betrachttet – anhand von Worten kommunizieren, so lese ich erst einmal das Wort Liebe. L I E B E ist ein Wort mit 5 Buchstaben und die Frage ist nun, auf was dieses Wort referiert und referieren kann.
Das Wort Liebe wird in unserer Gesellschaft oft dafür verwendet, dass Menschen zum Ausdruck bringen, "ich möchte mit dir zusammen sein", "ich begehre dich", "ich kann nicht ohne dich leben", „Ich finde dich unglaublich toll und will immer bei dir sein“.
Es gibt aber nun auch einen ganz anderen Liebesbegriff - er wird beispielsweise von Erich Fromm, Peter Lauster, Max Scheler sowie in einigen spirituellen Richtungen vertreten. Liebe heißt hier soviel wie „Mitfühlendes-Offen-Sein“.
Was ist zunächst nicht Mitfühlendes-Offen-Sein? Wenn wir begehren, wenn wir idealisieren, wenn wir theoretisieren und psychologisieren, dann ist das oft genau das Gegenteil von einem "Mitfühlenden-Offen-Sein". Viele Menschen in unserer Gesellschaft richten ihre Aufmerksamkeit nicht auf dieses Mitfühlende-Offen-Sein, sie üben es, praktizieren es nicht bewusst, und obwohl sie doch recht deutlich fühlen, dass sie sich von anderen Menschen ein solches Mitfühlendes-Offen-Sein wünschen. Je mehr jedoch ein Selbst verletzt ist und der Mensch daher nicht fähig ist, für sich und für andere mitfühlend offen zu sein, besteht die Tendenz, diese Fähigkeit und das Bedürfnis nach dieser Fähigkeit bei anderen durch das Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstbespiegelung zu ersetzen.
Was ist nun dieses Mitfühlende-Offen-Sein? In der Psychologie wird Gefühlsansteckung von Empathie unterschieden. Wenn ein Mensch lediglich die Gefühle von anderen aufnimmt, sich quasi angesteckt fühlt, wenn er z.b. zu weinen beginnt, weil ein anderer auch weint oder weil eine Situation sehr traurig ist, dann ist das zunächst einmal Gefühlsansteckung – wenn ein Mensch sehr stark zur Gefühlsansteckung neigt, dann ist es auch möglich, dass er sich selbst als Opfer des Leidens des anderen erfährt und diesem die Schuld für sein Leiden gibt. Wenn ein anderer Mensch weint und sich eigentlich nach Trost sehnt, dann ist also nicht emphatisch, wenn ein Mensch gefühlsangesteckt mitweint oder sich, weil er durch die Gefühlsansteckung überfordert ist, sich abwendet oder manipulierend versucht, den anderen vom Weinen abzuhalten. Empathie liegt dann vor, wenn ich fühle, wie es dem anderen geht, wenn ich aber auch fühle, was der andere in der gegenwärtigen Situation braucht. Empathie ist also nicht nur die Übernahmen des Gefühls des anderen, sondern auch das Mitfühlen und Offensein für die Intentionen, Bedürfnisse, Wünsche des anderen. Empathie geht auch in "Richtung" Liebe, aber Liebe geht über Empathie noch hinaus.
