Beim Mähen des Rasens kam es mir, das Wort Hörblindheit. Es ist sinnesübergreifend, ich gebe es zu. Es vereint das Hören mit dem Sehen und unterstellt dem, der es auf sich bezieht, Blindheit im Hören.
Als ich so mähte, da fühlte ich plötzlich, wie ich dem Schaf die Arbeit wegnehme. Schon immer wünsche ich mir ein Schaf hier auf der Wiese, das Mäh macht und mäht. Das eben mäht, so oder so, lautlich oder rupfend-kauend. Das Schaf rupft ja sein Gras. Ist Euch das Wort "rupfen" schon mal aufgefallen? Nein? Mir auch nicht, seht Ihr? Das ist Hörblindheit, wie ich sie meine. Man hört das Wort, und hört es doch nicht. Wendet man den Blick nach Innen, dann hört man es aber. Man kann auch nach innen Hören, aber dann kann man immer noch blind sein und das Wort nicht bemerken.
Um diese Problematik anzugehen, diese fehlende 8samkeit für das W-ort (ein Ort mit W? Wuppertal!) gibt es ja bekanntlich das Mantra. Der Manta ist ein Rochen, das Mantra klingt im Rachen. Zufällig kann dies nicht sein, denn nichts soll ja zufällig sein. Selbst Einfälle sind nicht zufällig, so bedeutungsleer sie auch zu sein scheinen. Es gibt auch Zweifälle, aber die schreibt man Zweifel. Ein Einfall, zwei Zweifel. Der Zweifel geht immer hin und her: soll ich, soll ich nicht? Ohne Einfall kein Zweifel. Mir muß erst etwas einfallen, damit ich daran zweifeln kann. Dabei ist es egal, wodurch es mir einfällt, durch welchen Sinn. Durch das Auge, die Nase, die Ohren- was war es, eine Illusion? Oder ist es tatsächlich da?
Als ich etwa 14 Jahre war, da habe ich ein Buch gelesen, es handelte vom Buddhismus. Es wurde mir dort erklärt, daß eine gesamte Generation, die Generation meiner Eltern, spirituelle Erfahrungen mit Drogenerfahrungen verwechselt hat. Es wurde dort geschrieben, daß die Flucht vor der Jetztzeit in den Sechzigern, in die Droge hinein und in fremde Spiritualität, von meiner Generation erst überwunden werden könne. Denn erst meine Generation könne verstehen, daß das Schweigen über die Kriegsschuld, die erlittenen und verübten Verbrechen und Traumata, das Mitgemacht-Haben, gegen das sich die 68-er Generation aufgelehnt habe und sich davon befreit, in Klraheit zu überführen ist, in unserem Land, in unserer Sprache.
Sp-
Rache.
De-
Mut.
Die Flucht in fremde Sprachen und das Gewinnen von Energie aus ganz einfachen Sätzen in dieser fremden Sprache ermöglichte es, Worte zu verwenden, deren Sinn man nicht erspüren konnte. Denn man kennt nicht die Sozialisation, den Hintergrund, die Entstehung dieser fremden Sprache im Menschen. Man kennt nicht die Ursprünge des Glaubens und wird auch durch die Flucht in Fremdes nicht das Nahe, in einem selber gelegene lösen. Die eigene Sprache ist es, die eigene Sprache, und die Schuld, nicht das zu sagen was man gerade ist und nicht krumm, das ist zu erreichen, das ist Spiritualität. Spiritualtiät ist in mir, nicht in Indien und benötigt keinerlei fremde Ideen. Man muß sich nicht wundern- wirklich nicht- wenn im eigenen Land Geist und Bewegung nicht zusammengehen, wenn sich nichts verändert und man keine Alternative hat, wenn man Worte nur zum dialektischen Diskutier-Hickhack verwendet. Dies ist auch nicht deutsche oder deutschsprachige Schreib- und Denkkultur, dies ist die Kultur von Menschen, die nach Orientierung suchen.
