Zitat m ersten Konzil von Nicäa (325) wird der arianisch-athanasische Glaubensstreit zugunsten der athanasischen Trinitätslehre entschieden und ein verbindliches Datum für das Osterfest festgelegt. Auf dem Ersten Konzil von Konstantinopel 381 wird der Arianische Streit endgültig beigelegt.
Zitat Der Arianismus ist eine christliche theologische Lehre, die nach einem ihrer frühen Vertreter, Arius, benannt ist.
Im Bereich der Christologie steht sie im Gegensatz zur Trinitätslehre und wird von den christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften, die die ersten beiden ökumenischen Konzilien anerkennen, als Häresie angesehen.
In der Spätantike wurde die Bezeichnung „Arianer“ durch Anhänger des Konzils von Nicäa oft als Kampfbegriff gebraucht, ohne dass die so bezeichneten Personen notwendigerweise die Lehre des Arius vertreten hätten. Viele Althistoriker beschränken daher heute den Ausdruck „Arianer“ auf die unmittelbaren Anhänger des Arius und gebrauchen ansonsten den neutraleren Ausdruck Homöer.
Zitat Es gab verschiedene Varianten des Arianismus, aber die folgenden Punkte wurden von den meisten seiner Anhänger vertreten:
* Der Vater allein ist Gott. * Gott hat die Welt nicht direkt erschaffen, sondern durch einen Mittler, den Logos (= das Wort), der selbst geschaffen wurde, um die Welt zu schaffen, nach der Lehre des Juden Philo von Alexandria. * Der Sohn Gottes ist präexistent, vor aller Zeit und vor der Welt, ist ein Wesen zwischen Gott und der Welt, das perfekte Abbild des Vaters. In einem metaphorischen Sinn kann er als Gott bezeichnet werden. Aber er ist eine Kreatur, die erste Kreatur Gottes. Er ist geschaffen, nicht aus dem gleichen Wesen wie der Vater, sondern aus dem Nichts, durch den Willen des Vaters, vor aller vorstellbaren Zeit, aber dennoch in der Zeit. Er ist daher nicht ewig, und »es gab eine Zeit, als es ihn nicht gab«. Ebenso sind seine Macht, seine Weisheit und sein Wissen begrenzt.
Manche Arianer lehrten ausdrücklich, dass der Logos den Vater nicht perfekt kennt und ihn daher nicht perfekt offenbaren kann – andererseits erklärte der radikale Arianer Eunomius, dass er Gott den Vater besser kenne als dieser sich selbst.
Ebenso wie die Trinitarier beriefen sich die Arianer auf die Bibel; wie bei ihnen spielte in manchen Richtungen des Arianismus die Inspiration durch den Geist Gottes eine bedeutende Rolle, in anderen die Berufung auf die aristotelische Philosophie. In der biblischen Begründung ihrer Lehre zitierten die Arianer oft andere Stellen als die Nizäner. Insbesondere beriefen sie sich auf den Kirchenvater Origenes: »Nun ist es möglich, dass manche nicht schätzen, was wir sagten, indem wir den Vater als den einen wahren Gott hinstellten und zugaben, dass andere Wesen neben dem wahren Gott dadurch Götter werden konnten, dass sie an Gott teilhatten.«[1] und auf Tertullian, der gelehrt hatte, dass Jesus dem Vater untergeordnet sei (Monarchianismus).
Zwischen dem ersten Konzil von Nicäa 325 und dem ersten Konzil von Konstantinopel 381 wurden nicht weniger als achtzehn verschiedene arianische Glaubensbekenntnisse verfasst, die einander teilweise widersprechen. Die wichtigsten Richtungen dabei waren die radikalen Arianer, die sich wieder in Exukontianer (Gott-Sohn, geschaffen aus dem »Nichtseienden«), Anomoianer (von griechisch ἀνόμοιος [anomoios], unähnlich nach allem und nach dem Wesen) und Heterousiasten (von griechisch ἑτερο-ούσιος [hetero-ousios], ein anderer nach dem Wesen als Gott-Vater) unterteilten, die Homöaner (von griechisch ὁμοῖος [homoios], ähnlich), die vertraten, dass der Vater und der Sohn ähnlich seien, und die der trinitarischen Lehre nahestehenden Semi-Arianer oder Homöusianer (von griechisch ὁμοι-ούσιος [homoi-oúsios], wesensähnlich), die vertraten, dass der Sohn und der Vater wesensähnlich, aber unterschiedlich seien. Die verschiedenen Richtungen lagen nicht nur mit den Nizänern, sondern auch untereinander im Streit.
Zitat Das so genannte Athanasische Glaubensbekenntnis (lateinisch Symbolum Athanasianum) nach dem lateinischen Anfang (Quicumque vult salvus esse) auch Quicumque genannt, gehört zusammen mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis und dem Nicäno-Konstantinopolitanum zu den drei in den Westkirchen weit verbreiteten ökumenischen Glaubensbekenntnissen. Im Lauf des 13. Jahrhunderts wurde das Athanasianische Glaubensbekenntnis von der römisch-katholischen Kirche dem Apostolischen und dem Nizänischen Glaubensbekenntnis in seiner Dignität gleichgestellt.
