...taucht in so vielen Zusammenhängen in den verschiedenen threads auf... daß es mir wert erschien, dafür einen eigenen thread zu eröffnen...
Gedankengänge dazu: (rein auf mich selber bezogen)
Wieso sträube ich mich so oft gegen das Sein-lassen...? Ich habe oft das Problem, daß ich mich "einmische"... daß ich das innere Bedürfnis habe...etwas zu tun... statt nur still zu beobachten...
Welche Dynamik, welcher innere Antrieb steuert dagegen? Bin ich ein Weltverbesserer, Klugscheißer oder gar jemand der bestimmen und lenken will, weil ich diesen Impuls ständig in mir spüre?
Warum ist Sein-lassen wichtig für mich selber? Weil es u.U. verschwendete Energie ist...schon klar... Noch andere Begründungen?
Ist es immer angebracht oder drängt mich das nicht auch in eine Passivität? Wie wertet ihr aus, wann und was ihr besser Sein-laßt? Intuition? Erfahrung? Versuch und Irrtum-Prinzip?
Huch, ich stelle grad fest, daß es keine Gedankengänge sind... sondern hauptsächlich Fragen...
Zitat von DieWölfin Wie wertet ihr aus, wann und was ihr besser Sein-laßt? Intuition? Erfahrung? Versuch und Irrtum-Prinzip?
Huch, ich stelle grad fest, daß es keine Gedankengänge sind... sondern hauptsächlich Fragen...
...sind aber Anregungen. was Du da beschreibst ist mein Problem, solange ich meine Sinne gebrauche. (hab's eindeutig von meinem Vater geerbt, der im Büro als Sinnspruch so was hängen hatte "Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu verändern, und die Weisheit, sie zu lassen, wenn ich sie nicht verändern kann" oder so ähnlich, der hat sich damit also auch rumgeschlagen...)
Als Basis sehe ich für mich: Dinge kann ich verändern, Menschen nicht.
Aber: ich kann sie bewegen. Und da fängt's dann ganz unmittelbar an, schwierig zu werden. Nämlich dadurch, dass es eine unüberschaubare Menge von Mitteln gibt, zu bewegen, von denen einige aus der Bahn werfen, andere genau die Richtungsänderung bewirken, auf die jemand gewartete hat. Handle ich invasiv, verliere ich den Blick. Sofort. Und zerstöre eine Bahn. In dieser Unterscheidung sehe ich meine Erkenntnisaufgabe. Jedenfalls dann, wenn ich einen Impuls zur Veränderung wahrnehme. ah, stimmt, das ist noch ein Punkt: in welcher Bewegung befindet sich mein Gegenüber? Das kann ich nur feststellen, indem ich begleite und mitfühle. Das braucht eventuell Zeit und Geduld, gerade, wenn ich auf Menschen mit langsamen Bewegungen treffe....
...dazu fällt mir sicher noch mal mehr ein, also nur mal so als mein Einstieg ...
Noch wichtig: woher kommt eigentlich meine Motivation, jemanden bewegen zu wollen? Ich kenne durchaus Menschen, die einfach ihr Gegenüber betrachten und nichts tun. Wenige, zugegeben, aber es scheint zu gehen ...
ich sammle mal wild: ich treffe auf einen Menschen, der mich berührt, aber ich verletze mich an der Berührungsfläche. entweder der Toastkrümel auf dem Bettlaken oder gar die durchdrückende Feder auf dem Sofa also suche ich, was die Verletzung bewirkt und versuche, darauf mildernd ein zu wirken. wohl ein rein egoistisches Motiv, oder?
oder: ich sehe jemanden leiden, mit dem ich Berührung habe. ich fühle die Ursachen des Leids und sehe möglicherweise die Kausalitäten in hellen Momenten Das Leid ist nicht (mehr?) mein Leid. Oder es ist einfach ein Leid, das ich kenne, also wiedererkenne im Gegenüber. Naheliegend, daraufhin die eigene Lösung an zu bieten .... oder weiter zu geben, was ich sehe. Denn daraus besteht Kommunikation. oops, moment, das ist aber kein Motiv ... das könnte darin liegen, das Leid eine universelle Komponente hat, wenn es besteht, betrifft es auch mich, selbst, wenn ich es in mir begriffen und gelöst habe.