Und diese Suche nach Orientierung beendet bekanntlich das Wort. Das gehörte, gesehene Wort. Ohne Interpretation, denn es hat einen eigenen Wert und das ist sein Klang und seine Bildung. Wenn wir hinter den Worten eines Anderen Bedeutung suchen, dann scheinen wir mit fremden zu reden. Wir scheinen anzunehmen, daß für jeden hinter einem Wort ein anderer Bedeutungshintergrund erscheint und das ist natürlich mit nichten so. Es zeugt vielmehr von Hörblindheit, wenn man nicht versteht, was geschrieben steht und interpretieren muß, was gemeint sei. Denn was gemeint ist, ist ge-mein-t, ebenso gemein-t, also in uns allen drin. Mein.
So wie das Schaf Mäh sagt und im Sch-l-af über Zäune sp-ringt, so ist die Sp-Rache die Arche für Kleine und Große. Komisch: als Kind konnten wir ohne Weiteres miteinander Worte austauschen und haben uns verstanden. Als Erwachsene aber haben wir Hör-Verhaltensweisen. Ganz ganz extrem ist das bei manchen. Mit manchen ist Kommunikation kaum möglich, denn sie sind hörblind, verstehen ihr eigenes Wort nicht, fühlen es nicht, hören es nicht in sich drin kommen und gehen wie einen Wind, der Töne verursacht. Und Knacken, Rascheln, Summen.
Dies fiel mir ein, und um mich davon zu befreien, mähe ich es auf. Hoffe, ich habe niemanden niedergeschrieben und jetzt schicke icke es abcdefg.
Wenn ich ein mmmmmm mache, dann höre ich über die Wassersäule meines Körpers das mmm aus dem Mmmmmagen aufsteigen. Wenn ich ein fffff mache, dann öffnet sich die Wassersäule im inneren Hören bis in die Fffffüße. Wenn ich ein sssss mache, dann steigt es aus einer sehr definierten Linie, dem Mittelkanal vor der Wirbelsssssäule auf. Wenn ich ein k mache, dann k-nallt es in der Kkkkehle. Wenn ich ein llllll mache, dann öffnet das den hinteren Kopfbereich bis zum letztendlichen Scheitellllll. Wenn ich ein p mache, dann entsteht dies durch das Lösen der Lippen, nachdem in der Wassersäule aus meinem B-auch eine Drucklinie entsteht. Wenn ich wie im TaiChi mein Kreuzbein absenke, dann gelange ich zum Pppppo. Wenn ich ein wwwwww mache, dann werde ich wwwwweit, überall verbunden, als hätte ich in mir ein Netz aus W's, das sich langsam überall hin in mir ausbreitet, von der Mitte, dem Nabel ausgehend. Wenn ich ein d mache, dann verankert mich dies- bevor ich den Laut löse entwickelt sich die Wassersäule hin zum Spüren der Dächer in mir: Zwerchfell, Schulterdächer, Schädeldach. Wenn ich ein zzzzz (ts) mache, dann scheint es mir aus dem Darmbereich zu kommen, aber ich vermute hier eine Bahn bis zu den Zzzzehen. Werde heute einmal beobachten, was die Zehen so tun.
die Kompliziertheit der Worte.... sehr beliebt - besonders unter *Erwachsenen*....
Das Wort steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Person, die es denkt - sagt - schreibt.........
*un-mittel-bar*.............hmm.. was für ein W-ort...
Das mit den Lauten und Buchstaben habe ich gleich mal mitgemacht..... - ich empfinde es genau so, wie du es erläutert hast! - Faszinierend! Werde das mal genauer unter die Lupe nehmen!
Ein schönes Sonntagmorgen-Thema. Artikulation und Stimmraum-Bildung, wenn man so will. Das ist gut für die Bewußtheit. hihihi, "Ohrenbarung". Musik in meinen Ohren...