Zitat Athanasius von Alexandria (griech. Athanasios, der Unsterbliche), auch Athanasius der Große (* um 298 in Alexandria; † 2. Mai 373 ebenda) war Bischof von Alexandria in Ägypten, Kirchenvater und einer der herausragenden Gegner des Arianismus, der schon zu Lebzeiten Säule der Kirche und Vater der Orthodoxie genannt wurde.
Zitat Kopten (aus griechisch αἰγύπτιοι ‚Ägypter‘) sind Angehörige der koptischen Kirchen. Ursprünglich bezeichnete der Ausdruck diejenigen Einwohner Alexandriens und ganz Ägyptens, die als ihr Idiom die ägyptische Sprache verwendeten. In römischer, byzantinischer und frühislamischer Zeit wurde das Wort ohne Rücksicht auf die Religionszugehörigkeit gebraucht. Die Koptische Sprache entstand aus dem Ägyptischen im 3. Jahrhundert nach Christus. Seit der zunehmenden Arabisierung und Islamisierung Ägyptens wird der Begriff allein für die Christen der koptischen Kirchen verwendet. Aus verschiedenen Ursachen erwachsende Mobilitätsbewegungen, die in der koptischen Volksgruppe zu einer erhöhten Emigrationsbereitschaft führten, sind der Grund, weswegen Kopten gegenwärtig in zahlreichen Ländern der Welt beheimatet sind.
Zitat Die Koptische Kirche geht auf das alexandrinisch-ägyptische Christentum der Spätantike (Patriarchat von Alexandria) zurück. Als Gründer der koptischen Kirche gilt der Überlieferung nach Markus, der Verfasser des Markusevangeliums, der im 1. Jahrhundert in Ägypten lebte, der erste Bischof von Alexandria war und 68 n. Chr. in Alexandria als Märtyrer starb. Deswegen wird die Kirche auch als alexandrinische Kirche bezeichnet.
Zitat Der koptisch-orthodoxen Kirche steht ein Papst vor, seit 1971 ist dies Shenouda III. als 117. Nachfolger des Heiligen Markus. Das christliche Mönchtum hat seinen Ursprung bei den Kopten und bis heute in dieser Kirche eine reiche Tradition, es wurde durch den Heiligen Antonius (um 251–356) und durch Pachomios (um 292–346) begründet.
Die Kopten lehnen die Lehre des Ägypters Eutyches grundsätzlich ab (und sind damit keine Monophysiten), in der die menschliche Natur von der göttlichen quasi aufgesogen wird. Eutyches sprach von „einem Essigtropfen inmitten eines Meeres“. Das Dogma der koptischen Kirche entspricht dem der Konzilien von Nicäa, von Konstantinopel und dem von Ephesos, auf denen die Kirchenväter sich einstimmig über Christi Natur festgelegt haben. Das Bekenntnis von Nicäa wird von der koptischen Kirche in der ursprünglichsten Form verwendet, wie das Konzil von Nicäa es verabschiedete. Darin heißt es: „Wir glauben an den einen Herrn, Jesus Christus, Gottes einzigen Sohn, geboren aus dem Vater vor aller Zeit, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott.“ Es handelt sich hierbei um das gleiche Glaubensbekenntnis, wie es mit einigen wenigen Ergänzungen in vielen anderen Kirchen des Ostens wie des Westens verwendet wird.
Jesus hat dem koptischen Dogma zufolge eine gott-menschliche Natur, die so vereint ist wie Feuer und Eisen in einem glühenden Eisenstück.
Papst Dioskorus, der Patriarch von Alexandria, der auf dem Konzil von Chalcedon 451 den orthodoxen Glauben verteidigte, widersprach der Trennung beider Naturen Christi mit dem Ausspruch: „Ich sah Christus über Lazarus’ Tod weinen, also ist er Mensch, ich sah ihn, Lazarus von den Toten auferwecken, also ist er Gott. Ich sah ihn im Boot schlafen, also ist er Mensch, ich sah ihn den Sturm stillen, also ist er Gott.“
Text des Vaterunser (Mt 6, 9-13) in der Wulfilabibel (þ wie englisch th):
atta unsar þu ïn himinam weihnai namo þein qimai þiudinassus þeins wairþai wilja þeins swe ïn himina jah ana airþai hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga jah aflet uns þatei skulans sijaima swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim jah ni briggais uns ïn fraistubnjai ak lausei uns af þamma ubilin unte þeina ïst þiudangardi jah mahts jah wulþus ïn aiwins amen Dieser Text befindet sich im Codex auf den Blättern Ms4verso (erste Zeile) und Ms5recto (Rest)
Zitat Die Germanenstämme, die um die Mitte des 4. Jahrhunderts an den Nordostgrenzen des Römischen Reiches siedelten, wurden während der Vorherrschaft des Arianismus christianisiert. Der gotische Bischof Wulfila verfasste eine Bibel in gotischer Sprache (Wulfilabibel), die zum einigenden Band der arianischen Germanenstämme wurde.
