Argumentation und Streitgespräche Hypothese: Wenn gestritten wird, dann m.E. immer dann, wenn man persönlich an Agrumenten hängt. D.h. wenn Weltanschauungen und das persönliche Welt- und Selbstverständnis dran hängen. Wenn also ein Mensch durch den Verlust einer Weltanschauung auch sich selbst bedroht sieht?
Privater Streit in Beziehungen Hypothese: Streit, wenn er unkontrolliert abläuft ist immer Folge einer Verletzung?
Kann man kontrolliert streiten? Hypothese Ich meine es zu können
Hypothese: Insofern ist Streit schon etwas "unspirituell", denn ein "spiritueller Mensch" hat ein unerschütterliches Selbstbewußtsein, das unverletzbar ist. Das ist jedoch, wie ich meine eine Utopie. Sorry, klingt etwas provokannt. Es liegt dran, dass ich nicht viel von eso-Zirkeln (Kosmische Oktave, Bagwahn, TM, Blume des Lebens, etc.) halte.
Insofern werden Utopien grade in esoterischen Zirkeln oft für Real gehalten. Dazu zähle ich auch den Begriff der "universellen Liebe". Auch eine Utopie.
In wie weit bedingen sich eigentlich Streit und Verzweiflung? Mir ist selbst von Leuten, die ich für hoch spirituell halte bekannt, dass sie verzweifelt waren. Z.B. Jesus: "Er wandte sich um und weite bitterlich" Jesus hat übrigens auch heftig gestritten, das ist von der Tempelreinigung bekannt. So ein Wutanfall dürfte nicht grade das sein, was Katholiken sich von Jesus erwarten und dennoch hat man es überliefert. Auch einige Aussagen über die Pharisäer sind nicht grade friedlich "Ihr Otterngezüchte", etc. Dabei muss ich sagen, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass das NT auf Realität beruht. Es ist eine Legende. Dennoch ist interessant, dass man das so überliefert hat. Übrigens auch Mohamed war streitbar, er hat sogar Kriege geführt, was mich sehr nachdenklich macht.
@Saraswati: Die Vokalben sind unter Eheleuten absolut norml, glaubs mir. Den Lernprozess machen alle durch, die eine Beziehung eingehen, dessen bin ich mir sicher. Das Leben ist ein großer Kinderspielplatz, es wird gestritten und sich wieder vertragen, es wird geweint und gelacht. Wie leer wäre es ohne das! Ein arabisches Sprichtwort sagt: "Jeden Tag Sonne, mach eine Wüste"
Zitat von Astroharry...wenn einem die Luft zum Leben genommen wird. Ich spreche da teilweise - wie ich glaube - für Frauen, aber ich kenne es auch selber. Ständiges nachgeben funktioniert nicht lange. Man muss seine Grenzen aufzeigen.
Das hast du absolut richtig beobachtet. Es geht darum, dass sich jeder selbst den Raum für's Eigenleben zugesteht und nimmt. Dann kommt es erst gar nicht zu der beschriebenen Situation. Das zu erkennen kann eine entscheidende Erfahrung sein, die zu (echtem) Frieden und Respekt führt, der nicht zuletzt auf Selbstrespekt gründet.
Zitat Solange man freundlich ist, wird man u.U. für einwenig blöde gehalten. Es gibt solche Menschen. Denen muss man eine andere Seite zeigen. Nicht im Streit, aber auf direkte und bestimmte Art.
Auch da stimme ich zu. Manche Leute haben sogar verinnerlicht, dass sie nur auf Zorn und Gewalt reagieren und freundliche Worte als Schwäche abtun und diese nicht ernst nehmen. Ich selbst bin mehr ein Mensch der leisen Töne. Wenn ich grob angeredet werde, klinke ich mich aus und spiele nicht mit. Sozusagen das selbe umgekehrt .
Zitat Es gibt da ganz verschiedene Situationen. Es gibt Männer die es nicht ertragen können, eine Frau zu haben, die ständig nur herumsäuselt. Schwäche, ein allzustarkes Anlehrnungsbedürfnis, Unterwürfigkeit, Dienstbereitschaft ist für ein Mann oft unerträglich, bringt ihn zur Raserei. Ich mag solche Frauen nicht und habe mir daher immer starke selbstbewußte Frauen gesucht.
