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Sphäre der Meditation

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Dieses Thema hat 49 Antworten
und wurde 2.919 mal aufgerufen
 der innere Weg
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Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

22.04.2008 08:24
leiden Zitat · Antworten

Beim Thema Maya und Wirklichkeit
entstand ein Gespräch über den Sinn des Leidens...
und das bewegt sich seit dem in mir,
deswegen eröffne ich das als Thread.

Saraswati

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

22.04.2008 08:52
#2 RE: leiden Zitat · Antworten
Und zwar frage ich mich,
was überhaupt unter leiden zu verstehen ist...
Wo ist die Grenze?

Unter leiden verstehe ich,
wenn es zu Schmerzen kommt,
die sich nicht schnell auflösen lassen...
tiefe Eingriffe ins Leben,
Unausweichlichkeit.

Unangenehme Stimmungen,
die aus unverarbeiteten Situationen,
Launen oder Wunden entstehen,
aber binnen Stunden oder Tagen
wieder vorrüber sind,
halte ich nicht für Leiden...

Aus karmischer Erinnerung
kenne ich als Leiden:
Im Kerker langsam verrecken
bei Kälte, Moder und Ratten...
Oder Leben in Leibeigenschaft
ohne Perspektive...
Unheilbare Kriegsverletzungen...
Hohn, Hass und Folter ausgesetzt sein...

Inzwischen erlebe ich leiden
als auflösbar IN mir...
Jeden Schmerz, jede bedrückende Situation
betrachte ich, lasse mich spürend drauf ein
und es geschieht Lösung...
Ob ich eher der geschonte Mensch bin
oder ob ich mitbewirke,
dass es leichter ist,
indem ich den Widerstand sein lasse...
und mich vertrauensvoll
nach innen lehne...

?

Saraswati

alice im wunderland Offline




Beiträge: 603

22.04.2008 12:03
#3 RE: leiden Zitat · Antworten

Leiden
mein exessives gefühl verursacht mir leiden..
im moment ist es, dass ich mich nicht bewegen kann, dass geht nicht..
jeder versuch mich zu zwingen, löst sich auf, fällt wieder
zusammen. ok, kann mir sagen das ist deine depression, nur das hilft nicht..
ich leide darunter, nicht fluid zu sein, so schwer zu sein, so regungslos.
auf der anderen seite, bin ich geistig völlig klar, was ich unter den Ad
nicht war. es war alles so dumpf, und weit weg von mir, doch ich konnte
mich bewegen.
nun sehe ich alles klar im geiste und kann mich dafür nicht bewegen.
und dieses nicht rauskommen, aus dem bewussterlebten kreislauf,
verursacht in mir mein leiden... weil ich den ausgang nicht finde..
an manchen tagen hab ich einfach nur freude am sein..
die meisten tage fühlen sich wie eine gefangenschaft an...

*************************************************************
Remember yourself always and everywhere

alice im wunderland Offline




Beiträge: 603

22.04.2008 13:10
#4 RE: leiden Zitat · Antworten
Zitat von Saraswati
Und zwar frage ich mich,
was überhaupt unter leiden zu verstehen ist...
Wo ist die Grenze?

Unter leiden verstehe ich,
wenn es zu Schmerzen kommt,
die sich nicht schnell auflösen lassen...
tiefe Eingriffe ins Leben,
Unausweichlichkeit.

Unangenehme Stimmungen,
die aus unverarbeiteten Situationen,
Launen oder Wunden entstehen,
aber binnen Stunden oder Tagen
wieder vorrüber sind,
halte ich nicht für Leiden...

Aus karmischer Erinnerung
kenne ich als Leiden:
Im Kerker langsam verrecken
bei Kälte, Moder und Ratten...
Oder Leben in Leibeigenschaft
ohne Perspektive...
Unheilbare Kriegsverletzungen...
Hohn, Hass und Folter ausgesetzt sein...

Inzwischen erlebe ich leiden
als auflösbar IN mir...
Jeden Schmerz, jede bedrückende Situation
betrachte ich, lasse mich spürend drauf ein
und es geschieht Lösung...
Ob ich eher der geschonte Mensch bin
oder ob ich mitbewirke,
dass es leichter ist,
indem ich den Widerstand sein lasse...
und mich vertrauensvoll
nach innen lehne...

