Zitat von Rembrand Das Wort "Leben" mißfällt mir an dem Threadtitel.
Interaktion in der virtuellen Realität, ... damit komme ich schon eher klar.
Also Agieren in bestimmten Räumen würde ich auf jeden Fall als "Leben" bezeichnen. Leben im Sinne Ablauf der Aspekte in zeitlicher Reihenfolge unter Teilnahme der Wesen, welche bestimmte kohlendioxidhaltige Verbindungen aufweisen.
Das Wort "Leben" wird normalerweise in doppelter Sicht belegt: 1. Lebe-wesen. 2. Handlungen und Konsequenzen - genannt "Leben".
Also leiten sich aus beiden wohl auch Lebens-Formen.
Bei Punkt 2 wäre wohl virtuelles Leben auch eine bestimmte Lebens-Form.
Ich schreibe von hier aus ... beobachte auf dem Bildschirm die Konsequenzen meine Fingerkontakte mit der Tastatur. Staun bzw. berechnend ... andere können mitlesen. Könnten sich denken ... "ah, Rembrand hat ein paar Tasten getroffen" ... assoziieren sinniges was sie mir unterstellen und als unsinn oder gar als blödsinn verwerfen ... je nach UR-Teilsbedürfnis. Manchmal lösen die Worte ... assoziativ ... reiz-reaktiv ... ganze Filme in den Leserhirnen aus ... außerhalb des Bildschirmes ... eher davor ... oft sitzend, die Arme am Tisch aufliegend, die Finger die Tasten fühlend ... Filme im Hürrn ... nicht auf dem Bildschirm auch nicht davor oder dahinter ... im Hürrrn. Nix Agiren. Träumen ... selbstvergessen, das es doch nur Abbildungen von Buchstaben auf einem Bildschirm sind ... erschütternd ... das gesamte Emotionsregister ist über den Wortcode abrufbar ... Reiz/Reaktion ... Sympathien und deren Gegenteile entstehen ... obwohl bewußt alles ist nur elektronische Gaukelei, jederzeit ausschaltbar ... einsteigen in etwas was nicht lebt, nur Gaukelei ist ... eigene Speicherinhalte gaukeln aktiviert durch user gesetzte Impulse. Wie im wirklichen Leben auch. Aber es ist "wie" ... oder "ähnlich" ...
Zitat von SaraswatiWenn wir die Welt der "Illusion" überhaupt als real anerkennen wollen. Ist ja Sache der Definition...
Die Unterscheidung in Realität und Virtualität ist ja oft irrelevant.
Fesselnde virtuelle Erlebnisse (Träume, Filme, Computerspiele, Musik, Gedanken etc.) haben für den Geist von der Qualität her die gleichen Auswirkungen wie reale Erlebnisse. Auf körperlicher Ebene sind die ausgeschütteten Neurotransmitter, Hormone etc. die gleichen, nur in der Quantität hat die Realtität manchmal noch etwas voraus.
Es liegt eine große Gefahr in dieser Einstelung. Ich sage das, weil ich noch eine Kindheit erlebt habe, in der es weder Computer, noch Internet gab. Fernsehen auch nur ab 17:00 bis 0 Uhr. Wir haben als Kinder viel Zeit draußen verbracht und uns in der freien Natur herumgetrieben. Das schafft eine Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, wie sie virtuelle Erlebnisse nicht bieten können. Nun kenne ich die virtuelle Welt ganz gut, denn ich sitze täglich von Früh bis Spär vor so einer Kiste. Ich kann nur davor warnen, zu glauben, die virtuelle Welt könne uns wirkliche Erlebnisse geben. Das halte ich für eine gefährliche Illusion. Ich denke es macht auf Dauer krank und man verliert den Bezug zur realen Welt.
In Antwort auf: Virtuelle Räume eröffnen aber neue Variationsmöglichkeiten des menschlichen Erlebens und des zwischenmenschlichen Austauschs:
Das Reizvolle - für mich - an Internetforen ist z.B. gerade das Weglassen bzw. Ausdünnen der nonverbalen Kommunikationskanäle. Wenn ich z.B. im RL zum ersten Mal einem Menschen begegne, ist die Informationsflut für mich dermaßen groß (aus dem Erfühlen seiner Energie), dass ich inhaltliche Informationen (z.B. den Namen) gar nicht richtig aufnehmen und verarbeiten kann. Hier tritt ein User hauptsächlich durch seine Worte in Erscheinung, also hauptsächlich durch Inhalt. Darauf fokusiert sich hier (normalerweise) die Aufmerksamkeit. Wenn sich im RL Menschen treffen, dann laufen mehr oder weniger viele (Bewertungs-)Programme ab, die die inhaltliche Auseinandersetzung mitprägen. Natürlich nicht nur zum Nachteil, auch zum Vorteil, aber sie tun es. Im VL nicht in gleichem Ausmaß.