Absolut verständlich. Denn wer sich selbst dermaßen zurücknimmt oder gar nicht erst sich selber als Individuum wahrnimmt, kann kein Gegenpol sein. Das ist langweilig und höchstens für einen Narzisten erträglich.
Zitat Streit ist in gewisser Weise auch eine Frage das Selbstbewußtseins, Streiten können, eine Frage der Übung.
Das bestätige ich auch. Ich bin nicht dafür, den Energiefluss für einen künstlichen Frieden zum Erliegen zu bringen. Sondern ich bin für angeregten und anregenden Austausch in Beziehungen, der nicht immer bequem sein muss. Wenn man sich selbst wahrnimmt und achtet, hat man schon gewonnen. Dann ist es nicht mehr nötig, sich mit hartem Geschütz zu verteidigen.
Zitat von AstroharryArgumentation und Streitgespräche Hypothese: Wenn gestritten wird, dann m.E. immer dann, wenn man persönlich an Agrumenten hängt. D.h. wenn Weltanschauungen und das persönliche Welt- und Selbstverständnis dran hängen. Wenn also ein Mensch durch den Verlust einer Weltanschauung auch sich selbst bedroht sieht?
Privater Streit in Beziehungen Hypothese: Streit, wenn er unkontrolliert abläuft ist immer Folge einer Verletzung?
Kann man kontrolliert streiten? Hypothese Ich meine es zu können
Bin dabei.
Zitat Hypothese: Insofern ist Streit schon etwas "unspirituell", denn ein "spiritueller Mensch" hat ein unerschütterliches Selbstbewußtsein, das unverletzbar ist. Das ist jedoch, wie ich meine eine Utopie. Sorry, klingt etwas provokannt. Es liegt dran, dass ich nicht viel von eso-Zirkeln (Kosmische Oktave, Bagwahn, TM, Blume des Lebens, etc.) halte.
Das unerschütterliche Selbstbewusstsein kommt aus der Verbundenheit. Ein spirituell geöffneter Mensch kennt diesen Zustand zumindest zeitweise. Was aber nicht bedeutet, dass es keine heilsamen Phasen des Zweifels gibt. Ich halte Zweifel für absolut wichtig. Spiris mit Absolutheitsanspruch sind mir auch nicht geheuer. Zumindest überprüfe ich in mir selbst, was passt und was nicht.
Zitat Insofern werden Utopien grade in esoterischen Zirkeln oft für Real gehalten. Dazu zähle ich auch den Begriff der "universellen Liebe". Auch eine Utopie.
Das etwas eine Utopie ist, bedeutet nicht, dass etwas nicht möglich ist. Universelle Liebe ist kein abstrakter Begriff, sondern mir durchaus empfindbar. Wird aber immer wieder verwechselt mit Kritiklosigkeit und Unentschiedenheit.
Zitat In wie weit bedingen sich eigentlich Streit und Verzweiflung? Mir ist selbst von Leuten, die ich für hoch spirituell halte bekannt, dass sie verzweifelt waren. Z.B. Jesus: "Er wandte sich um und weite bitterlich" Jesus hat übrigens auch heftig gestritten, das ist von der Tempelreinigung bekannt. So ein Wutanfall dürfte nicht grade das sein, was Katholiken sich von Jesus erwarten und dennoch hat man es überliefert. Auch einige Aussagen über die Pharisäer sind nicht grade friedlich "Ihr Otterngezüchte", etc. Dabei muss ich sagen, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass das NT auf Realität beruht. Es ist eine Legende. Dennoch ist interessant, dass man das so überliefert hat. Übrigens auch Mohamed war streitbar, er hat sogar Kriege geführt, was mich sehr nachdenklich macht.
Die biblischen Geschichten entsprechen damaligen Vorstellungswelten. Nur das Zeitlose darin ist von Bedeutung. Ja und wie gesagt: Verzweiflung und Wut gehören zum menschlichen Empfindungsrepertoire und sind wertvolle innere Wegweiser.