Mitgefühl/Empathie reicht nicht aus für Liebe, weil es z.B. möglich ist, ständig für den anderen Mitgefühl zu fühlen, ständig für den anderen offen zu sein und sich dabei selbst zu vergessen. Das ist dann nur eine Rolle, die hier gespielt wird, aber das ist auch keine Liebe. In unserer Gesellschaft kann man derartige Helfer-Rollen oft beobachten: die Hilfe beruht nicht auf der Liebe des Helfenden, sondern auf der Identifikation mit der Rolle, die der Helfende ausübt: er sieht und gefällt sich in der Rolle es Helfers, des Lehrers, des Stärkeren, des Älteren, des Weiseren, … . Es existiert dann kein (selbst) geliebtes Ich, das für ein anderes Ich OFFEN ist, sondern nur ein (selbst) gequältes Ich, das eine Helfer-Rolle spielt. Liebe setzt voraus, dass ich mich selbst lieben kann. Das hört sich theoretisch an - was meint dies ganz praktisch? Wenn ich z.B. irgend etwas mache, dann kann ich mich fragen, ob ich das wirklich machen sollte, wenn ich mich liebe. Beispielsweise kann sich ein Raucher fragen: wenn ich mich wirklich liebe, soll ich dann wirklich diese Zigarette rauchen? Ich glaube, dass, wenn ein Mensch hier "Ja" sagt, er das Rauchen mit "Verwöhnen" verwechselt. Eltern, die ihre Kinder verwöhnen, lieben ihre Kinder oft nicht - genauso wenig, wie Eltern, die zu streng zu ihren Kindern sind. Lieben heißt, dass ich einen Zugang zu mir und zu dem anderen habe und dass ich wirklich fühle, was für mich, was für den anderen in dieser Situation, in der Gegenwart liebevoll ist. Wenn Menschen zusammen kommen und sich verlieben, sich begehren, sich faszinieren, tollen Sex haben, dann entsteht anfangs oft immer auch zumindest ein klein wenig Liebe. Aber die Aufmerksamkeit liegt meist nicht auf dieser Liebe, sondern sie liegt meist auf dem Sex, auf dem Begehren, auf der Faszination (ach, wie toll er aussieht, wie erfolgreich er ist, etc.). Wenn die Menschen liebevoll zu sich sind, dann wächst diese Liebe und sie ist dann auch noch da, wenn das Verliebtsein ausklingt. Wenn die Menschen zu sich nicht liebevoll sind, dann liegen viele Wunden offen, wenn das Verliebtsein vorüber ist: Wunden, die sie dem anderen angetan haben, Wunden die der andere ihnen angetan hat und vor allem auch Wunden, die sie sich selbst angetan haben ("Was habe ich nicht alles für dich getan! Und jetzt bist du so undankbar!", "Ich war doch immer für dich da!", etc.)
Was ist der Ursprung der Liebe und wie kann ein Mensch lernen, zu lieben? Ich glaube, dass es wichtig ist, dass ein Mensch bei sich selbst beginnt: in uns selbst ist für uns selbst immer schon die Intuition da, was wir als liebevoll fühlen. Wenn wir bei anderen beginnen, dann besteht immer die Gefahr, dass wir nur eine Rolle spielen, dann spüren wir auch die Rückmeldung, ob wir liebevoll handeln nicht so unmittelbar, wie wir das an uns selbst spüren können und dann die liebevollen Handlungen führen dann auch zu dem Prozess, dass in uns durch unsere Liebe weitere Liebe entstehen kann. Mein Eindruck ist, dass unsere christlich geprägte Gesellschaft oft viel zu sehr darauf aus ist, dass wir Liebe an anderen Menschen als selbst-lose Liebe praktizieren, dass wir immer schon erwarten, in der Weise zu handeln, wie es nur entwickelte Persönlichkeiten vermögen und wir uns auf diese Weise von Anbeginn völlig überfordern. Frage dich: was sollte ich jetzt tun, wenn ich liebevoll zu mir sein möchte? Wenn du etwas tust, dann kannst du immer wieder fragen: wenn ich mich liebe, sollte ich das dann wirklich tun? Auf diese Weise lernt ein Mensch, sich zu lieben, er lernt, dass er oft die falsche Entscheidung trifft und entwickelt allmählich ein Gefühl, was es heißt, zu lieben. Liebe wird beispielsweise oft mit „Verwöhnen“ verwechselt: ein Mensch der raucht und trinkt neigt z.B. oft dazu, sich zu verwöhnen, aber er liebt sich auf diese Weise nicht. „Verwöhnen“ ist genauso wenig ein Offensein wie die „Vernachlässigung“, ja „Verwöhnen“ ist eine „Vernachlässigung“ im Vergleich zum Offensein. Ein Mensch, der beginnt, sich zu lieben, wird sich dann beispielsweise oft eingestehen, welches ´Hobby er „eigentlich“ gerne ausüben würde, das er sich jedoch bisher nicht eingestehen konnte, weil es seinen Rollen, mit welchen er sich identifizierte, widersprach. Ein Mensch, der sich zu lieben beginnt, wird allmählich fähig, von biographischen Ereignissen seines Lebens, von Rollen, die er seit seiner Kindheit erlernte, um den Schmerz des Nicht-geliebt-werdens zu kompensieren, mit denen er sich identifiziert, loszulassen. Die Persönlichkeit eines Menschen, der zuvor nicht bewusst liebte und irgendwann - sei es durch Lebenskrisen, Psychotherapie, Meditation, Gespräche mit Freunden oder Partnern - zu lieben beginnt, verändert sich folglich. Oft tauchen zunächst noch tiefere Kompensationsschichten auf und nur ganz allmählich werden die Schichten der eigentlichen, tiefen, eigensten Bedürfnisse freigelegt. Erst dann wird er ein selbständiger und selbstverantwortlicher Mensch, ein Mensch, der für seine Schmerzen nicht mehr seine Eltern und andere Menschen Schuld zuweist, sondern der in der Gegenwart für sich Verantwortung übernimmt, weil dies seiner Selbstliebe „entspringt“: sich selbst zu lieben heißt dann ganz spontan, für mich selbst Verantwortung übernehmen. Lieben kann ein Mensch nicht einfach lernen wie ein Spiel, dessen Regeln er auswendig lernt, denn zu lieben setzt eine Persönlichkeitsentwicklung voraus: erst der selbständige, sich selbst liebende, für sich Verantwortung übernehmende Mensch ist fähig dauerhaft andere Menschen zu lieben - ein Mensch der Helfer-Rollen spielt, der nicht selbständig ist, der sich nicht selbst liebt, der für sich nicht selbst Verantwortung übernimmt, vermag dies nicht.