...wechsele gerade inndrin stimmlos immer vom m zum n und beobachte, daß beim n meine Mundwinkel etwas höher steigen als beim m. Und beim m scheint es in mir vorne herunter zu gehen innerlich, also ob ich mmmmm, lecker sage zu dem, was sich in meinem Magen befindet oder sich in seine Richtung bewegt. Und beim n steigt es mir eher den Hinterkopf hoch, hinter den Ohren entlang. Die Zunge bewegt sich dabei nicht, die liegt am Gaumen und die Spitze hinter den Schneidezähnen.
ich finde es hochinteressant, wie ganz allein geistige Energie, also das ganz stumme Artikulieren von Lauten im Geist, den Körper in Schwingung versetzen. Man kann es regelrecht spüren, wo im Körper sich welcher Laut aus dem Geist seine Räume sucht und eröffnet. (mehrere Buchstaben gleichzeitig im Geist zu bilden ist auch schön, aber schwieriger. Dann entsteht ein ganzer Raumkomplex innendrin, aber leider kann mein Geist meinen Körper dann nicht so gut beobachten, weil ich mich darauf konzentrieren muß, nicht einen Buchstaben aus dem geistigen Klingen zu verlieren. Mit wachsender Übung wird das natürlich besser.
Zitat von Christian...wechsele gerade inndrin stimmlos immer vom m zum n und beobachte, daß beim n meine Mundwinkel etwas höher steigen als beim m. Und beim m scheint es in mir vorne herunter zu gehen innerlich, also ob ich mmmmm, lecker sage zu dem, was sich in meinem Magen befindet oder sich in seine Richtung bewegt. Und beim n steigt es mir eher den Hinterkopf hoch, hinter den Ohren entlang. Die Zunge bewegt sich dabei nicht, die liegt am Gaumen und die Spitze hinter den Schneidezähnen.
Das nnnnnn spüre ich auch vorne mittig zwischen 2. und 5. Chakra, während ich das mmmmmmmmmmmmmm im Mittelkanal erlebe.
Wenn das dann vom O eröffnet wird im Solarplexusbereich, offen und doch geführt, als wenn der Ton durch eine runde Öffnung klänge, wie sie sogar durch die Buchstabenform gezeigt wird... wirkt das langsam gesummte OOOOmmmmmm...... als reinigende Klangsäule von der Wurzel bis zum Scheitel...
In Antwort auf:ich finde es hochinteressant, wie ganz allein geistige Energie, also das ganz stumme Artikulieren von Lauten im Geist, den Körper in Schwingung versetzen. Man kann es regelrecht spüren, wo im Körper sich welcher Laut aus dem Geist seine Räume sucht und eröffnet. (mehrere Buchstaben gleichzeitig im Geist zu bilden ist auch schön, aber schwieriger. Dann entsteht ein ganzer Raumkomplex innendrin, aber leider kann mein Geist meinen Körper dann nicht so gut beobachten, weil ich mich darauf konzentrieren muß, nicht einen Buchstaben aus dem geistigen Klingen zu verlieren. Mit wachsender Übung wird das natürlich besser.
Ja, das fasziniert mich auch. Sowohl Buchstaben, als auch einfach klare Töne, sind auch wenn sie lediglich im Geist erzeugt werden eindeutig vibrierend und lösend.
Man kann sich in einer ruhigen Stunde mal drin üben, sich einen einzelnen Ton vorzustellen und zu beobachten, wo im Körper der Resonanz findet. Dann einen andren Ton... Und schließlich herausfinden, welche Körperteile mit welchem Ton jeweils behandelbar sind.
Und wenn das dann mit Buchstaben oder Lautkombinationen einhergeht, lässt sich das Erleben noch erweitern.
Es zeigt sich darin ein wesentlicher Aspekt der Mantrawirkung... ein andrer ist die Aufladung, die wirkt, durch ein bereits zuvor erzeugtes Feld... und auch die Aufladung, die meine inner Haltung herstellt.
Du, Christian, gehst damit unabhängig selbständig um, andre lassen sich durch bereits erprobte Klänge führen...