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Sphäre der Meditation

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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 2.708 mal aufgerufen
 christliche Mystik
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intrabilis Offline



Beiträge: 5

27.11.2007 23:01
Christlich Zitat · Antworten

Grüss Euch alle,

Ich möchte einen sehr allgemeinen thread aufmachen.
Über Fragen wie : wann/warum ist Mystik als eine christliche azusehen.
Das göttliche Prinzip im Zusammenhang mit der Scholastik.

Okay, so Allgemein issa vieleicht ned, lässt aber ne Menge Platz

lg tom

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

28.11.2007 09:05
#2 RE: Christlich Zitat · Antworten
Hallo Tom!

Zuerst habe ich mal im Wörterbuch nach dem Wort "intrabilis" gesehen... Es bedeutet: "zugänglich". Ist ja eine schöne Voraussetzung für gemeinsame Gespräche ...

Freut mich, dass du den Bereich christliche Mystik eröffnet hast. Ich nehme an, dass du da schon etwas vorausgearbeitet hast und einen konkreten Anfang machen kannst, an den dann anzuknüpfen ist...

Das sind wirklich große Fragen, die du stellst über das wann und warum der christl. Mystik. Es wird nicht einfach sein damit umzugehen, wenn man die Geschichtsschreibung nicht genau kennt. Mir kam zum Beispiel mal zu Ohren, dass der berühmte Vertreter mittelalterlicher Mystik in Deutschland, Meister Eckhart, in Berührung mit der östlichen Mystik gekommen war und also diese Strömungen in seine Entwicklung einfließen ließ. Er hat ja ganz eindeutige Parallelen im Erleben, wie wir das aus der Meditationspraxis des Hinduismus und Buddhismus kennen. Vielleicht aber sind diese Erlebnisse und Erkenntnisse universal und unausweichlich, wenn der meditative Weg kompromisslos gegangen wird... (ähnlich parallel zur östl. Mystik laufen die Erlebnisse des "Johannes vom Kreuz", der die dunkle Nacht der Seele toll beschrieben hat. Oder zB auch Hildegard von Bingen und Theresa von Avila sind bekannte Vertreterinnen der katholischen Mystik des Mittelalters.) Wir unterhalten uns also nun hier, was speziell die christl. Mystik von der östlichen unterscheidet? Oder gucken wir gleich um die ganze Welt?

"Meine Seele zerschmolz und zerfloss,
als die Liebe ihr Wort sprach: als sie einging,
da musste ich hinschwinden." (Meister Eckhart)

Das göttliche Prinzip im Zusammenhang mit der Scholastik...
Scholastik würde ich mal als wissenschaftliche Arbeitsweise bezeichnen, als Schule und Erkenntnismethode. Wohl mehr eine philosophische als eine mystische Technik der Reflektion.
Möchtest du Philosophie und Mystik in Vergleich bringen, intrabilis?

Ich freue mich auf neue und tiefere Erkenntnisse...

Saraswati

krabat ( gelöscht )
Beiträge:

29.11.2007 08:33
#3 RE: Christlich Zitat · Antworten

hi,

ja der johannes vom kreuz hat mir ein paar augen geöffnet und mir durch eine schwere zeit geholfen.
seit dem weiss ich die christliche lehre sehr zu schätzen. ich war eben auch geblendet durch das katholische programm meiner kindheit.programm gelöscht. christlehrling. guten morgen.

aurum.

intrabilis Offline



Beiträge: 5

30.11.2007 00:42
#4 RE: Christlich Zitat · Antworten

Grüße

Ich bin in der christlichen Mystik wirklich nicht bewandert, trotzdem ist die Frage durchaus ernst gemeint.

Ich gehe von einem theoretischen Anfang um 100 n.chr. aus und habe mehr den geschichtlichen Hintergrund im Kopf.
Vieleicht könnten wir von da weg beginnen (wo noch keinen Rede war von katholizismus).

Ich denke, das alte Testament könnte man aus einer christlichen Mystik ausklammern.
Danach ging's schon los mit einenem Afrikanischen, Romanischen und Asiatischen "Zweig".

Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn die Inhalte, Traditionen nicht aus, ich sag mal Regionbedingten, Kulten und Riten herausgeht.

Die christlichen Schutzpatronen entsprechen den römischen Schutzgeistern, Die Heiligen den "nicht umzubringenden Göttern" der alten Zeit (Maria/Diana/Artemisia).
Die christlichen Dämonen entsprechen den "umzubringenden Göttern" der alten Zeit (Baal/Beelzebub).

Bisher finde ich eine verinnerlichung oder verteufelung alter Riten und Überzeugungen.