Während der Völkerwanderung kamen diese Stämme (Burgunden, Langobarden, Ostgoten, Rugier, Sueben, Vandalen, Westgoten) in Gebiete des römischen Reichs, die weitgehend von trinitarischen Christen bewohnt waren. Es kam dabei mehrfach zu Konstellationen, in denen eine arianische Minderheit über eine trinitarische Mehrheit herrschte, wobei diese Mehrheit in der Regel auch über einen höheren Zivilisationsgrad verfügte. In einigen Fällen führte politischer Druck dazu, dass die Minderheit die Konfession der Mehrheit übernahm. So ließen sich der arianische burgundische König Sigismund im Jahre 516 und der arianische Westgotenkönig Rekkared I. im Jahre 587 trinitarisch taufen. Die Vandalenherrscher in Afrika, mit der Ausnahme von Thrasamund, verfolgten hingegen trinitarische Christen mehr oder weniger stark. Geistliche wurden ins Exil geschickt, Klöster aufgelöst und trinitarische Gläubige unter Druck gesetzt. Die Verfolgung durch die Vandalen traf jedoch bei den katholischen Christen ebenso wie bei den Donatisten auf Widerstand. Beendet wurde sie durch die militärische Niederlage der Vandalen gegen Justinian I. Im ehemaligen Vandalenreich in Nordafrika und auf Sardinien, die unter byzantinische Herrschaft kamen, gab es bis zur Eroberung durch die Muslime parallel lateinisch-trinitarische, griechisch-trinitarische und arianische Christen. Im Westgotenreich in Spanien existierten, möglicherweise bis zur islamischen Eroberung arianische und lateinisch-trinitarische Christen nebeneinander. Zwischen 603 und 610 restaurierte der westgotische König Witterich im Bündnis mit Langobarden und Burgundern vorübergehend nochmal den Arianismus, und auch bei den Langobarden wurde der Arianismus endgültig erst 662 unter König Grimoald I. vom Katholizismus abgelöst.
Zitat Basilius von Caesarea (* um 330 in Caesarea, Kappadokien; † 1. Januar 379 ebenda) wurde schon zu Lebzeiten als Basilius der Große bezeichnet. Er war als Asket, Bischof und Kirchenlehrer eine der herausragenden Gestalten im Christentum des 4. Jahrhunderts und zählt zu den bedeutendsten Gestalten der Kirche überhaupt.[1] Er, sein Bruder Gregor von Nyssa und ihr gemeinsamer Freund Gregor von Nazianz werden als die drei kappadokischen Kirchenväter bezeichnet. Zusammen mit Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos ist er einer der drei heiligen Hierarchen.
Zitat Er predigte leidenschaftlich, dass die Reichen teilen sollten:
„Ihr sagt, dass ihr nicht geben könnt. Ihr sagt denen, die euch bitten, dass ihr nicht genug habt, um zu geben. Eure Zunge schwört, dass ihr es nicht tun könnt, aber eure Hand verrät euch, denn obwohl sie nicht sprechen kann, erklärt das Funkeln an eurem Finger, dass ihr lügt. Wie viele Leute könnte dieser eine Ring von euch schuldenfrei machen? Wieviele zerfallende Häuser könnte er instandstellen? Nur eine eurer Truhen voll Kleider könnte einer Menge Leuten helfen, die jetzt vor Kälte zittern.“
Zitat Spyridon, andere Schreibweise Spiridon (* um 270; † 350) ist ein von der orthodoxen Kirche verehrter Heiliger. Er ist der Schutzpatron Korfus. Sein Gedenktag ist der 12. Dezember.
Der Legende nach wurde Spyridon in Trimythontos auf Zypern als Kind armer Leute geboren. Zunächst lebte er als Hirte und war verheiratet. Nach dem Tod seiner Ehefrau widmete er sein Leben der Kirche und wurde zum Bischof seiner Heimatstadt geweiht. Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Maximian wurde er festgenommen und mit Verbannung bestraft.
Spyridon hat der Tradition nach 325 am Konzil von Nicäa teilgenommen, (sein Name ist in den Akten nicht belegt) und ist dort für die Lehre von der Wesensgleichheit Jesu mit Gott-Vater eingetreten.
Spyridon soll bereits zu Lebzeiten zahlreiche Wunder gewirkt haben. Als man nach Eroberung Zyperns durch die Sarazenen sein Grab öffnete, um die sterblichen Überreste nach Konstantinopel in Sicherheit zu bringen, erblickte man einen unversehrten, nach Basilikum duftenden Leichnam und betrachtete dies als untrüglichen Beweis seiner Heiligkeit.