Auffallende Prallelen, die bei suchendem Klientel vermutlich für Echo sorgen:
- aus dem Himalaya kommend - mit irgend einer Flamme bestückt sein - mit *Hirtenstab* - Segnungen - Akzent - die Erde säubern - gemeinsame Spaziergänge im Gänsemarsch durch die Landschaft - eh klar.. regelmäßige Treffen - einfachste Slogans und "Weisheiten", die bei genauerer Betrachtung auf Alles und Jeden zutreffen - dem Einzelnen das Gefühl des Besonderen geben - exotisches Auftreten
Ich fand die Treffen mit den anderen *Heilern* ja super... - voll der *Zirkus*... Show must go on...
Grundsätzlich finde ich das jetzt mal nicht *schlecht*, was diese Gurus da machen.. ist ja jeder freiwillig dabei... ich persönlich finde es halt ungemein billig... und ich denke, dass sie genau jene Menschen aufs Glatteis führen, die sich in irgend einer Weise *besonders* fühlen, die Erfahrung mit einem Guru zu machen.
"Guten Tag, - ich habe leider keine Zeit für einen Tratsch... bin nämlich auf dem Weg zu meinem GURU!!"
" Oh.. Ahhh!!! Staun!!! Verneig... Guru....!"
Ach ja.. fällt mir gerade ein: Selbstbetrug... ist wohl einen Mini-Mini-Steinwurf entfernt von Selbsterkenntnis.
Ein Inder, der sicht entscheidet, auf *Guru* zu machen hat aus meiner Sicht irgendwie recht... gerade, wenn er vielleicht aus ärmeren Verhältnissen stammt, bedeutet diese Show auf jeden Fall einen enormen sozialen Aufstieg! - Für jemanden, der nicht allzu viel zu verlieren hat, auf jeden Fall ein Chance wert... (meine ich ganz ehrlich!!! - verüble das niemandem!!!)
Das sich Kasteien hat dann bald ein Ende... ebenso die endlosen Meditationen... mancherorts kann man schöne Wachstumsschübe in die Breite beobachten... bei so viel Energie... die da frei wird...
Könnte mir vorstellen, dass es irgendwo im Norden von Indien richtiggehende "Guru-Schmieden" gibt, die eine berufliche Alternative oder Perspektive eröffnen...
Die Eingangworte des Regisseurs in Bezug auf die heimische Religion fand ich recht treffend formuliert!
... ich habe einmal in einer Seminarreihe erlebt, wie eine *Guru-Dynamik* entstand. Es ist verblüffend..... wie gleich diese Dynamik offensichtlich immer wieder funktioniert. Es ist verblüffend, wie ähnliche Charaktäre sich genau an bestimmten Punkten im Raum einfinden... Der Guru bietet an.... mehr macht er eigentlich nicht...
Das Angebot wird aufgegriffen... - oder eben nicht. Aufgreifen tut das Publikum.
Der Film geht eineinhalb Stunden,und es fällt mir sehr oft schwer diese Zeit mir abzuringen, nicht nur weil ich nur wenig Zeit habe seid dem ich wieder Bus fahren gehe (tolle Grammatik gell?), sondern auch weil mich das Thema GURU nicht berührt. Denn,ich habe in allem was ich hörte oder las auch immer wieder in mir Widersprüche entdeckt die ich nicht dogmatisch annehmen wollte.
Zitat von Esmeralda im Beitrag #6Auffallende Prallelen, die bei suchendem Klientel vermutlich für Echo sorgen:
- aus dem Himalaya kommend - mit irgend einer Flamme bestückt sein - mit *Hirtenstab* - Segnungen - Akzent - die Erde säubern - gemeinsame Spaziergänge im Gänsemarsch durch die Landschaft - eh klar.. regelmäßige Treffen - einfachste Slogans und "Weisheiten", die bei genauerer Betrachtung auf Alles und Jeden zutreffen - dem Einzelnen das Gefühl des Besonderen geben - exotisches Auftreten
Lange Haare zu haben würde ich zu den auffallenden Paralellen bei suchenden Klientel noch zählen, je länger die Haare desto mehr Erleuchtung,-also so Jesus-mässig. Dabei scheint es egal zu sein ob es sich um Kopfhaare oder Barthaare handelt. Je länger umso erleuchteter,wegen der Abgrenzung zu den Normalos und Langweiligen.
Für mich besagt der Film nicht, dass Gurus prinzipiell nur "Placebo" sind. Yogananda hat ja aufschlussreich Einblick gegeben und auch andre Eingeweihte...
Da es hier um ein Experiment mit einem Image geht, finde ich es hochinteressant zu betrachten, was einen guten, wirkungsvollen Lehrer ausmacht und welche Bedürfnisse auf welche Weise beantwortet werden.
Es ist ja nicht so, dass "Kumaré" keine Ahnung gehabt hätte. Er war vertraut mit hinduistischer Tradition, hatte sich tiefgehend mit den Religionen beschäftigt, hatte Yoga gelernt, in Indien Kontakt zu Gurus gesucht, und sich mit deren Eigenschaften auseinandergesetzt.
Die Philosophie, die er dann selbst verbreitet hat, ist durchaus weise und durch den Wahrheitsgehalt auch wirksam.
Ich suche in diesem Film weniger den Spaß am Hinters-Licht-Führen, sondern das, was sich an spirituell Wesentlichem erkennen lässt. Denn "Kumaré" hat ja Menschen tief berührt und wirkte heilend!
"Ich bin nicht der, den ihr zu sehen glaubt." Das ist nicht nur eine Anspielung auf seinen Betrug, sondern unser aller Wahrheit auf der Suche nach dem "ICH".
Diese tiefergehende Inspiration finde ich in diesem Experiment. Es geht nicht um den Guru, welcher verehrt wird, sondern um den Guru, der auf das Wesentliche verweist.
Es mag zunächst spaßig wirken, dass "Kumaré" Übungen und Asanas erfindet und sich eine Lichtmeditation einfach ausdenkt...
Wenn das energetische System in Bewegung gebracht wird und wenn Lichtbewusstsein geweckt werden kann, spielt die Einzelheit der Technik eine untergeordnete Rolle.
Nicht umsonst hat jede Tradition ihre eigenen wirkungsvollen Techniken, und es gibt zahllose wirksame Wege zur Selbsterkenntnis, sowohl energetischer als auch geistiger Art.
Insofern ist es nicht einfach Blödsinn, was da geschieht, sondern ein Beweis, dass die Bereitschaft sich energetisch und seelisch zu öffnen eine zentrale Gemeinsamkeit darstellt, auf dem Weg der Befreiung und zum Wesentlichen.