es ging gerade um Aghoris ... und so fand ich diesen Text in meiner Sammlung, finde ihn ganz gut ... ein leichter Überblick in das, was für Westler schwer nachvollziehbar ist ... gibt auch einen Hinweis auf die Nagas ...
Solange Du dem ICH verhaftet bleibst, das dich von brahman trennt, wirst du den Sinnenfreuden nachjagen. Das ist der Grund für deine Bindung an Geburt und Tod.
Shankara
Im Hinduismus gibt es trotz einer Vielzahl an Göttern keine Vielgötterei. Hindus glauben an eine in sich selbst existierende, unpersönliche kosmische Kraft, die sie brahman nennen. Der Gläubige nähert sich brahman, indem er sich eine Gottheit aussucht, die ihm auf dem Weg zur Erlösung am hilfreichsten erscheint.
Der Ursprung des Hindugottes Shiva wird auf ca.6500 Jahre vor unserer Zeitrechnung eingeordnet. Im Industal hat man bei archäologischen Ausgrabungen Siegel gefunden, darauf abgebildet eine Figur im Lotussitz mit errigiertem Penis und großen Hörnern am Kopf. Diese Abbildung gilt als Urtyp des Gottes Shiva. Bei Ausgrabungen fand man auch Phali und steinerne Ringe - Linga und Yoni. Mit der Invasion der Arier vor 3500 Jahren wurde die Induskultur von der neuen Kultur verdrängt. Neue, andere Götter, andere Rituale wurden eingeführt und die Verehrung durch das Feuer war zunächst die einzige anerkannte Art den Göttern zu huldigen ...
Zitate aus dem Brahmanda Purana. Eines Tages erschien Shiva in einem Tannenwald, wo fromme Einsiedler sich strengen Bußübungen hingaben. Er erschien in seiner nackten Herrlichkeit. Sein Glied war steif, er tanzte und machte Scherze in der Hoffnung die strengen, humorlosen Moralisten zum Lachen zu bringen. Sein verhalten aber lenkte die Begierden der unbefriedigten Frauen der Einsiedler auf sich, sodass sich die Meditation der frommen Männer in Eifersucht und Hass verwandelte. Sie verfluchten Shivas Glied (Linga) und verstießen ihre vermeintlich untreuen Frauen (Beginn des Zöllibats). Dann vertieften sie ihre Erbarmungslose Askese. Die Selbstquälerei aber half nichts; da sie das wahre Selbst nicht erkannt hatten, fielen sie immer weiter vom rechten Weg ab, wurden verwirrt und unglücklich. Ihr Vater Brahma riet ihnen, das Linga anzubeten und mit kühlem Bang zu begießen. Sie badeten und rieben Asche auf ihre Haut, bis sie bleich wie Geister aussahen. Da erschien Shiva und erklärte ihnen: "Ich bin Agni (Feuer), und Devi (Shivas weibliche Seite) ist SomaWasser. Asche ist mein Samen, den ich auf meiner Haut trage. Ich bin Agni der Erzeuger Somas, und ich bin Soma, der in Agni geboren ist! Wenn das All durch mein Feuer zu Asche verbrannt ist, ist die Asche mein Samen, mit dem ich alle Wesen besprenge" Er erklärte den reuevollen Rhishis weiter: "Die vollkommene Leuterung des Alls wird durch Asche bewirkt. Mein Same ist in der Asche, und ich bestäube die Schöpfung damit. Wer durch das Feuer gegangen ist, wird die drei zeiten meistern. Durch meinen Samen, durch Asche, wird man von allen Sünden befreit. Wenn die dunkle hell leuchtende Asche alles bedeckt, dann bleibt von allen Übeln nur noch Asche übrig." "Deswegen, Erhabene ... ist es meine Gewohnheit, diesen meinen Samen von meiner Haut zu tragen. Fortan wird Asche gegen unheilvolle Menschen Schutz geben und Schutz in den Häusern, in denen Frauen gebären. Und wer sine Seele geläutert hat, indem er in Asche gebadet, seinen Groll überwunden und seine Sinne beherrscht hat, der wird in meine Gegenwart kommen und nie wieder geboren werden müssen." Seither bemalen sich die Anhänger Shivas ebenfalls mit heiliger Asche (Vibuthi, Bhasama). Nicht nur auf die Stirn, sondern auch auf die Oberarme, Unterarme, und die Kehle werden drei Aschestreifen gezeichnet. Auch Steinlingas werden damit bemalt. Die markirungen sollen den Gläubigen daran erinnern, mit dem Kraftzentum des dritten Auges der Illusion zu verbrennen, dass das Selbst und das absolute Brahman von einander getrennt sind. Wenn die drei Dämonenburgen zu Asche geworden sind, dann weiß man, dass das Selbst Shiva ist. Die Verwendete Asche kann vom Opferfeuer oder von den Leichenverbrennungsstätten stammen. Die Asche von Manikarnika, dem Verbrennungsort in Benares, der als Shivas Feuerauge und als sein Lieblingstanzplatz gilt, ist besonders wirksam. Auch die Asche aus dem Chilam, das als Miniatur-Manikarnika die Geister des Wahns verbrennt, kann dazu genutzt werden. Es ist beides essentiel das selbe.
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