?




dein post hat gestern was in mir wieder ausgelöst.
das hatte ich soweit weggeschoben, weil ich ja meine vergangenheit
in einen tresor gesperrt habe und nur hin und wieder öffne ich ihn.

Aus karmischer Erinnerung
kenne ich als Leiden:
Im Kerker langsam verrecken
bei Kälte, Moder und Ratten...
Oder Leben in Leibeigenschaft
ohne Perspektive...
Unheilbare Kriegsverletzungen...
Hohn, Hass und Folter ausgesetzt sein...

ich bin da jahrelang drauf hängen geblieben...
und auch heute noch, streift mich hin und wieder diese
karmische erinnerung ..
und jedesmal aufs neue, bin ich wie gelähmt vor angst, kann kaum
atmen, selbst wenn ich mir bewusst mache, dass ist vorbei, nein
es ist so einnehmend im geist, das ist unglaublich...
es ist die zeit der franz. revolution...diese bilder so stark,
dass sie das hier völlig an den rand geschoben haben...
eingekerkert mit meinen kindern, dieser geruch in dieser
zelle, die verzweiflung, die angst ich muss auf die goutine,
das innere aufbäumen, herr wo ist die gerechtigkeit, nicht verstehen
wollen, dass sie mir meinen kopf abschlagen werden...nur noch ein paar
stunden, jede stunde die näher rückt eine alles lähmende angst,
unausweichlich unausweichlich...

es ist ein wunderschöner sommertag, ich bin mit anderen auf einem
pferdewagen gepfercht. am straßenrand, eine johlende meute, wieviel hohn und
spott in ihren gesichtern, welch eine verachtung...was ein grausames spiel
wir sind am ziel, unausweichlich..
ich gehe eine kleine krumme holztiege hoch, es rauscht nur noch in mir
vor lauter angst, der kommenden momente...
es sind zwölf stufen, und die sind alle mit blut durchtränkt, ich lege
mich ergeben hin, mein ganzer leib zittert ich hab nichts mehr unter kontrolle
der letzte gedanke war warum..
dann nichts mehr...

*************************************************************
Remember yourself always and everywhere

alice im wunderland Offline




Beiträge: 603

22.04.2008 13:21
#5 RE: leiden Zitat · Antworten

mache wohl in diesem leben einen chrash kurs im leiden, dass
ist nicht nur mir selbst aufgefallen. und wenn ich ganz tief
in mich hineinschaue, ergibt es auch irgendwie einen sinn...
im widersinn...
habe bei meister Eckhard den satz für mich gefunden..
das schnellste ross zur erlösung, ist das leiden...
das war mir im nu klar ...
nur wo begann mein erstes abkommen vom ursprung???
das liegt noch gehütet hinterm schleier...
und so wie ich veranlagt bin, werde ich nicht eher ruhen
bis auch das weiß, was treibt mich so???

*************************************************************
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Roksi Offline




Beiträge: 2.758

23.04.2008 08:50
#6 RE: leiden Zitat · Antworten

Oha. Thema Leiden. Gerade das, was ich nicht verstehe, woran ich mich nicht erinnere, was ich wie die Hölle vermeide, den anderen anzutun...

Genetisch bin ich im russischen Körper mit Russen verbunden, welche eine "besondere Meisterschaft" wohl im Leiden errungen haben. Ich kenne das, ich kann es nachvollziehen, ich bin mitten drin. Die Genetik des Blutes verschafft mir locker diese Verbindung. Aber ich weiss seltsamer Weise - das gehört nicht zu mir. Es ist so, als würde ich mich durch diesen Körper mit dem russischen Leid verbinden. Warum auch immer habe ich ihn gewählt. Und ich habe Null Ahnung, weswegen. Leid? Das kenne ich gar nicht. Das einzige, was ich Mal auf einmal ganz kurz in Erinnerung hatte, war Leid der Verdammung. Ich fuhr nach Hause und war noch Gedanklich bei einem Gespräch mit jemandem, der über seine Geliebte vor Jahrhunderten erzählt hat. Sie war eine Hexe und wurde verbrannt. Meine Gedanken kreisten über das Erzählte. Ich hatte Mitgefühl mit dieser Frau... Und dann auf einmal wurde es schwarz in mir. Ich hörte eine dumpfe, starke, grausame, folternde Beschuldigung: "Hexe". Sagte jemand zu mir. Was für eine Welt öffnete sich plötzlich dahinter. Es war dort kein Licht, keine Hoffnung (nicht einmal diese...) Nur Schwarz, alles dunkel, klebend, es überkam mich wie Sumpf. Dieser Hass, der in dieses Wort von jemandem gelegt wurde und was seltsamer Weise auf mich gerichtet wurde - ich werde den nie vergessen. Warum hat man eine Hexe gehasst??? Ich verstand es nicht und verstehe es nicht. Das war eigentlich das einzige Mal in meinem Leben, wo ich mit echtem Leid in Verbindung kam. Ich fühlte die Verdammung. Jemand hat durch dieses Wort auf diese Frau oder auf mich eine Verdammung gelegt. Gott, wie schlimm es doch ist, verdammt zu werden... Wie trostlos ist es dahinter. Kein Licht, kein zurück. Trostlos. Was für ein Kontrast zum heutigen Leben...