Was heißt das alles, das sich hier am Menschen zeigte, nun für den Kosmos, für die Gesellschaft, für die Spiritualität? Unser Leben auf der gegenwärtigen Stufe der Evolution ist nicht immer schon eingebettet in eine grundlegende Liebe. Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft sind nicht fähig, aus Liebe heraus zu leben, die durch ihre Persönlichkeit getragen wird. Sie werden eventuell getragen durch Urvertrauen, ihre Bedürfnisse und durch ihre Motivation der Selbstdurchsetzung. Liebe kommt dann gelegentlich hinzu, auch Visionen (Wahrheit, Weisheit, etc.), auch das Gefühl Eins mit dem Kosmos zu sein, aber diese sind nicht primär. Wir befinden uns noch nicht auf einer Stufe der kosmologischen Evolution, dass die Menschen primär aus Liebe leben, weil wir uns in der Sozialisation immer noch zu wenig lieben und zu sehr verletzen, wir immer noch dabei sind, liebende Menschen zu werden. Hass, Krieg, Neid, Süchte – insbesondere Eifersucht, sind Ausdruck dessen, dass nicht Liebe, sondern andere Gründe die Vorgänge in unserer gegenwärtigen Gesellschaft und der bisherigen Geschichte bestimmen. Zu lieben beginnen heißt jedoch dann auch, für diese Gesellschaft sich zu öffnen, diese Gesellschaft, so wie sie ist, anzunehmen, mit ihr mitzufühlen und ihr auf ihrem Weg zu helfen, eine liebende Gesellschaft zu werden. Dies heißt dann auch, sie nicht als einseitig Böse oder einseitig GUT, schwarz oder weiß zu verstehen, sondern sie so zu sehen, wie sie ist: ambivalent und bunt. Wenn wir diese Stufe der personalen Entwicklung erreicht haben, dann eröffnet sich uns der Weg für eine transpersonale Entwicklung, auf dem wir unsere Liebe und unsere Spiritualität immer mehr erweitern können: dann sind wir offen und liebvoll für die Natur, alle Mitmenschen und die Tiere. Die Liebe entspringt also aus einer Intuition der Liebe des Menschen, die sich in einem gesellschaftlichen Prozess allmählich etabliert, indem sie von Generation zu Generation sich zu einer praktischen Liebe entfaltet. Die Liebe eröffnet uns lebendige Spiritualität, die uns wieder in die Sphäre transzendiert, aus der der Mensch selbst entsprungen ist: aus der lebendigen, pulsierenden, energetischen Natur, die uns immer schon trägt, in die wir immer schon eingebunden sind, von der wir getrennt werden um uns wieder mit ihr zu vereinen.
..ich habe mir mal die Zeit genommen, Deinen Beitrag zu lesen. Schöne Zusammenfassung, finde ich.
Der Empathieansatz ist recht interessant, finde ich. wobei mir nicht ganz transparent geworden ist, ob es sich um die gleiche Fähigkeit mit einer geänderten Ausrichtung handelt, also Empathie als eine um die Qualität der liebevollen Selbstwahrnehmung ergänzte Gefühlsansteckung, oder um gänzlich unterschiedliche Wahrnehmungen.
"Liebe ist der Drang nach Einheit" Die Schöpfung beginnt mit einer Trennung oder Asymetrie. Was getrennt wurde und urspürünglich eine Einheit war, zieht sich an. Dieser Magnetismus heißt Liebe. Er kommt von der Trennung einer ursprünglichen Einheit.
