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Sphäre der Meditation

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Dieses Thema hat 27 Antworten
und wurde 1.847 mal aufgerufen
 der innere Weg
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alice im wunderland Offline




Beiträge: 603

29.08.2011 14:46
Vom Streiten Zitat · Antworten

Nicht nur in der Forumskultur, sondern in Jeder ist das Streiten,
ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Menschheit.

Selbst bin ich im Vogtland aufgewachsen, dass man auch kleines
Zänkisches Bergvolk nennt. Dort und auch in meiner Familie, wurde
mir die Streitaxt in die Hand gegeben.

Was bringt einen wirklich dazu, zu streiten,
welcher innerer Impuls erfordert es.

Bei mir hab ich erfahren, dass ich mich eigentlich nicht gern streite,
auch wegen meiner Kindheit, aber dennoch, wenn ich schon in Umständen
gelandet bin, wo mein innerer Impuls, zornig wird, meistens wegen Dummheit,
oder Selbstüberschätzung, streite ich zuweilen ganz gern, in dem ich
was dazu sage und ich ganz genau weiß, dass meine Worte ins schwarze
treffen.

Es ist auch sowas wie ein Abwehrmechanismus, der nun fast völlig unter
meiner Kontrolle ist.

Und wenn ich dann streite, kommt so eine Klarheit über mich, eine Kraft
die durch meinen ganzen Körper fließt, und sie fühlt sich gut an.

Furchtlos und stark.

Sinnloses drehen im Kreise und streiten, für die eigene Eitelkeit, raubt die
Kraft und verleiht nicht, die nötigen Flügel.

Persönlich, kann ich mir diese Welt gar nicht anders vorstellen, als streiten
etwas "normales" anzusehen.

Ist ja immer die Meßlatte, der eigenen Beherrschung.

*************************************************************
Remember yourself always and everywhere

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

29.08.2011 13:46
#2 RE: Beweise Zitat · Antworten

Zitat von Astroharry
Solche Gespräche führen dann u.U. dazu, in mein Gegenüber hinein zu sehen um etwas über ihn zu erfahren. Z.B. dass er auch solche Sendungen sieht und er ähnliche Interessen hat. Dabei ist es vielleicht auch wichtig, dass mal gestritten wird und angezweifelt. Das regt die Kommunikation an. So kann ich u.U. auch etwas über mich erfahren. Wenn mein Gegenüber z.B. sagt: "Blödmann", dann weis ich zumindest, dass ich bei ihm den Eindruck erweckt habe. Ob ich einer bin hängt vielleicht davon ab, on das auch andere sagen und nicht zuletzt, ob ich mich so fühle.
Das wird in manchen Eso-Zirkeln nicht so gesehen. Dort gilt "Frieden Freude Eierkuchen", was mitunter zu Heucheleien führt, die man kultiviert. Es gehört dazu, sich was vorzumachen.




Streit erlebe ich als eine Wechselwirkung auf der persönlichen Ebene
und nicht relevant für die inhaltliche Erkenntnis.

Allenfalls für die Erkenntnis der eigenen Charaktereigenschaften
und der entsprechenden Eigenschaften des Gegenübers.

Streit kann durchaus gesund und sinnvoll sein:
uA als Entladung zuvor zurückgehaltener Emotionen und Meinungen
und/oder als Ausdruck kämpferischer Entschlossenheit.

Nur halte ich es für einen Irrtum, dass es beim Streiten um die Inhalte der Auseinandersetzung geht.
Im besten Fall fördert ein Streit zurückgehaltene, aber als wahr empfundene Gedanken und Gefühle zu Tage.
Dann dient der Streit der Wahrheitsfindung. Eine Form von Blockadenlösung.
Bei sich selbst und durchaus auch beim Gegenüber.

Fühle ich mich aber ohnehin frei im Ausdruck, kann ich auf Streit verzichten.
(Es sei denn mir liegt daran, beim andren etwas durch aggressive Provokation aufzubrechen.)

Ich bevorzuge Vertrauensräume, in denen man sich frei austauschen kann.

Saraswati

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

29.08.2011 18:30
#3 RE: Beweise Zitat · Antworten

Es ist ein Unterschied, ob man in der Sache streitet, oder ob man persönliches mit einbringt.
Anstatt Streit sollte ich vielleicht besser Argumentation sagen.