Zitat @Saraswati: Die Vokalben sind unter Eheleuten absolut norml, glaubs mir. Den Lernprozess machen alle durch, die eine Beziehung eingehen, dessen bin ich mir sicher. Das Leben ist ein großer Kinderspielplatz, es wird gestritten und sich wieder vertragen, es wird geweint und gelacht. Wie leer wäre es ohne das! Ein arabisches Sprichtwort sagt: "Jeden Tag Sonne, mach eine Wüste"
Das Sprichwort werde ich mir merken. Und: Bin lange genug verheiratet, um aus einem vielfäligen Erfahrungsschatz zu schöpfen...
Hab mich heute mit zwei Menschen gestritten und ihnen eine moralische Verantwortung aufs Auge gedrückt.
Hätte ich weiterhin höflich und sachlich argumentiert, wäre es überhört worden, dass wollte ich aber nicht, dass hätte mich wiederum zu faulen Kompromissen verleitet.
Da werde ich lieber mal für einen kurzen Moment, die Streitaxt um meine Grenzen sichtbar zu machen, so weiß der andere auf jedenfall, wo es für mich langgeht und ich habe wieder meine Ruhe.
Ich fürchte mich ja auch nicht vorm streiten, eher das Gegenteil ist der Fall, wenn mir schon Ignoranz vor die Flinte läuft, schieße ich auch ohne Reue.
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Zitat Hätte ich weiterhin höflich und sachlich argumentiert, wäre es überhört worden, dass wollte ich aber nicht, dass hätte mich wiederum zu faulen Kompromissen verleitet.
Da werde ich lieber mal für einen kurzen Moment, die Streitaxt um meine Grenzen sichtbar zu machen, so weiß der andere auf jedenfall, wo es für mich langgeht und ich habe wieder meine Ruhe.
Diese Situation hatte ich an die zwanzig Jahre in meiner Beziehung - somit dachte mein Ex-Partner stets, alles wäre in bester Ordnung - übersah, dass ich an faulen Kompromissen schrittweise zugrunde ging...
Heute streite ich... wenn es denn sein muss.. - um mich abzugrenzen. Höflich und sachlich wird im Eifer des Gefechtes - so scheints - generell übersehen... Es braucht zum Stoppen bzw. inne halten wohl ein heftigeres Zeichen.
Männer brauchen klare Ansagen und nehmen das auch als angenehm wahr. Sie sehen auf einer Ampel nur Rot oder Grün, Gelb wird grundsätzlich überfahren. Ein "Vielleicht" wird oft nicht wahrgenommen und mit "Ja" verwechselt. Das muss meine Tochter auch noch lernen. Ich habs ihr gesagt, mehr kann ich nicht tun.
@Saraswati
Zitat von SaraswatiIch selbst bin mehr ein Mensch der leisen Töne. Wenn ich grob angeredet werde, klinke ich mich aus und spiele nicht mit. Sozusagen das selbe umgekehrt
Intressant! Ich war als Junge auch schnell beleidigt, das habe ich auf die selbe Weise kultiviert. Das "Ihr könnt mich mal..." kommt bei mir aus der gleichen Haltung. Ich setze einen kultivierten Ton voraus. Hat man nicht ein Recht drauf, oder muss man Grunzen auch akzeptieren? Gut, ich kann das dann mit provokannt, ironisch quittieren - muss mich da sehr zurückhalten, trägt auch nicht zum allgemeinen Frieden bei. Nix für ungut
Zitat Männer brauchen klare Ansagen und nehmen das auch als angenehm wahr. Sie sehen auf einer Ampel nur Rot oder Grün, Gelb wird grundsätzlich überfahren. Ein "Vielleicht" wird oft nicht wahrgenommen und mit "Ja" verwechselt. Das muss meine Tochter auch noch lernen.
Ich weigere mich inzwischen, mich diesem Rot-grün-denken anzupassen. Das nimmt dem Leben einfach zu viele Facetten. Wenn JA, dann ja.. das ist klar... oder nein....
Wenn ich *vielleicht* sage, dann MEINE ich "vielleicht".
Frauen brauchen die Töne dazwischen und das ist ganz ganz viel!
Also Harry: anpassen, wenn du die Frauen verstehen willst
Oder natürlich noch besser: bei gelebter echter Harmonie: EINANDER ERGÄNZEN