Zitat von RoksiAber VL bietet eine völlig neue Möglichkeit, eigene Intuition auf eine neue Art und Weise zu schulen.
Würd sagen, vom Inhalt der Worte her sich ein Bild von jemanden machen. Und andererseits Aussagen an sich interpretieren, ohne viel "von wem".
Man kann es üben und wir sollten das sogar vermehrt tun. Es lohnt sich.
Zitat von Roksi Also ich persönlich definiere virtuelle Welt durch folgende Markenzeichen:
1. Möglichkeit der Interaktion: sprich auf eine Handlung erfolgt eine Reaktion usw. Also keine Einseitigkeit. 2. Es sind alle Möglichkeiten der Informationsbearbeitung ausgeschaltet, außer der Mentalität und schriftlicher Übermittlung. Optische Inhalte in Form von Bildern spielen eine untergeordnete Rolle. 3. Keine zeitliche Verzögerung
Alle diese 3 Punkte in ihrer Verbindung sind ausschließlich durch Internet möglich.
Also Internet chatten? Nix für mich
Was in einem Forum interessant ist, das ist die fachliche Seite. Man bekommt Kontakt zu Leuten, die ähnliche Interessen pflegen. Das ist der einzige Nährwert. Darin sehe ich auch einen großen Segen. Gefiltert wird z.B. Aussehen, Gestik, Mimik, smal Talk, also das Alltägliche, das wir so mit uns herumtragen. Es wird im RL oft als Schuzschild verwendet, um sich nicht zeigen zu müssen, um abzuklopfen, wo der Andere steht. Diese Barriere fällt hier weg. Hier geht es direkt zu den Gedanken, ohne die sonst übliche Rüstzeit der Annäherung. Aber es ist doch immer wieder schön, wenn man nach dem allgemeinen Geplänkel dann doch den Menschen erkennt und feststellt, dass man gleich Interessen hat. Ich erlebe das ab und an mal in einer Gruppe. Wie auch hier in diesem Forum ist es aber schier unmöglich Leute länger als für einige Stunden zusammen zu halten. Da spielen vor allem Beziehungen eine mächtige Rolle. Beziehungen sind Beziehungskiller! Wenn sie kein Interesse hat oder er, oder einer der beiden Eiffersüchtig wacht (Mit den eigenen Hintergedanken) gewisse Peinlichkeiten, die man tunlichst verbergen möchte usw. usw... Ein hässliches Lied ohne Ende.
Gruß Harry
P.S:
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuell Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen.
Virtuell wäre es also etwa in eine Zeitschrift zu beissen, auf der eine eine Banane abgebildet ist und nachdem man einige Papierschnippsel geschluckt hat, zu glauben man sei satt
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuell Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen.
Virtuell wäre es also etwa in eine Zeitschrift zu beissen, auf der eine eine Banane abgebildet ist und nachdem man einige Papierschnippsel geschluckt hat, zu glauben man sei satt
Extrem wird es dann, wenn die die Banane dabei auch noch geschmeckt haben.
Merkmal eines religösen Fanatikers: Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel
Es ist, denke ich gut ... beim betrachten der Bilder ... egal wo sie herkommen ... außerhalb der Bilder zu sein und zu bleiben!!. "Nicht" in die Bilder gehen ... nicht identifizieren! ... sonst gefangene dieser Ebene ... draußen bleiben und einsamsein lernen ist gut. Wenn der Druck kommt ... dem Druck ausweichen ... den Moment, den Ort, den Punkt ohne Beeinflussung finden ... der Druck wird sich immer wieder aufbauen, starke Gefühle entstehen lassen ... will in den Bann einer Sonne ziehen ... es ist gut, dann nicht mit zuspielen ... es sehen ... ausweichen ... die Schönheit dieses Spiels mit Freude erkennen ... und sein lassen ...
Zitat von Astroharry... und uns in der freien Natur herumgetrieben. Das schafft eine Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, wie sie virtuelle Erlebnisse nicht bieten können. ... Ich kann nur davor warnen, zu glauben, die virtuelle Welt könne uns wirkliche Erlebnisse geben. Das halte ich für eine gefährliche Illusion. Ich denke es macht auf Dauer krank und man verliert den Bezug zur realen Welt.
Deswegen war ich heute draußen, in der Natur. Wunderbar warme Sonnenstrahlen . Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, nein, das konnte mir noch kein Bildschirm in dieser Weise und Intensität bieten. Aber eine zu starke Identifizierung und Abhängigkeit macht doch immer krank, z.B. wenn man dem Kaiser hinterherrennt und dann vom französischen Bruder nen Bauchschuss abbekommt. Oder man spielt 48h World of Warcraft und weil man den Pizzaboten nicht mehr klingeln hört stirbt man an plötzlichem Hirntod (oder so).
Rembrands Nebenbemerkung scheint mir eine geeignete Lösung zu sein mehr über den Dingen zu stehen und klarer zu sein.