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

krabat ( gelöscht )
Beiträge:

23.04.2008 10:00
#7 RE: leiden Zitat · Antworten

hi.

für mich drückt sich leid aus in vielen variationen, unberechenbar, unkontrollierbar.

was für den einen ein klacks ist, ist für den anderen der blanke horror. unterschiedliches empfinden, unterschiedliches schmerzempfinden.

manchmal denke ich, ich habe oft echtes leid erfahren. gerade denke ich, ich erfahre es wieder. und doch gibt es immer leiden, die schlimmer sind. leiden ist insgesamt grenzenlos.

freude und leid teilen. das leid der anderen wahrnehmen, zusätzlich zum eigenen. wer kann diesen zustand halten?

wer kann sich selbst ins gesicht sehen, wenn er erkennt, wieviel leid er selbst schon in die welt gebracht hat?

oftmals ohne absicht, unachtsam, ein falsches wort, ein falscher blick...

ich schäme mich für das leid, das ich gebracht habe. und all dies kommt zurück und lässt mich spüren. keine rechtfertigung mehr. und so sehr ich es mir auch wünsche oder mich bemühe: ich weiss, ich werde es wieder tun. weil ich lebe.

lg . krabat

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

23.04.2008 10:12
#8 RE: leiden Zitat · Antworten

Zitat von krabat
freude und leid teilen. das leid der anderen wahrnehmen, zusätzlich zum eigenen. wer kann diesen zustand halten?
Vielleicht ist es ein und dasselbe Leid...
Das eigene Leid kennen, bedeutet ins Leid der Mitmenschen eintauchen können,
Mitgefühl empfinden... Wie du im Parallethread treffend geschrieben hast...


In Antwort auf:

wer kann sich selbst ins gesicht sehen, wenn er erkennt, wieviel leid er selbst schon in die welt gebracht hat?



Ja, das ist ein andrer Aspekt des Leidens... Das Schuldgefühl (also im Mitgefühl mit dem Opfer)...
Wenn aber nun alles zusammengehört?
Wenn unsre Täterschaft die perfekte Symbiose darstellt, zum Opferempfinden?
Und es zusammen "rund" wird?
Was, wenn wir unsre Schuld erkennen und trotzdem mit der Selbstverachtung Schluss machen?
Mitgefühl mit der eigenen Ohnmacht in der Rolle von Täter UND Opfer gleichermaßen haben...

Saraswati

krabat ( gelöscht )
Beiträge:

23.04.2008 10:17
#9 RE: leiden Zitat · Antworten

Was, wenn wir unsre Schuld erkennen und trotzdem mit der Selbstverachtung Schluss machen?
Mitgefühl mit der eigenen Ohnmacht in der Rolle von Täter UND Opfer gleichermaßen haben...


hui, das muss ich mal erspüren. danke.

krabat.

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

23.04.2008 11:02
#10 RE: leiden Zitat · Antworten
Zitat von Saraswati

... dass es leichter ist,
indem ich den Widerstand sein lasse...
und mich vertrauensvoll
nach innen lehne...

?



Zufällig eben entdeckt:


http://www.youtube.com/watch?v=bdH0Hbf8i5g&feature=related

aahhh leuchtet ein...

Es braucht nicht mal
"nach innen lehnen"
sondern einfach
wahrnehmende Akzeptanz...




Schmerz...
dieses Erleben kann ich so bestätigen...
aus meiner Gegenwart...
http://www.youtube.com/watch?v=pbgbRQtLf-w&feature=related

Saraswati

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