"Streit" ist vielleicht auch etwas tabuisiert. Obwohl er in praktisch jeder Familie, außer in denen, die nicht mehr funktionieren, vorkommt. Streitet natürlich der "spirituell entwickelte" nicht. Nur "Primmitive" tun das, der "spirtuell auf hohem Niveau stehende" tut das nicht. Er hat das "endgültig überwunden".
Es ist wie mit Fernsehen. Keiner befasst sich mit soetwas Prophanem und doch stehen die Dinger in jeder noch so kommunikativen WG

Nur wenn ich zu Besuch bin, gehe ich, bevor ich mich aufrege. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter, zu schweigen. Das liegt aber weniger an spiritueller Entwicklung, als viel mehr an der Erschöpfung des Alters.

Harry

Chakowatz ( gelöscht )
Beiträge:

30.08.2011 04:25
#4 RE: Beweise Zitat · Antworten

Zitat
Fühle ich mich aber ohnehin frei im Ausdruck, kann ich auf Streit verzichten.
(Es sei denn mir liegt daran, beim andren etwas durch aggressive Provokation aufzubrechen.)



Hier zeigt sich das Paradox,oder das Prinziep "es ist so,und es ist nicht so" (meiner Ansicht natürlich nur nach)
Das Verständnis liegt auf der jeweiligen Seite,das Verständnis dessen (also des Prinzieps) liegt auf beiden Seiten was da heißt "es ist so,und es ist nicht so"

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

30.08.2011 11:05
#5 RE: Beweise Zitat · Antworten

Zitat von Astroharry
Es ist ein Unterschied, ob man in der Sache streitet, oder ob man persönliches mit einbringt.
Anstatt Streit sollte ich vielleicht besser Argumentation sagen.

Einverstanden.
Den engagierten Austausch von Argumenten würde ich nicht unbedingt als Streit bezeichnen.
Ist aber gewiss eine Frage dessen, wie und bis wohin ich den Begriff verwende.

Zitat
"Streit" ist vielleicht auch etwas tabuisiert. Obwohl er in praktisch jeder Familie, außer in denen, die nicht mehr funktionieren, vorkommt. Streitet natürlich der "spirituell entwickelte" nicht. Nur "Primmitive" tun das, der "spirtuell auf hohem Niveau stehende" tut das nicht. Er hat das "endgültig überwunden".
Es ist wie mit Fernsehen. Keiner befasst sich mit soetwas Prophanem und doch stehen die Dinger in jeder noch so kommunikativen WG

Das klingt allerdings zynisch und überspitzt.
Meine Erfahrung ist, dass es eine Zeit in meiner Ehe gab,
in der wir oft gestritten haben. Unzufrieden miteinander waren.
Meinten, dass der andre einen besser verstehen sollte.
Das waren allerdings nicht unsere glücklichsten Zeiten.
Frieden kehrte ein, als wir aufhörten Erwartungen aneinander zu stellen.
Weder, was der/die andre zu tun, noch wie er/sie zu sein hat.
Frieden kam, als wir stärker in die Selbstverantwortung kamen.
Frieden erleben wir im grundsätzlichen Respekt voreinander.
Und Verständnis füreinander beziehen wir hauptsächlich
aus dem, was man das tiefere Seelenselbst nennen könnte.
Auf der Ebene der Persönlichkeit sind wir nunmal verschieden gestrickt,
auf der Seelenebene fühlen wir uns absolut verbunden.
Seit wir weitgehend friedvoll in uns und miteinander sind
nehmen wir einander noch klarer und liebevoller wahr.

Für mich ist und war das ein wesentlicher Lernschritt in meinem Leben.
Nicht umsonst führe ich eine Ehe mit einem Menschen
aus einem ganz andren Kulturkreis.

Ich beobachte auch öfter, im Austausch mit andren Menschen,
wie haarfein die Grenze ist zwischen Verstrickung und Verständigung.
Man kann sich durch gegenseitige Verletzungen, Vorurteile, Vorwürfe
Türen verschließen, wo eigentlich Interesse füreinander,
also grundsätzliche Offenheit, fruchtbarer wäre.

Zu einem gesunden Verhältnis gehört aber genauso die Kunst der Abgrenzung.
Darauf könnten wir später noch eingehen.