Zitat von DieWölfin Ich habe oft das Problem, daß ich mich "einmische"... daß ich das innere Bedürfnis habe...etwas zu tun... statt nur still zu beobachten...
Untätigkeit ist beim Seinlassen nicht gemeint. Es geht meine ich drum, den IST-Zustand anzunehmen und sich im Zusammenhang mit der Situation darin zuerkennen. Das schließt aber nicht aus in Folge dessen zu handeln. Das Seinlassen impliziert auch den grundsätzlichen Respekt vor dem Schicksal und Seinszustand andrer Menschen. Das schließt wiederum nicht aus einander behilflich zu sein. Der entscheidende Unterschied ist, ob ich handle, weil ich etwas zwanghaft anders haben will, oder im inneren Kontakt mit mir und der Umgebung etwas bewege.
Ich beobachte, wir befinden uns häufig im Gegenspiel zwischen "sein-lassen" und "drängen"...
Ich betrachte nun beide Gegesätze als positiv...
Manchmal sind wir es, die drängen.... - das ist sehr aktiv (Tendenz...) dann wieder sind wir die, die sich im "sein lassen" üben (müssen)...- das ist passiv (Tendenz...)
Es ist also ein Gegenspiel...
In der Rolle der "Drängerin" bewege ich.. tja. und manchmal mag das für den Bedrängten sehr unangenehm sein, ebenso wie für mich in der Rolle der "Drängerin", so ich mir dieser Rolle bewusst bin und aus irgend welchen Gründen nicht davon lassen kann (ich denke mittlerweile, dass man sich dies nicht immer aussuchen kann, manchmal gehört es einfach zum Plan..). Wenn ich Dränge, bewege ich unter Umständen mein Gegenüber...hiefe ihn sogar über eine Grenze??.... vielleicht auch mit einer irren Kraft und Hartnäckigkeit - andererseits zeigt mir dieses Drängen vielleicht meine Grenzen auf - und ich ERFAHRE mich in dieser Rolle. Das "Ende" der Fahnenstange ist wohl Stillstand durch fest halten...
Übe ich mich im sein-lassen, so ergeht es mir ähnlich... bin ich die Person, dies ich darin erfährt, so mache ich den Lernprozess, wie es ist, etwas oder jemanden los zu lassen im Vertrauen, dass es gut ist, wie es ist! Andererseits lässt mich unter Umständen jemand oder etwas los und das gefällt mir so gar nicht - will gehalten werden - auch ne ERFAHRUNG! Dieses Ende der Fahnenstange heißt auflösen(???).....
Letztendlich sind dies für mich Eigenschaften, die ebenso nach einem inneren Gleichgewicht streben. Nach fluss.... Es braucht wohl Beides...
Das erste Gedanken diesbezüglich meinerseits... Gwen...
Interessanterweise hast du, Wölfin, das Thema in den Bereich Erweiterte Wahrnehmung gesetzt. Und da passt das auch gut hin... Was gilt es wahrzunehmen oder wenigstens anzunehmen, über den üblichen Rahmen hinaus? Eben die Sinnhaftigkeit dessen was gerade IST.
Werde ich nicht genau dann gehalten, wenn die Zeit dafür reif ist? Werde ich tatsächlich gehalten, wenn ich das jetzt aktiv WILL? Werde ich nicht sogar immer gehalten, wenn ich geöffnet bin für die Liebe? (Damit meine ich die Kraft, die wahrnehmbar wird, wenn ich mich meditativ entspanne und hingebe.)
Bin froh heute Morgen diese beiden Texte lesen zu können. Nee, hab nix mit den Augen. Tut mir dennoch gut. Schön geschrieben. Nachvollziehbar für mein Gemüt. Misch mich gleich ein. Noch die Frage ... an @green ... kannst Du das Wörtchen Invasiv noch etwas auslegen? Wobei ich mich nicht darüber unterhalten will, will es nur gern besser verstehen.