Die Mystik, in der Meister Eckehard, Johannes, Nostradamus, vieleicht sogar Leonardo platz finden, fand ihren Weg, meines Wissens, über das muslimische Spanien (einen thread über Sufismus gibt es ja bereits) nach Europa und mündet in der Scholastik.

Ab da, vorausgesetzt meine Infos sind da "richtig", gab es im katholischen (im östlichen weit früher), ein duales System, im Gegesatz/Addition zum göttlichen Prinzip.

Ich glaube wirklich, um eine christliche Mystik zu entdecken, müsste man in den Orient (viele Einflüsse scheinen von dort zu kommen), eventuell bis nach Indien.

Ich mach meinen Teppich schon mal Startklar (fusselt ein bisserl).

lg tom

Das Grosse Tier Offline

gesperrt

Beiträge: 59

30.11.2007 02:07
#5 RE: Christlich Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Ich glaube wirklich, um eine christliche Mystik zu entdecken, müsste man in den Orient (viele Einflüsse scheinen von dort zu kommen), eventuell bis nach Indien.


ich glaube daß die christliche Mystik ihre Wurzeln im Abendland hat,und weniger im Morgenland.
dies geht einher (meiner Ansicht nach) mit den schweren Lebensbedingungen zu jener Zeit in Europa vor allem nördl. der Alpen.
christliche Mystik kommt mir schwer vor,wärend orientalische Mystik mir eher leicht vorkommt.Mystik entsteht doch aus religiösem Glauben einhergehend mit den realen Lebensbedingungen.
um es mal platt zu sagen:dort wo es warm ist,ist es nicht schwer zu leben.

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

30.11.2007 12:28
#6 RE: Christlich Zitat · Antworten

Die chistliche Mystik erscheint uns oft finser und unverständlich.
Die östliche hingegen klar und einfach.

Aber der Buddhismus ist in seinen Konsequenzen und Forderungen viel rigoroser als es eine christliche Mystik je sein könnte.

Die christliche Mystik scheint vor allem um die Liebe zu kreisen. Die östliche Mystik eher um Erkenntnis.
Die Liebe im Sinne christlicher Mystiker ist aber schon im AT angerissen, im Hohen Lied. Und dieses wird ja immer wieder von den Mystikern zitiert. Therese von Avila zitiert es und ein Buch über Hildegard von Bingen wurde betitelt "... denn ich bin krank vor Liebe", auch ein Zitat aus dem Hohen Lied. Und auf dem Emblem der Rosenkreuzer steht ein Zitat aus dem Hohen Lied. "Ich bin eine Blume zu Saron und eine Rose im Tal"

Auch muss man sehen wie sich aus den gnostischen Strömungen im 1. Jahrhundert die konfessionellen Kirchen herausgebildet haben. Ich weis da leider zu wenig drüber.

Ein Verbindung zum Osten ergab sich durch die Kreuzzüge, aber das habe ich auch nur gehört.

Gruß Harry

Das Grosse Tier Offline

gesperrt

Beiträge: 59

30.11.2007 22:16
#7 RE: Christlich Zitat · Antworten

Zitat von Astroharry


Ein Verbindung zum Osten ergab sich durch die Kreuzzüge, aber das habe ich auch nur gehört.



die christliche Mystik bildete sich aber meines erachtens schon vor den Kreuzzügen


In Antwort auf:
Die christliche Mystik scheint vor allem um die Liebe zu kreisen. Die östliche Mystik eher um Erkenntnis.


das sehe ich genauso!
da ich die Lebensbedingungen schon erwähnte;wenn es mir schlecht geht,ich Hunger habe und friere dann suche ich mein Heil in der Liebe,während ich wenn es mir gut geht,ich satt bin und die Umwelt mich wärmt ich mich auf die Suche nach der Erkenntnis machen kann.

In Antwort auf:
Die Liebe im Sinne christlicher Mystiker ist aber schon im AT angerissen, im Hohen Lied.


ich würde sagen die christlichen Mystiker haben da ihre eigene Intepretation gehabt,bzw haben die europäischen Mystiker gebildet.
die Liebe kann im Orient als Erkenntnis herrangenommen/begriffen werden,wärend sie in den europäischen Breiten durch die Lebensbedingungen als erlösend verstanden wird.

intrabilis Offline



Beiträge: 5

01.12.2007 10:47
#8 RE: Christlich Zitat · Antworten

Grüß Euch,

Denke auch, das sich die christl. Mystik schon vor den Kreuzzügen entwickelt hat.
Ich würde den Einfluss der Kreuzzüge trotzdem nicht unterschätzen.


Ich käue mal wider, was ich so gelesen hab'.

In Europa gab es nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches nur den Patriarchen in Rom.
Sein Einfluss über weite Teile Europas war durch die Völkerwanderung dahin.