Ob man das alles spirituell nennen will, finde ich nicht wichtig.



Wenn jemand aufgrund seines Temperaments aggressive Ausbrüche braucht, um innere Spannungen abzubauen,
ist das eine persönliche Geschichte, die in sich berechtigt ist, aber mit den Argumenten an sich nichts zu tun hat.


Zitat von Harry
Nur wenn ich zu Besuch bin, gehe ich, bevor ich mich aufrege. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter, zu schweigen. Das liegt aber weniger an spiritueller Entwicklung, als viel mehr an der Erschöpfung des Alters.


Oder an deiner Fähigkeit zur Selbstbeherrschung, um nicht die Folgen des Streits auf dich nehmen zu müssen...

Saraswati

Rembrand Offline



Beiträge: 14.022

30.08.2011 11:07
#6 RE: Beweise Zitat · Antworten

Ein

Konflikt


Ein

Streit

Rembrand Offline



Beiträge: 14.022

30.08.2011 11:22
#7 RE: Beweise Zitat · Antworten

Prozesse:
These - Antithese
folge
Synthese
schon bald wieder
These - Antithese
Synthese
usw.

Gegensätzliche Informationen oder auch Gegensätze
Frontenbildung zur Manifestation der Positionen ... kann in die Erstarrung führen ... der Streit der über Generationen anhält.
Status Quo

Streit um es klar zu machen ... Aufgaben und Funktionen klären.

Statt darauf bestehen und vertreten ...
bewusst auf die Position des Anderen gehen ... Bestätigen durch "nachvollziehen", kann der Bewusstere, der nicht von seinen Emotionen überrollte.
Die gegensätzliche Info wird dadurch anerkannt ... das reicht schon oftmals, der emo Druck geht raus und es wird klarer.

Wieso habe ich recht?
Wieso hat Gegenüber recht?
Eventuell zwei gleich Teile einer gemeinsamen Bewursstseinseinheit.
Schaffe Harmonie

Esmeralda Offline




Beiträge: 4.305

30.08.2011 16:29
#8 RE: Beweise Zitat · Antworten

Im Prinzip mag ich keine Streitereien, weil sie mir zu anstrengend und häufig zu sinnlos sind.- Ich streite wenig...

Dennoch ist es manchmal wohl auch unumgänglich zu streiten, um pers. Grenzen abzustecken bzw. festzulegen.

Unlängst hatte ich eine Begegnung, die mich eigentlich mehr verdutzt denn ärgerlich machte:
Eine völlig unreflektierte Persönlichkeit.. nicht bösartig oder schlecht… - aber es fehlte etwas sehr Wesentliches: Horizont im zwischenmenschlichen Bereich.

Und: Ein-sicht – im Sinne der Selbstbetrachtung.

Mit der Einsicht fehlte aber auch jegliches Gefühl für Disharmonie… oder war es blinde Sturheit… - dieser Zustand wurde einfach nicht wahr genommen….

Eine innere Blockade, die jegliche Beweglichkeit in sozialen Belangen verhinderte…

Diese Stimmung führte permanent zu Missverständnissen – geradezu zu einem Wald an Missverständnissen. „Es“ wurde jedoch so dargestellt, dass *eh alles in Ordnung sei* …

In diesem Fall konnten keine Gegensätze angepasst oder ausgeglichen werden… Harmonie war nicht möglich….
Jedenfalls für mich ein un-möglicher Zustand, der mich schließlich rasch dazu bewog, diese Beziehung abzubrechen. Und dann war es einfach GUT.

Ich stelle fest, dass Menschen, denen persönliche Einsicht fehlt (aus welchen Gründen auch immer) zu Streitlust bzw. Streitsucht neigen.
Mit der Ein-sicht reift die Persönlichkeit… wird nachsichtiger und geistig gelenkiger… kann andere Meinungen gut so stehen lassen, wie sie sich darstellen – ohne Wenn und Aber..

Es ist dann kein Festhalten an einer gefassten Meinung – denn damit können gereifte Menschen in der Regel haushalten – sondern ein Sticheln und Stacheln… ein Permanentes…

… als wolle man den (mehr oder weniger freiwilligen) *Spiegel* permanent herausfordern, etwas über das kranke ICH sichtbar zu machen.
Hut ziehen… dankend ablehnen… - weil´s doch nur *Nahrung* für das unreife Ego ist.

