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Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 3.224 mal aufgerufen
 christliche Mystik
Seiten 1 | 2
Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

18.07.2008 13:49
Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten
Johann Valentin Andreae:
Chymische Hochzeit:
Christiani Rosencreutz
Anno 1459

Arcana publicata vilescunt;
et gratiam prophana amittunt.

Ergo: ne Margaritas obijce porcis,
seu Asino substerne rosas.

Straßburg /
In Verlägung / Lazari Zetzners.
Anno M. DC. XVI.

Kurzfassung und Überblick zum LESEN
http://wiki.anthroposophie.net/Chymische...59#_note-Jesaja

DieWölfin ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2008 13:57
#2 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten

Ah...ja...

Wann folgt die Übersetzung?

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

18.07.2008 14:04
#3 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten

Zitat von Chymische Hochzeit

Im Jahre 1616 erschien die Chymische Hochzeit in Straßburg bei Lazare Zetzner. Sie gilt als das dritte große Rosenkreuzer-Manifest. Das Werk erschien anonym, als Autor wird der Theologe Johann Valentin Andreae vermutet.

Die Chymische Hochzeit wird in Form eines alchemistischen Romans formuliert. Innerhalb dieses Romans erzählt ein achtzigjähriger Greis namens Christian Rosenkreutz ein selbsterlebtes Abenteuer. Er selbst lebt um 1459 in einer Eremitage am Abhang eines Berges. Die Erzählung erstreckt sich über genau sieben Tage, an der Rosenkreutz zu einer königlichen Hochzeit, durch einen geflügelten Boten, eingeladen wird. Auf seiner Wanderung erreicht er dabei einen Berggipfel, wo er wie auch die Gäste durch eine Waage geprüft wird. Diejenigen, die für tugendhaft befunden werden, dürfen der Hochzeit beiwohnen. Nachdem die Prüfung als bestanden gilt, erhalten sie ein Goldenes Vlies und werden der königlichen Familie vorgestellt. Voller Erwartungen einer Hochzeit beizuwohnen, wird die königliche Familie geköpft und ihre Teile in sieben Schiffe verladen. Die Teile werden auf einer weit abgelegenen Insel in den Olympischen Turm gebracht, der sieben Stockwerke fasst. Innerhalb der Erzählung von Christian Rosenkreutz, erleben die Gäste innerhalb dieses Turmes einen Aufstieg. Wobei jeder der Gäste an alchemistischen Operationen teilnimmt, die durch einen Greis und eine Frau geführt werden. Aus den königlichen Überresten gewinnt man dabei eine Art flüssiges Destillat, welches ein weißes Ei gebiert. Aus diesem schlüpft wiederum ein Vogel, der gemästet und geköpft wird. Die Gäste sind dazu aufgefordert aus den Überresten zwei winzige Statuen zu formen. Diese werden solang gefüttert, bis sie die Größe eines erwachsenen Menschen erreicht haben. Dabei stellt sich heraus, dass diese Erwachsenen der auferstandene König und die Königin sind. Nachdem dieses Werk vollbracht ist, werden die Gäste durch das Königspaar in den Orden vom Goldenen Stein eingeführt und kehren zum Schloss zurück. Christian Rosenkreutz spielt dabei noch eine weitere besondere Rolle. Da er im Schloss in das Mausoleum eingedrungen war, wurde er von der dort lebenden Venus als Schlosswächter verurteilt. Eigenartigerweise endet aber die Geschichte in der Eremitage des Christian Rosenkreutz. Im Gegensatz zu Fama Fraternitatis starb Rosenkreutz bereits mit ca. 80 Jahren. In der Fama wird ihm jedoch ein Alter von 106 Jahren zugeschrieben.


Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

18.07.2008 14:15
#4 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten
Die ersten Tage, es werden insgesamt sieben Tage geschildert, scheinen mir folgenden Inhalt zu haben.
1.Tag: Die Gefangenen im Turm
Ist es nicht so, dass wir alle durch menschliche Bande miteinander verbunden sind. Im Roman werden diese menschlichen Bande als Ketten dargestellt. Jeder dieser Gefangenen ist sich selbst der Nächste und verletzt im Kapf um Licht und Freiheit seine Mitgefangenen. Die Unwissenheit/Dunkelheit in der wir leben und der Kampf um Licht und Freiheit wird in drastischen Traumbildern geschildert.
In Antwort auf:
(Erster Tag) ...
Dann wie ich kaum entschlaffen, dauchte mich[schien mir], ich lege[läge] in einem finstern Thurn neben andern unzahlbaren Menschen an grossen Ketten gefangen, darinnen wir dann ohn alles Liecht[Licht] und schein wie die Immen[Bienen] ubereinander gewimlet und also einer dem andern sein trübsal noch schwerer gemacht

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

18.07.2008 14:36
#5 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten
2.Tag: Der Weg zum Schloss
Der befreite Wanderer sieht sich verschiedene Wegen gegenüber und weis nicht welchen Weg er gehen soll. Sein Mitgefühl und seine selbstlose Haltung einer unschuldigen Taube gegenüber zeigen ihm auf unerwartete Weise, welchen Weg er gehen MUSS, denn er kann nicht mehr umkehren.
Mich erinnert das an die Tarot Karte Nr.6.

Dazu muss man allerdings sagen, dass nur in der Beschreibung von E.Haich (Tarot), diese Bedeutung hervortritt.
http://www.amazon.de/Tarot-Die-zweiundzw...n/dp/3769905997

Sie stimmt jedoch genau überein mit der Legende des Herakles am Scheideweg.
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Herakles
Eines Tages kam der junge Herakles an eine Weggabel, wo dem einsam sinnenden Jüngling, zwei Frauen von hoher, aber sehr verschiedener Gestalt entgegen traten. An einem Weg stand eine Frau in kostbaren Gewändern, üppig geputzt, am anderen hingegen eine Frau in schlichter Kleidung, die bescheiden den Blick senkte. Zuerst sprach ihn die prächtige Frau (die Lust) an: „Wenn du meinem Weg folgst, Herakles, so wirst du ein Leben voller Genuss und Reichtum haben. Weder Not noch Leid werden dir hier begegnen, sondern nur die Glückseligkeit!“ Dann die andere (die Tugend): „Die Liebe der Götter und seiner Mitmenschen lässt sich nicht ohne Mühsal erreichen. Auf dem Weg der Tugend (griechisch areté) wird dir viel Leid widerfahren, doch dein Lohn wird Achtung, Verehrung und Liebe der Menschen sein. Nur du kannst entscheiden, welcher Weg der deinige sein soll.“ Herakles entschied sich, dem Pfad der Arete und Ehre zu folgen. (Daher die Redensart von Herakles am Scheideweg.)

So kommt auch Christian Rosenkreuz an einem Scheideweg an, wo er statt zweier Frauen, einer Taube begegnet, die von einem Raben verfolgt wird. Er läuft der fliehende Taube nach um sie vor dem Raben zu retten.

Die Symbolik hat deutliche Parallelen zur Tarot Karte Nr.6.

Rosenkreuz wandert auf seinem Weg, bis er zu einem Schloss kommt. Dort findet eine Art Prozess statt.
Die Prahler und Großmäuler werden vermittels einer Waage geprüft und bestraft.
Hier ist die Tarot Karte Nr. 9 angesprochen.

Die Bescheidenen und Stillen bestehen die Prüfung.
Es heißt wörtlich:
In Antwort auf:
Daß aber gefiel mir am besten, daß alle die Jenige, auff die ich etwas gehalten, in ihrem thun fein still waren und nicht laut darzu schrien, sondern erkandten sich für un verstendige Menschen, denen der Natur geheimnuß zu hoch, sie aber viel zu gering weren.


In Antwort auf:

Wer in eines Malers Stuben geht,
Und sich umb Malen nichts versteht,
Redt doch darvon mit grossem pracht,
Der wirt von meniglich verlacht.
Wer sich nuhn gibt in Künstler Orden,
Und ist doch nit erwehlet worden,
Und künstlet doch mit grossem pracht,
Der wirt von meniglich verlacht.

