Die Moral ist im Moment ein ganz großes Thema für mich.
Ein Schwerpunkt innerhalb des Themas ist Treue.
Bis vor einiger Zeit war ich mir ganz sicher, dass Treue etwas sehr wichtiges in einer Beziehung ist. Erinnere mich wie böse ich reagiert habe, als ich von Menschen erfahren habe, die ihre Partner betrogen haben.
Heute frage ich nach dem Sinn!
Ist es gut für mich treu zu sein?
Als kleinen Einstieg habe ich einen Link zu einem Buch :
dort findet ihr eine Leseprobe zu dem Buch: Treue ist auch keine Lösung
Wer hat eigentlich gesagt das wir treu sein müssen? Und aus welchem Grund? In meiner Erinnerung gibt es Bilder......uuuuuuuurrrrraaaaaaaalt
da gab es ein WIR, kein, nur zu zweit ist das Leben schön. Das macht man nicht, mit dem einen Küssen, mit dem anderen Kuscheln. Es war schön dort. Sehr harmonisch.
Kommt mir jetzt nicht mit der Bibel........das was da steht mag sein, aber es erklärt es nicht wirklich.
Ein Gedanke den ich schon länger hatte, und den ich inzwischen öfer bestätigt gefunden habe, ist der, dass Menschen sich einen 2. Partner suchen, wenn ihnen bei ihrem derzeitigen Lebensgefährten etwas fehlt. Etwas das ihnen dieser Mensch wahrscheinlich auch in der nächsten Zukunft nicht geben kann, weil es z.B. gar nicht seinem Wesen entspricht.
Was ist nun mit der Treue? Muss ich jetzt treu sein, und ein lebenlang darauf verzichten, was ich in einem anderen Menschen gefunden habe? Ist das richtig so? Schafft es nicht Leid? Geht es nicht meinem Partner besser mit mir, wenn ich zufrieden bin? Es würde ihm doch nichts genommen? Und wenn er ganz ehrlich ist, mein Partner, hat er nicht auch Bedürfnisse, die ich ihm nicht erfüllen kann? Müssen wir jetzt auseinander gehen? Nur weil wir in einer Person nicht alles finden, das uns gut tut? Müssen wir diese Sehnsucht in uns, dann immer mit uns tragen?
Ist Treue nicht eine Kompromiss? Wir bleiben zusammen, weil wir nicht den gefunden haben, der uns alles geben kann, was wir möchten?
da gibts kein Patentrezept. Jeder muss das für sich entscheiden und jeder hat da andere Dispositionen, Bedürfnisse, Vorlieben. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein und wenn, dann fliegt der sowieso in ein Glashaus
Eigentlich fängt die Untreue bereits in Gedanken an.
Etwas stimmt nicht zwischen den Beiden - also ist schon ab da "der Faden gerissen" sozusagen. Somit ist körperliche Untreue nur ein abschließender Akt des Prozesses, dass beide nicht (mehr) zusammengehören. Wenn jemand in der Beziehung unglücklich ist aber standhaft körperlich "treu" bleibt, ist es eine kaputte Beziehung.
Entweder füllen die Partner einander aus oder nicht. Wenn nicht - ist Untreue nur ein Resultat der Unzufriedenheit in einem oder mehreren Bereichen des Zusammenlebens.
Wenn man keinen Partner finden kann, der alleine "ausreichen" würde, um gemeinsam glücklich und frei zu sein, dann sehe ich in Polygamie keinerlei Probleme, wenn sie all das vorbehaltslos liefern kann.
Faust. Du hörest ja, von Freud’ ist nicht die Rede. Dem Taumel weih’ ich mich, dem schmerzlichsten Genuss, Verliebtem Hass, erquickendem Verdruss. Mein Busen, der vom Wissensdrang geheilt ist, Soll keinen Schmerzen künftig sich verschließen, Und was der ganzen Menschheit zugeteilt ist, Will ich in meinem innern Selbst genießen, Mit meinem Geist das Höchst’ und Tiefste greifen, Ihr Wohl und Weh auf meinen Busen häufen, Und so mein eigen Selbst zu ihrem Selbst erweitern, Und, wie sie selbst, am End’ auch ich zerscheitern.
Mephistopheles. O glaube mir, der manche tausend Jahre An dieser harten Speise kaut, Dass von der Wiege bis zur Bahre Kein Mensch den alten Sauerteig verdaut! Glaub’ unser einem, dieses Ganze Ist nur für einen Gott gemacht! Er findet sich in einem ew’gen Glanze, Uns hat er in die Finsternis gebracht, Und euch taugt einzig Tag und Nacht.
Es scheint dass, die Moral, deren Wächter früher die Kirche war, ist der inneren Moral des Einzelnen gewichen. Nachdem uns die Androhung der kirchlichen Höllenqualen niht mehr schrecken, bleiben die realen Höllenqualen des Kopfkissens.
Aber was mich interessiert, ist dann wieder, wie kommen wir darauf zu bestimmen was gut und richtig ist.
Warum sind wir so Moralisch?
Nur weil Eva und Adam im Paradies gesündigt haben?
Und war es wirklich eine Sünde?
Moral ist ein künstlicher Konstrukt unserer Gesellschaft.
Das, was die Menschlichkeit ausmacht, gehört nicht in die Kategorie "Gesetz" oder "Regeln". Das, was die Liebe ausmacht, kann nicht zum "Muss" deklariert werden. Aber gerade das tut die Gesellschaft mit ihren Gesetzen, Regeln, moralischen Postulaten.
Der moralische Aspekt ist völlig irrelevant, wenn der Mensch glücklich sein will.