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Dieses Thema hat 101 Antworten
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 Gegenwärtigkeit
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Rembrand Online



Beiträge: 14.144

01.06.2025 23:51
#101 RE: Reset Wie oft wohl schon Zitat · Antworten

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Günther Anders




Der Mensch ist den von ihm geschaffenen Technologien geistig, emotional und moralisch unterlegen.


Begriff: Prometheisches Schamgefühl
→ Der Mensch schämt sich, nicht so perfekt und leistungsfähig zu sein wie seine eigenen Maschinen.


Technikkritik

Anders warnte frühzeitig vor den Gefahren der Technik, insbesondere der Atomwaffen, Medienindustrie und Automatisierung.

Er sah in der Technik keine neutrale Kraft, sondern ein System, das den Menschen überfordert und entmenschlicht.


Hiroshima und Auschwitz

Für Anders symbolisieren beide Ereignisse die Spitze technologisch-rationaler Entmenschlichung.

Er führte einen Briefwechsel mit dem Hiroshima-Piloten Claude Eatherly, in dem er Fragen nach Schuld und Verantwortung im Zeitalter der „Fernvernichtung“ thematisierte.


Medienkritik

Fernsehen, Kino und andere Massenmedien erzeugen laut Anders „Phantasmen“ – künstliche Bilderwelten, die echtes Erleben und Mitgefühl verdrängen.

Resultat: Empathieverlust, moralische Abstumpfung.



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Rembrand Online



Beiträge: 14.144

01.06.2025 23:58
#102 RE: Reset Wie oft wohl schon Zitat · Antworten

Günther Anders (bürgerlich Günther Siegmund Stern; geboren am 12. Juli 1902 in Breslau; gestorben am 17. Dezember 1992 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Philosoph, Dichter und Schriftsteller.

Anders beschäftigte sich mit den ethischen und technischen Herausforderungen seiner Zeit; sein Hauptthema war die Zerstörung der Humanität. Dabei war er Mitbegründer und führende Persönlichkeit der Anti-Atomkraft-Bewegung, dezidierter Technikkritiker und Medienphilosoph und ist auch als Verfasser von Erzählungen und Gedichten hervorgetreten. Ungeachtet seiner Distanzierung von der wissenschaftlichen Hochschulphilosophie werden Anders Schriften an Universitäten als Forschungsgegenstand wahrgenommen und in zahlreichen Diplomarbeiten und Dissertationen behandelt.

Von 1929 bis 1937 war er mit der politischen Philosophin Hannah Arendt (1906–1975) verheiratet.
Leben
Jugend, Studium, Journalismus und Namenswechsel
Günther Sterns Familie vor 1914

Günther Sterns Eltern waren die jüdisch-deutschen Psychologen William Stern und Clara Stern. In ihrem Standardwerk Psychologie der frühen Kindheit finden sich viele Beobachtungen über Günther[1] und seine Schwestern Hilde Marchwitza und Eva Michaelis-Stern. 1915 zog die Familie von Breslau nach Hamburg. Während des Ersten Weltkriegs erlebte Günther Stern als 15-Jähriger die erste prägende Zäsur seines Lebens, als er auf der Fahrt zu einem Ernteeinsatz von Schülern in Frankreich erstmals verstümmelte Soldaten sah:

„Unterwegs, auf einem Bahnhof, wohl in Lüttich, sah ich eine Reihe von Männern, die sonderbarerweise an den Hüften anfingen. Das waren Soldaten, die man auf ihre Stümpfe gestellt und an die Wand gelehnt hatte. So warteten sie auf den Zug in die Heimat.“[2]

Dieses Erlebnis und die ersten Erfahrungen mit Antisemitismus (Anders wurde von nationalistischen Mitschülern gemobbt) führten zu Günther Sterns Wandlung zum Pazifisten, Moralisten und Befürworter des Völkerbundes. Schon 1917 gründete er mit zwei Jugendfreunden Europa Unita, den Bund für ein vereinigtes Europa ohne Grenzen:

„Bei Kerzenlicht übermalten wir auf einer Karte von Europa mit weißer Farbe die Grenzen und schnitten uns E. U. in die Handflächen. Wir bluteten wie die Schweine und rannten zur Krankenschwester, einer Elsässerin. Die verstand sofort und wurde das dritte Mitglied. Durch dieses Erlebnis wurde ich zum Moralisten gemacht.“[2]

Stern studierte Philosophie bei Ernst Cassirer, Martin Heidegger und Edmund Husserl. Er promovierte 1923 bei Husserl an der Universität Freiburg über Phänomenologie. Nach dem Studium lebte Anders einige Jahre von philosophisch-essayistischen Vorträgen, journalistischer und belletristischer Arbeit für Fachzeitschriften, Radiosender und Zeitungen von Paris bis Berlin.

Beim Berliner Börsen-Courier schrieb Stern derart viele Beiträge, dass der Chef des Feuilletons, Herbert Ihering, dem Verfasser vorschlug, ein Pseudonym zu benutzen, damit nicht die Hälfte aller Artikel unter einem einzigen Namen erschienen. Günther Stern wählte den Namen Günther Anders.[3] Später nutzte er ausschließlich diesen Namen für seine Veröffentlichungen.

Weiteres
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Anders


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