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

18.07.2008 14:55
#6 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten
So erscheint die Chymische Hochzeit eher als Beschreibung eines Einweihungsweges, der in Traumbildern erzählt wird.
Die historische Deutung halte ich nicht für glaubhaft, ebensowenig, wie die Annahme, es handle sich um eine Spottschrift.

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

18.07.2008 15:37
#7 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten
Zitat von http://wiki.anthroposophie.net/Chymische...59#_note-Jesaja
...Christian Rosenkreutz wird in dieser Nacht bis in die frühen Morgenstunden hin von einem Alptraum gequält, in dem er an eine Türe kommt, die er lange nicht zu öffnen vermag, bis es ihm endlich doch noch gelingt.

4. Tag
Vierter Tag
Am Morgen des vierten Tages erwacht Christan Rosenkreutz erst sehr spät, geweckt durch die laute Musik von Bläsern. Auch sein Knabe schreckt totenbleich vom Lager auf. Die Frühstückszeit ist schon vorbei und Christian Rosenkreutz eilt in den Garten, wo die anderen schon versammelt sind. Der Löwe am Brunnen hält nun eine Tafel, auf der auf Lateinisch geschrieben steht:

HERMES PRINCEPS. (Ich Hermes, der Fürst)
POST TOT ILLATA
GENERI HUMANO DAMNA, (nach so vielem dem menschlichen Geschlecht zugefügten Schaden)
DEI CONSILIO: (nach Göttlichem Ratschluss)
ARTISQUE ADMINICULO, (und mit Hilfe der Kunst)
MEDICINA SALUBRIS FACTUS (zur heilsamen Arznei bereitet,)
HEIC FLUO. (fließe hier.)

Bibat ex me qui potest, (Trinke aus mir, wer kann,)
lavet, qui vult: (wasche sich, wer will,)
turbet qui audet: (trübe mich, wer es wagt:)
BIBITE FRATRES, ET VIVITE (trinket Brüder und lebet!)

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

21.07.2008 15:22
#8 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten
Zitat von DieWölfin
Ah...ja...

Wann folgt die Übersetzung?



Die Chymische Hochzeit ist m.E. ein spiritueller Einweihungsweg, der eine innere Entwicklung in Traumbildern anzeigt. Das Original ist in einem alten Deutsch geschrieben, das schwer zu lesen ist.

Übrigens ein sehr bedeutender Text, der den offiziellen Beginn der sog. Bruderschaft der Rosenkreuzer manifestiert. Von einem alchemistischen Werk des Sincero Renato wissen wir, dass es eine geheime Organisation der Rosenkreuzer gab, die sich schon etwa im 16ten Jahrhundert nach Indien abgesetzt haben soll. So jedenfalls ist es dort zu lesen. Es gab und gibt mehrere Nachfolgeorganisationen, welche alle behaupten, sie seinen die "echten und wahren" Rosehkreuzer. M.E. gab es nie eine offizielle Organisation der Rosenkreuzer, sie arbeiteten immer im Hintergrund und hatten nie eine äußerliche Form ihrer Organisation.

Zum besseren Verständnis habe ich den Link oben gegeben, da gibt es eine Zusammenfassung in orthographisch korrektem Deutsch.
Zugegeben, der Text ist rätselhaft. Die ganze Alchemie spricht in Rätseln. Mit einer kleinen Hilfe aber wird vieles verständlicher.
Die Entscheidung z.B. welchen der Wege Christian Rosenkreuz gehen soll, wird dadurch entschieden, dass er sich im Moment, da Christian der Taube helfen will, eine selbstlose Entscheidung getroffen hat. Es ist also der Weg der Selbstlosigkeit gemeint. Darüber hinaus hat er seine Wegzehrung liegen lassen und kann nun nicht mehr zurück. Er muss also auch den Hunger überwinden lernen um auf dem Weg der Spiritualität vorwärts kommen zu können. So sind alle Begebenheiten gekennzeichnet von Situationen, in denen abgeprüft wird, in wie weit ein Mensch sich von allem Weltlichen lösen kann. Da alles in Traumbildern geschildert wird, wirkt das alles etwas wirr. Aber Träume sind nun mal nicht logisch, sie sind surreal und manchmal wirr. Das bedeutet aber nicht, dass sie sinnlos sind, im Gegenteil, vieles, was zutiefst menschlich ist, kann nur im Widerspruch oder in surrealen Bildern dargestellt werden.
Ich hoffe dazu beigetragen zu haben, das Ganze etwas besser verstehen zu können.