Vieleicht hatte sich dadurch auch die speziell katholische Art entwickelt.(Anpassen um zu überleben)
Soweit ich weis ist eine Missionierung Europas von den britischen Inseln und Irland zum einen, von Rom zum anderen erfolgt. Die Inseln waren lange von Rom abgschnitten und haben ihre eigene "Lehre" entwickelt.

Interessant finde ich auch das Aufkommen der Klöster. Nur in Europa waren das praxisorientierte Stätten.
Landwirtschaft, kopieren von Büchern, anlegen von Bibliotheken.
Noch nirgends konnte ich von strenger Askese zur damaligen Zeit lesen, zölibatäre Zustände gab's auch noch nicht.
Es scheint weit weniger streng als heute.

Aber es gibt nicht nur in Europa Christen, die ersten Christen waren im Orient (wen wunderts), in Armenien waren sie früh stark verbreiten. In Byzanz wurde das Christentum erst zur "Staatsreligion" erhoben, als Konstantin ein paar Krieger für die Rückeroberung der westlichen Teile Roms brauchte (diese Krieger hatten angeblich ein Kreuz auf ihren Schilden, später wurde die Idee als Kreuzzug wieder ins Leben gerufen, vieleicht ein Mythos)

Im Endeffekt kann ich das alles aber nicht nachprüfen, vieleicht bin ich damit auch schon zu weit weg vom Thema.
Ich weis einfach nicht, wie eine christl. Mystik eigentlich aussieht.
Sind es die Riten, oder wenn Mystiker/innen christlich sind, ist es die Lehre selbst....echt keine Ahnung.

Astroharrys Aussage finde ich ausgesprochen gut. Die Liebe findet tatsächlich ziemliche betonung.

lg tom

Das Grosse Tier Offline

gesperrt

Beiträge: 59

02.12.2007 05:24
#9 RE: Christlich Zitat · Antworten

Zitat von intrabilis


Denke auch, das sich die christl. Mystik schon vor den Kreuzzügen entwickelt hat.
Ich würde den Einfluss der Kreuzzüge trotzdem nicht unterschätzen.



die Kreuzzüge hatten sicherlich Einfluß auf die christliche Mystik,aber man muß bedenken daß das Christentum schon 1000 Jahre alt war als die Kreuzzüge begannen.nach den 1000 Jahren hat sich die christliche Mystik sicherlich verändert.
es ist halt die Zeit wo das Christentum sich entgültig von dem heidnischen Glauben und Überlieferungen abgenabelt hat.
aber dann hat auch die Inquisition die christliche Mystik beeinflußt.

In Antwort auf:
In Europa gab es nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches nur den Patriarchen in Rom.
Sein Einfluss über weite Teile Europas war durch die Völkerwanderung dahin.


durch Karl den Großen fand der Patriarch in Rom aber einen Verbündeten,der die geistliche Macht in weltliche Macht umsetzte.

In Antwort auf:
Vieleicht hatte sich dadurch auch die speziell katholische Art entwickelt.(Anpassen um zu überleben)


bis zu diesem Zeitpunkt (Karl der Große-Kreuzzüge) denke ich das auch

In Antwort auf:
Aber es gibt nicht nur in Europa Christen, die ersten Christen waren im Orient (wen wunderts),


die chrsitliche Mystik hatte ihren Ursprung,ihr Fundament sicherlich nicht in Europa sondern im Orient.
durch die Eroberung des Orients durch die Muslime wurde die christliche Mystik im Orient sicherlich zerstört und verlagterte sich auf Europa.
nach dem dann Jerusalem,die heilige Stadt auch noch erobert wurde,wandelte sich die christliche Mystik vollends,und der Einfluß durch Kreuzzüge und Inquisition dominierte dann die Mystik im 2.Jahrtausend.
es ist scheinbar von der chrsitlichen Mystik des 1.Jahrtausend nicht viel übrig geblieben.

Das Grosse Tier Offline

gesperrt

Beiträge: 59

02.12.2007 05:31
#10 RE: Christlich Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Die christliche Mystik scheint vor allem um die Liebe zu kreisen. Die östliche Mystik eher um Erkenntnis.


hierzu möchte ich aber noch beifügen,daß es sich meiner Ansicht nach um die fernöstliche Mystik handelt,und nicht um die nahöstliche Mystik.

wärend die christliche Mystik um die Liebe kreist,
die fernöstliche Mystik um Erkenntnis,
kreist die nahöstliche Mystik um was ganz anderes.
die nahöstliche Mystik kreist um gehorchen und dienen,ich will nicht abstreiten daß aus dieser Mystik eines Tages Erkenntnis reift,aber im Moment tut sie es nicht.

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