Beim Menschen ist es so, dass er mit der Zeugung aus einer göttlichen Einheit herausfällt. Es entsteht ein bewußter und ein unbewußter Mensch. Anima und Animus. Im Traum erleben wir in symbolhaften Bildern unsere unbewußte Ergänzungshälfte.
Mit der Geburt wird unsere Sehnsucht nach der im Unbewußten weilenden Ergänzung auf die stoffliche Seite projeziert. Die Materie stellt sich zwischen den unbewußten und den bewußten Menschen. Wir suchen unsere Ergänzung dann in den sinnlichen Wahrnehmungen, da unsere geistige Wahrnehmung tot ist. Essen, Trinken, Schlafen und finden darin Befriedigung, solange der Geist, die im Unbewußten weilende Ergänzung, schläft. Das geht so lange, bis der Geist langsam durch die zahllosen Enttäuschungen und Schmerzen erwacht. Dann regt sich die im Unbewußten weilende Ergänzungshälfte und nähert sich uns von innen heraus. Daher erweckt Geist die Liebe, welche die Anziehung ist zwischen dem bewußten und dem unbewußten Menschen. Es gibt die verschiedensten Stufen der Liebe. Die Erste ist die Liebe zu den Dingen. Orale Phase. Kinder wollen alles, was ihnen gefält in den Mund nehmen, aufessen und mit ihnen Eins werden. Diese Liebe behalten wir später auch. Es ist die Liebe zu den Dingen mit denen wir uns umgeben. Dann folgt die bloße körperliche Anziehung zwischen zwei Wesen unterschiedlichen Geschlechts. Dann folgt eine seelische Anziehung zwischen zwei Wesen unterschiedlichen Geschlechts. Eine andere ist eine geistige Anziehung, die sich zwischen Menschen abspielt. Es gibt auch eine geistige Anziehung bestimmter Objekte des Geistes, das sind die Neigungen zu bestimmten Themen, wie Mathematik, oder Psychologie usw. Anziehung aufgrund von Rollen, wie Mutter, Vater Kind, die z.T. auch biologisch angelegt sind.
Alle Formen der Liebe sind jedoch lediglich Projektionen der EINEN Liebe des unbewußten zum bewußten Menschen, der Liebe zwischen Anima und Animus, jenem Idealbild, das wir immer und immer wieder in den Wesen des anderen Geschlechts sehen und es dennoch nicht in ihnen finden, da es eine Projektion unseres eigene Unbewußten ist.
Zitat von green..ich habe mir mal die Zeit genommen, Deinen Beitrag zu lesen.
Ja, er ist wirklich sehr lang geraten, das tut mir leid, und ich hätte ihn einfach noch einmal überarbeiten und kürzen sollen - ursprünglich waren es drei Beiträge, was wahrscheinlich auch an leichten Stilbrüchen zu merken ist. Es geht mir, auch wenn es hier nicht so erscheint, nicht um einen monologischen Vortrag, sondern ich bin generell ehr an einem Gespräch interessiert, in dem sich dann Gedanken auch entwickeln.
In Antwort auf:Der Empathieansatz ist recht interessant, finde ich. wobei mir nicht ganz transparent geworden ist, ob es sich um die gleiche Fähigkeit mit einer geänderten Ausrichtung handelt, also Empathie als eine um die Qualität der liebevollen Selbstwahrnehmung ergänzte Gefühlsansteckung, oder um gänzlich unterschiedliche Wahrnehmungen.
Gefühlsansteckung kommt bei Kleinkindern bis ungefähr zum 1 Lebensjahr vor, bis sie sich im Spiegel selbst erkennen können. Alle Kinder, die empathisches Verhalten zeigen, können sich im Spiegel erkennen, aber nicht alle Kinder, die sich im Spiegel erkennen können, zeigen empathisches Verhalten - eine entscheidende Variabel ist hier unter anderem die Feinfühligkeit der Mutter. Ich verstehe es so, dass die Gefühlsansteckung schon auch noch stattfindet, dass aber die Fähigkeit der Ich-Erkenntnis und damit auch der Du-Erkenntnis eine Perspektivenübernahmen ermöglicht, die das "angesteckte" Gefühl sogleich "distanziert", so dass es eine ganz andere Qualität gewinnt. Ganz praktisch kennt das wahrscheinlich jeder, dass er einem guten Freund sehr lange zuhört, mit ihm mitfühlt, aber dass dann auch ein Punkt entstehen kann, ab dem die Kraft nicht mehr reicht und dann plötzlich die Empathie verloren geht und Gefühlsansteckung entsteht, die dann als sehr unangenehm erlebt wird und z.B. „Bauchschmerzen“ verursachen kann, weil mensch sie selbst nicht zum Ausdruck bringen möchte; zugleich gibt es den Fall, dass mensch sich vielleicht erst unmittelbar gefühlsangesteckt fühlt, sowohl bei Freude als auch bei Wut, dass aber dann, wenn mensch die Situation "wie von außen" "erkennt", eine Distanzierung stattfindet und das unmittelbare Gefühl zu einem "Mit-Gefühl" sich wandelt.