Gruß Harry

DieWölfin ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2008 21:58
#9 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten

Ja danke...

Ich dachte auch nur darüber nach...
weil mir jemand hier per pn was über eine erlebte chymische Hochzeit berichtete...
und mir die Zusammenhänge etwas diffus vorkamen...

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

23.07.2008 13:43
#10 RE: Chymische Hochzeit (Johann Valentin Andreae) 1459 Zitat · Antworten

Zitat von Astroharry
2.Tag: Der Weg zum Schloss
Der befreite Wanderer sieht sich verschiedenen Wegen gegenüber und weis nicht welchen Weg er gehen soll. Sein Mitgefühl und seine selbstlose Haltung einer unschuldigen Taube gegenüber zeigen ihm auf unerwartete Weise, welchen Weg er gehen MUSS, denn er kann nicht mehr umkehren.
Mich erinnert das an die Tarot Karte Nr.6.

Dazu muss man allerdings sagen, dass nur in der Beschreibung von E.Haich (Tarot), diese Bedeutung hervortritt.
http://www.amazon.de/Tarot-Die-zweiundzw...n/dp/3769905997

Sie stimmt jedoch genau überein mit der Legende des Herakles am Scheideweg.
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Herakles
Eines Tages kam der junge Herakles an eine Weggabel, wo dem einsam sinnenden Jüngling, zwei Frauen von hoher, aber sehr verschiedener Gestalt entgegen traten. An einem Weg stand eine Frau in kostbaren Gewändern, üppig geputzt, am anderen hingegen eine Frau in schlichter Kleidung, die bescheiden den Blick senkte. Zuerst sprach ihn die prächtige Frau (die Lust) an: „Wenn du meinem Weg folgst, Herakles, so wirst du ein Leben voller Genuss und Reichtum haben. Weder Not noch Leid werden dir hier begegnen, sondern nur die Glückseligkeit!“ Dann die andere (die Tugend): „Die Liebe der Götter und seiner Mitmenschen lässt sich nicht ohne Mühsal erreichen. Auf dem Weg der Tugend (griechisch areté) wird dir viel Leid widerfahren, doch dein Lohn wird Achtung, Verehrung und Liebe der Menschen sein. Nur du kannst entscheiden, welcher Weg der deinige sein soll.“ Herakles entschied sich, dem Pfad der Arete und Ehre zu folgen. (Daher die Redensart von Herakles am Scheideweg.)

So kommt auch Christian Rosenkreuz an einem Scheideweg an, wo er statt zweier Frauen, einer Taube begegnet, die von einem Raben verfolgt wird. Er läuft der fliehende Taube nach um sie vor dem Raben zu retten.

Die Symbolik hat deutliche Parallelen zur Tarot Karte Nr.6.

Rosenkreuz wandert auf seinem Weg, bis er zu einem Schloss kommt. Dort findet eine Art Prozess statt.
Die Prahler und Großmäuler werden vermittels einer Waage geprüft und bestraft.
Hier ist die Tarot Karte Nr. 9 angesprochen.

Die Bescheidenen und Stillen bestehen die Prüfung.
Es heißt wörtlich:
In Antwort auf:
Daß aber gefiel mir am besten, daß alle die Jenige, auff die ich etwas gehalten, in ihrem thun fein still waren und nicht laut darzu schrien, sondern erkandten sich für un verstendige Menschen, denen der Natur geheimnuß zu hoch, sie aber viel zu gering weren.


In Antwort auf:

Wer in eines Malers Stuben geht,
Und sich umb Malen nichts versteht,
Redt doch darvon mit grossem pracht,
Der wirt von meniglich verlacht.
Wer sich nuhn gibt in Künstler Orden,
Und ist doch nit erwehlet worden,
Und künstlet doch mit grossem pracht,
Der wirt von meniglich verlacht.



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