Zitat von harisIch stelle es mir so vor, daß es keinen Widerstand mehr gibt, man ist genau gleichzeitig mit dem, was geschieht und bleibt synchron damit. Das ist dann, wenn die Aufmerksamkeit befreit ist und genau auf den gegenwärtigen Augenblick fällt, damit verschmilzt und mitgeht, ohne am vorherigen Augenblick zu haften. Warum wir manchmal den Eindruck haben, vor oder nach diesem Punkt zu sein ist mir auch schleierhaft. Ich kann es mir nur so erklären, daß wir irgendwie das Bedüfnis entwickeln, einen Abstand dazu zu machen, so eine Art Sehnsucht vielleicht?
Hey, Hallo übrigens! Ich finde das, was ihr hier geschaffen habt ganz klasse und freue mich über die Vielfalt und Offenheit hier!
Haris
Willkommen Haris, freut mich sehr, dass du dabei bist! Das sehe ich so wie du, mit der Gegenwärtigkeit und dem synchron sein. Die europäische Lebensweise ist sehr auf Planung eingerichtet. Ob uns das gern mal aus der Jetzt-Zeit lockt? Oder die Neigung zu reflektieren, also sich erinnern und sich Zukunft ausmalen... ? Solange man das bewusst tut, ist dagegen auch kaum was einzuwenden, denn bewusst zu sein, ist ein Aspekt des Gegenwärtigen... Was Menschen aber wirklich aus der Zeit schmeißt, ist die zwanghafte Beschäftigung mit "Problemen" in Vergangenheit und Zukunft, die eher im Kopf kreisen, als gelöst werden. Das zu unterbrechen zugunsten des Jetzt-Erleben und Jetzt-Entscheiden löst sicherlich eher was...
Hi Saraswati,
Es muss eine enorme Angst in uns vor den Konsequenzen sein, die dieses Lösen mit sich bringt. Stell Dir vor wir lösen die Zeit auf, was bleibt dann noch von uns übrig?
ich empfinde unser gesellschaftliches leben auch als zu schnell. ich komme zu schnell und zu oft von a nach b, lege in kurzer zeit weite strecken zurück. in extremen fällen, zb bei einer stressigen reise nach berlin kann es da schon mal passieren, dass mein "spirit" noch woanders ist und nachkommen muss.
Heute war ich mit jemandem im Gespräch über Lebenstempo. Was man mitunter alles in einen einzigen Tag packt, welche Strecken zurückgelegt werden und welche Informationsfülle wir meist verarbeiten. Wie hat sich das Leben, "Timing" betreffend vor zum Beispiel 50 Jahren angefühlt? Wenn ich nur "alte" Aufnahmen anhöre von Musikinterpretationen, da ist im allgemeinen wesentlich mehr Ruhe drin, als in Aufnahmen aus neuerer Zeit, ... au ja, ich tu mal ein Beispiel in die Chill-Abteilung...
Je älter ich werde, desto schneller rast die Zeit und desto flüchtiger sind die Ereignisse. Es scheint, daß alles immer mehr in sich zusammenfällt.Das hat etwas Rasendes und Atemloses, während gleichzeitig die zurückbleibende Realität immer fester und undurchdringlicher wird, ohne jedoch eine bestimmte Form zu haben - ein Nichts ist es aber auch nicht. Grade habe ich meiner Tochter aus der "Unendlichen Geschichte" vorgelesen, die Stelle, als Atreju zum ersten Mal dem Nichts begegnet. Die Augen können es nicht aushalten, dort hin zu schauen. Es ist weder eine Schwärze noch eine Helligkeit, es ist einfch nichts zum sehen da, ein undurchdringliches, beängstigendes Nichts. Kein Wunder, daß der Geist/die Phantasie dort alle möglichen "Informationen" hineinprojiziert. Es ist der Todesreflex des Geists
Zitat von harisEs ist weder eine Schwärze noch eine Helligkeit, es ist einfch nichts zum sehen da, ein undurchdringliches, beängstigendes Nichts. Kein Wunder, daß der Geist/die Phantasie dort alle möglichen "Informationen" hineinprojiziert. Es ist der Todesreflex des Geists
Es ist das Unbehagen ertragen zu müssen, was übrig bleibt im Innen und keine Projektionsfläche mehr vorfindet...
Zitat von Amon UrmeliEs ist vielleicht auch so, als ob die Zeit ein Pferd wäre. Man hat die Zügel in der Hand, man hat die Schenkel zum "lenken", aber man sollte nie vergessen, daß man getragen wird und daß Pferde ursprünglich nicht zum Reiten gemacht sind, sondern für die Freiheit.
Ist mir eben beim Durchlesen noch mal ins Bewusstsein gefallen Wunderbares Bild!
In Antwort auf:Dazu fällt mir auch gleich ein chinesisches Sprichwort ein:
Wenn du in Eile bist, dann mache einen Umweg!
warum sollte man einen Umweg machen,frage ich mich gerade. nun,jeder kennt das sicherlich wenn man in Eile ist dann ist jede Ampel rot,dazu kommt dann noch ein Traktor oder ein Laster der nicht überholt werden kann.man sagt ja das kommt einem nur so vor,weil man ja eh schon gestreßt ist.ich habe aber die Erfahrung gemacht das ist tatsächlich so,wenn man in Eile ist und dabei gestreßt.dann sollte man vielleicht besser den Umweg nehmen,da sind dann die Ampeln grün und nichts was uns noch behindert. oder aber ich bin zwar in Eile,lasse mich aber nicht streßen und denke:alles hat schon seinen Sinn und seine Zeit.ich fahr gelaßen und nichts hält mich auf,und wenn ich doch zu spät am Bahnhof angekomme,und ich immer noch gelaßen bin,dann hat der Zug verspätung.
da gab es mal einen moment, ich war wieder mal von meinen gedanken getrieben, die alltagsgeschehnisse. es war ein windig kalter dezembertag im letzten jahr und es regnete. während ich durch den park nach hause eilte, wurde ich für einen moment wach. mein innerstes sprach zu mir.. warum rennst du hier so eilend durch die zeit? darauf hatte ich keine antwort... doch ich fühlte ja, warum eigentlich... ich verlangsamte meine schritte, hob den kopf und ließ den regen in mein gesicht fließen, und dachte mir..nun ist ein moment, wo alles andere ausgeschalten ist, nur ich, der wind der regen, das anhalten der welt... und die tief darunter verborgene freude wahrzunehmen... seit diesem augenblick, kann ich meine übertriebene eile steuern, wenn sie als falle auf mich lauert. schön ist das, sehr erleichtern. timing, wenn ich den moment hätte vorübergehen lassen, würde ich immer noch herumrasen. Alice
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