Ja, der Charli ... (* 5. Mai 1818 in Trier; † 14. März 1883 in London)
Der sprach von entfremdeter Arbeit. Davon weiß kaum jemand. Man weiß von Lenins Leibarzt, dem Herrn Stalin.
Marx protestierte nicht so sehr gegen die ungerechte Verteilung des Geldes ... sondern in erster Linie gegen die Verwandlung des Menschen in eine "verkrüppelte Monstrosität". Diese ändert sich auch nicht mit der "besseren Salairung" (Bezahlung) der Sklaven". Das Ziel ist "die Verwandlung der entfremdeten, sinnlosen Arbeit in produktive, freie Arbeit".
Aus: Erich Fromm: Humanist zwischen Tradition und Utopie Von Alfred Lévy
Zitat von Esmeralda hm...hat mich vorhin echt aufgeregt, als ich es gelesen habe... - wo doch Arbeit nicht nur Segen bedeutet... Wie viele Menschen machen ihre Arbeit unfreiwillig? Welcher Mensch kann sich tatsächlich in seiner verrichteten Arbeit zeigen? Pysisch wie pschisch? Manche Menschen werden erst "Selbst", wenn sie die sog. Arbeit niederlegen... Über Sinn und Unsinn der Arbeit an sich nachzudenken wirft viele viele Sichtweisen auf... - denn was des einen Sinn ist schon des Nächsten Unsinn.... Arbeit macht Freude... - nicht nur...
Die Frage ist, welchen Bezug setzt man selbst, zu der Definition *Arbeit*. Nimmt man das bereits vorgekaute (z.B. Arbeit macht frei - ist besonders bescheuert), oder sucht sich da selber was. Da macht es schon Sinn über Sinn und Unsinn nachzudenken. Aber nicht eine allgemeingültige Sichtweise für alle - sondern nur DEINE eigene, die dich zufrieden macht.
Ich bin da 1971 ausgestiegen, als mir bewußt wurde, das ich hier (bis 65) mit schönen Versprechungen nur als Industriesklave verheitzt werden soll.
Ab da hab ich in dem Spiel dann nur noch soweit mitgemacht, als ich mir das besorgt habe was ich für meinen persönlichen Bedarf und Lebensunterhalt (in diesem System) brauche. Über restlichen Teil meiner *Freien Zeit* (und das war und ist ne ganze Menge) habe ich dann selbst bestimmt, was ich damit mache. Und das mache ich heute auch noch. Mir macht meine *Arbeit* Spaß - weil ich tun und lassen kann was ich will, ohne das mir einer vorsabbeln kann, was ich zu tun und zu lassen habe.
Merkmal eines religösen Fanatikers: Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel
Der Befürworter des garantierten Jahreseinkommens muß dem Einwand begegnen, daß der Mensch faul sei und nicht arbeiten wolle, wenn das Prinzip «arbeiten oder verhungern» abgeschafft würde. Tatsächlich aber stimmt das nicht. Wie ein überwältigendes Beweismaterial ergibt, hat der Mensch eine angeborene Neigung, sich zu betätigen, und Faulheit ist ein pathologisches Symptom. In einem System der «Zwangsarbeit», in dem der Attraktivität der Arbeit kaum Beachtung geschenkt wird, sucht der Mensch ihr wenigstens auf kurze Zeit zu entrinnen. Würde das gesamte Gesellschaftssystem so geändert, daß die Verpflichtung zur Arbeit nicht mehr mit Zwang und Drohung verbunden wäre, würde es nur noch eine Minderheit von kranken Menschen vorziehen, nichts zu tun.
Es gibt kaum eine Arbeit, die nicht Menschen von einem bestimmten Persönlichkeitstyp anziehen dürfte, wenn man nur die damit verbundenen negativen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte beseitigen könnte.
In unserer Gesellschaft geht ein Gespenst um, das nur wenige deutlich sehen. Es ist nicht der alte Geist des Kommunismus oder des Faschismus. Es ist ein neues Gespenst: eine völlig mechanisierte Gesellschaft, die sich der maximalen Produktion und dem maximalen Konsum verschrieben hat und von Computern gesteuert wird.
Wenn man sich mit Depressionen und Langeweile beschäftigt, stößt man auf reiches Material, aus dem hervorgeht, daß das Gefühl, zur Wirkungslosigkeit verdammt zu sein - das heißt zu einer völligen vitalen Impotenz, von der die sexuelle Impotenz nur einen kleinen Teil darstellt -, eines der schmerzlichsten und vielleicht fast unerträglichen Erlebnisse ist und daß der Mensch fast alles versuchen wird, um es zu überwinden - von Arbeitswut über Drogen bis zu Grausamkeit und Mord.
Erich Fromm, Anatomie der menschlichen Destruktivität
Ich kann mich heute zu Arbeit zwingen. Mach nicht nur wenig Spass, weil man wirklich zum "Roboter" wird. Ich darf das heute allerdings nicht mehr tun, denn ich werde krank davon. Ich muss da sehr acht geben. Alles immer schön der Reihe nach und langsam.
Auch im sog. Hobby gerate ich oft an meine Leistungsgrenze und ab da tut es nur noch weh. Es ist kein Unterschied, ob Gelderwerb oder Hobby, ich darf es einfach nicht übertreiben.
Ich frage mich, wo ich eigentlich bin, wenn ich mich robotermäßig schinde. Es ist eine Art der Abschaltung von Teilen meiner selbst. Sehr rätselhaft. wie gesagt, aber sehr gefährlich!
Zitat von RembrandWenn man sich mit Depressionen und Langeweile beschäftigt, stößt man auf reiches Material, aus dem hervorgeht, daß das Gefühl, zur Wirkungslosigkeit verdammt zu sein - das heißt zu einer völligen vitalen Impotenz, von der die sexuelle Impotenz nur einen kleinen Teil darstellt -, eines der schmerzlichsten und vielleicht fast unerträglichen Erlebnisse ist und daß der Mensch fast alles versuchen wird, um es zu überwinden - von Arbeitswut über Drogen bis zu Grausamkeit und Mord.
Erich Fromm, Anatomie der menschlichen Destruktivität
„Die Genese des Wortes (lat. arvum: Ackerland)“ leitet sich vom Bearbeiten des Ackerlandes her. Im Alt- und Mittelhochdeutschen überwiegt die Wortbedeutung „Mühsal“, „Strapaze“, „Plage“ (vgl. Psalm 90).
Der vorphilosophische Sprachgebrauch hatte drei Bedeutungen:
Arbeit als Mühsal, Arbeit als Tätigkeit zur Sicherung des Lebensunterhaltes und Verbesserungen der Lebensbedingungen und Arbeit als Resultat dieser Anstrengungen: als Leistung, Werk.
Im heutigen Sprachgebrauch meint Arbeit im anthropologischen und philosophischen Sinn die „Tätigkeit des Menschen in Abhängigkeit von Natur und natürlicher Bedürftigkeit zum Zweck der Lebensunterhaltung und -verbesserung.