Oder einfach sein lassen, wenn kein Weggehen möglich ist…

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

31.08.2011 09:08
#9 RE: Vom Streiten Zitat · Antworten

Dampf ablassen
in Stress geraten
sich Luft machen
hier ist dicke Luft
das Fass zum Überlaufen bringen
auf den Nerven rumtrampeln
gereizt sein
ungerechte Behandlung
nicht schon wieder
sich beherrschen
sich nicht getrauen
im Recht sein
eingeschüchtert
genervt
betroffen
in die Enge getrieben
ungehört
sich übergangen fühlen
versteh doch endlich
du kannst mich mal
wehe, wenn du
das darf doch nicht wahr sein
halt doch endlich die Klappe
nicht auszuhalten
so gemein
so nicht
wenn's im Guten nicht geht
basta

Saraswati

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

31.08.2011 09:45
#10 RE: Vom Streiten Zitat · Antworten

Streit ist Krieg und der ist manchmal auch für ein Volk eine Existanzfrage.
Ich erinnere mich an den Tipp, den E.Haich einen sanften anscheinend streitunfähigen Frau gab. Wenn ihr Mann anfängt zu toben, "werfen sie eine Teller an die Wand".

Ich meine, man muss auch das können, ohne sich dabei schlecht zu fühlen, oder in Verzweiflung zu geraten. Es ist manchmal eine Sache der Existenz, wenn einem die Luft zum Leben genommen wird. Ich spreche da teilweise - wie ich glaube - für Frauen, aber ich kenne es auch selber. Ständiges nachgeben funktioniert nicht lange. Man muss seine Grenzen aufzeigen. Je eher das geschieht, umso besser. Ich habe diese Situation auch schon in nachbarschaftlichen Beziehungen erlebt. Solange man freundlich ist, wird man u.U. für einwenig blöde gehalten. Es gibt solche Menschen. Denen muss man eine andere Seite zeigen. Nicht im Streit, aber auf direkte und bestimmte Art.

Es gibt da ganz verschiedene Situationen. Es gibt Männer die es nicht ertragen können, eine Frau zu haben, die ständig nur herumsäuselt. Schwäche, ein allzustarkes Anlehrnungsbedürfnis, Unterwürfigkeit, Dienstbereitschaft ist für ein Mann oft unerträglich, bringt ihn zur Raserei. Ich mag solche Frauen nicht und habe mir daher immer starke selbstbewußte Frauen gesucht.
Das ist das eine und kann zu erheblichen Verwerfungen in Beziehungen führen, vorallem in der Beziehung Mutter - Sohn. Söhne werden unerträglich, wenn sie eine Mutter haben, die ihnen ständig die Füße leckt. ... hatte mich auch ein Kollege gefragt, wieso ist mein Sohn so unerträgich. Ich meinte die Mama soll ihn einfach in Ruhe lassen ...

Eine Andere Sache ist, wenn man ungerecht behandelt wird. Wenn einem etwas unterstellt wird und einem die Glaubhaftigkeit der eigenen Darstellung abgesprochen wird, wenn also jemand ein Bild von mir aufbaut, in dem ich mich nicht wiederfinden kann.
Ein nettes Beispiel: Ich schicke meine Tochter zur Nachbarin, um Äpfel zu glauben, nach dem es ihr angeboten wurde. Sie meinte ich sollte das tun, weil ich schließlich ein Mann sei. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass das ein Geschenk an ein Kind sei und nicht an einen erwachsenen Familienvater. Ich wolle schließlich nicht den Eindruck erwecken habgierig auf ein paar Äpfel zu sein. Nachdem sie mit den Äpfeln wieder kam meinte sie: "Ich muss das tun ja, weil du zu faul bist":
Das hatte mich so verdutzt, dass ich sie ansah, um zu prüfen, ob sie es ernst meinte. Sie meinte es ernst, worauf ich ihr antwortete: "Du hast vielleicht einen scheiß Vater". Tja, so kann man sich missverstehen.
"Ist der Ruf erst einmal ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert":

Streit ist in gewisser Weise auch eine Frage das Selbstbewußtseins, Streiten können, eine Frage der Übung.

Gruß Harry

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