Kaum sich etwas freigeschwommen, ein etwas Bewußtsein "entwickelt" aus dem Knäuel, ein etwas "Übersicht" ... "Abstand" gewonnen, wie ein Vogel hoch drüber fliegend, kommt ganz "unschuldig" etwas daher, "was ist denn das?" frage ich mich, als ich den "blauen Planeten" sah, es ist, als wenn es sanft auf einer Wasseroberfläche auf mich zu treiben würde, dümpelt, sehe, was sich scheinbar "doch ganz einfach, wenn man etwas anders machen würde", lösen ließe.
Bliebe ich in der "Übersicht", könnte ich es betrachten, beobachten, den "Abstand" wahren/halten und es würde an mir vorbeitreiben mit der Strömung, mit dem Fluß ...
aber ... ich sehe es ... und meine "eingreifen" zu müssen, "Ursache" sein wollen, die Ursache wieso es besser geht, etc. ...
Schnapp die Falle schlägt zu, habe mich mit dem identifiziert was ich sah, ... eine Erinnerung eventuell ... der rote Planet ... und patsch hat es gemacht ... die Delta-Katze fängt mich und zieht mich in ihre Ebene ... will mich wehren, lehne ab, will raus, will frei sein,-diese Zappellei verbraucht viel Energie ... es erscheinen welche, die wollen das das Problem bestehen bleibt und im nächsten Moment erscheinen welche, die dagegen sind ... "herrlich Bi-Polar" ... desdo weniger "Abstand", "Bewußtsein" ich habe, um so mehr verwickel ich mich wieder, Parteiung wird gefordert, lasse mich parteien, nehme eine Partei an ... bin ordentlich "gegen" etwas ... streite, kämpfe, kriege, unterdrücke, bestrafe, hinterlist, lüge, ... alles für einen guten Zweck ... der Zweck lautet: ICH BIN URSACHE!, ICH BIN BESSER!, ICH BIN WICHTIG! DAS HAB ICH GEMACHT! Selbstvergessen, voll identifiziert, richtig schön drin und es gibt da ein reiches Angebot von dem, was da den Fluss runterkommt, hier eingreifen und da eingreifen und da eingreifen und nichts wirklich begreifen, die "Zerstreuung" des "Selbst" funktioniert.
Hm ... Ja, immer wieder, dieses Rad Einsteigen, Aussteigen, Einsteigen ... Was für ein Spiel ... und dabei kann keiner Gewinnen! Sei Dir selbst gegenüber Mißtrauisch, wenn Du das Gefühl hast gewonnen zu haben, jemanden fertig gemacht zu haben, jemanden in die Flucht geschlagen zu haben ... es war Dein Anteil ... und Du bist nun etwas einsamer ... aber "Ursache" gewesen.
Werde ich nicht genau dann gehalten, wenn die Zeit dafür reif ist? Werde ich tatsächlich gehalten, wenn ich das jetzt aktiv WILL? Werde ich nicht sogar immer gehalten, wenn ich geöffnet bin für die Liebe? (Damit meine ich die Kraft, die wahrnehmbar wird, wenn ich mich meditativ entspanne und hingebe.)
Das ist ja der Clou - - aber das gilt es (wieder) zu begreifen durch ERFAHRUNG.... von der Trennung in die Einheit...
Invasiv=(so gebrauche ich es) eindringen mit Inkaufnahme von Verletzung der Umgebung, liebloses Insistieren z.B., oder Eröffnung von Erkenntnissen ohne "Abholen" des Gegenüber, sowas in der Art. Kommt aus dem medizinischen Bereich (operative Eingriffe sind "invasiv", etwa Massage oder Wärmetherapien, oder auch Heilmittel, also Vermittlung von Wirkungen ohne Eindringen durch die Haut, ist "nicht-invasiv")