Zitat von Astroharry"Liebe ist der Drang nach Einheit" Was getrennt wurde und urspürünglich eine Einheit war, zieht sich an. Dieser Magnetismus heißt Liebe. Im Traum erleben wir in symbolhaften Bildern unsere unbewußte Ergänzungshälfte.
Mit der Geburt wird unsere Sehnsucht nach der im Unbewußten weilenden Ergänzung auf die stoffliche Seite projeziert. Es gibt die verschiedensten Stufen der Liebe. Alle Formen der Liebe sind jedoch lediglich Projektionen der EINEN Liebe des unbewußten zum bewußten Menschen, der Liebe zwischen Anima und Animus, jenem Idealbild, das wir immer und immer wieder in den Wesen des anderen Geschlechts sehen und es dennoch nicht in ihnen finden, da es eine Projektion unseres eigene Unbewußten ist.
Ich kann das, was du beschreibst, sehr gut nachvollziehen und ich sehe diese Phänomene auch, aber ich würde sie nicht als Liebe bezeichnen, sondern eher als eine "Sehnsucht nach Liebe" - liest mensch deinen Beitrag genauer, dann beschreibst du den Vorgang auch auch auf diese Weise: Du beschreibst eine gegenseitige Sehnsucht als Magnetismus auf unterschiedlichen Stufen. Ich sehe hier den Unterschied zu meinem Beitrag, dass ich zwar anfangs diese Sehnsucht nkurz andeute, aber sie dann ignoriere und nicht so differenziert verstehe und darstelle, wie du das hier tust, dass ich dazu übergehe und versuche zu beschreiben, wie es möglich ist, dass ein Mensch anderen Menschen Liebe "geben" kann - geben hier nicht im "materiellen" Sinne verstanden, ich drücke es nur auf diese Weise aus, um die gegensätzliche Funktion/Richtung zu betonen. Noch einmal ganz kurz: In deinem Magnetismus-Modell sehnen sich die Menschen nach Liebe, in meiner Beschreibung wird verfolgt, wie Menschen fähig werden können, dem anderen das zu geben, nach dem er sich sehnt. Das fehlt meiner Ansicht nach in deiner Beschreibung - aber vielleicht reicht es für dich auch aus zu sagen, dass die Sehnsucht eines Menschen ausreicht, dem anderen das zu geben, nach dem er sich sehnt - eventuell auch erst ab einer bestimmten Stufe - oder du gehst davon aus, dass sie nur von Sehnsucht getrieben werden, die eigentlich nie gestillt wird und erst in der Erleuchtung zur Ruhe kommt. Ich möchte mit dieser Rekonstruktion auch deinen Beitrag (noch) nicht kritisieren, sondern stelle Fragen, weil mir noch nicht klar ist, ob und wie die Menschen bei dir auch fähig werden, den anderen - und sei es auch nur ansatzweise - das zu geben, nach dem sie sich sehnen. An deiner Darstellung ist mir auch klar geworden, dass ich etwas viel zu sehr vernachlässigt habe, nämlich die Formen der Beziehungen, die sich ausbilden, so lange ein Mensch noch nicht von Liebe erfüllt ist - obwohl dies ja vom Standpunkt unserer kosmologisch-evolutionären, historischen Entwicklung eher der Normalfall in der Gegenwart ist.
Zitat von Energeiadie das "angesteckte" Gefühl sogleich "distanziert", so dass es eine ganz andere Qualität gewinnt.
...wäre die Folge-Qualität dann also das, was Du mit empathischer Wahrnehmung bezeichnest (um das noch mal auf den Punkt mit dem Verhältnis der beiden Mitfühl-Arten zu bringen) ?