Um mit dieser Frage umzugehen, muss erst mal die Perspektive geklärt sein.
Angenommen, Esoterik bedeutet innere Wahrheitssuche, so wäre jedes Nachlaufen hinter ungeprüfter Wahrheit an sich schon Irrtum. Gleichzeitig lässt sich das esoterische Wissen bisher nicht mit logischen Mitteln prüfen, sondern erschließt sich nur durch Erfahrung. Das bedeutet, dass wir Irrtümer in Kauf nehmen müssen, wenn wir noch vor verschlossener Tür stehen. Auch Irrtum führt letztlich zur Erkenntnis.
Und wie sollte man Irrtum definieren? Irren die, welche durch esoterische Erkenntnis aus der Bahn geworfen werden? Irren die, welche durch Krankheit und Not lernen? Oder irren eher die, welche auf Nummer sicher gehen wollen und dadurch nicht in das notwendige Loslassen kommen? Welches sind die (äußeren) Kriterien für Irrtum?
Zitat von AstroharryGibt es Falsches und Irrtümer in der Esoterik? Oder steckt in jeder Aussage ein Quäntchen Wahrheit?
Was wissen wir und was glauben wir zu wissen.
Die *Wahrheit* (ich definiere das persönlich eher als Wirklichkeit) ist wie die Stecknadel im Heuhaufen - sie ist in ALLEM enthalten. Wahrheit ist eine individuell subjektiv Sichtweise von Wirklichkeit.
Meist glauben nur wir zu Wissen (gerade wenn wir *überzeugt* sind zu Wissen), und das ist bereits ein Irrtum - gerade in der Esoterik. Wahres Wissen ist Bewußtsein von Glücksehligkeit - Sat Chit Ananda
Es gibt nichts *falsches*, WENN man bereit ist aus seinen Irrtümern zu lernen.
Merkmal eines religösen Fanatikers: Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick zum Himmel
Um einen Weg als Irrweg benennen zu können, muss man den Weg auf etwas projeziert haben, denke ich.
Esoterik Exoterik
Beide sind "Ansichten" des jeweils anderen Standpunktes und bedingen sich einander.
HOLISTISCH wäre das Wahrnehmen der Eindrücke von beiden "Seiten" gleichzeitig. Beide Seiten "exitstieren" aber in der Holistik nicht als Seiten, denn Polarität bedingt Relation, also einen Standpunkt. Die Münze hat zwei Seiten, der Klang bleibt aber der gleiche, egal auf welche Seite sie fällt. Der "Klang" wäre auf unseren Kontext bezogen weder Esoterik noch Exoterik, denke ich. ES enhthält sich selbst.
Zitat Was wissen wir und was glauben wir zu wissen.
Läßt sich das was wir wissen denn trennen von dem was wir glauben zu wissen? Wobei es sich ja um das Selbst handelt,und so müßte es heißen: Was weiß ich,und was glaube ich zu wissen. Glaube ist wie es so schön heißt "nicht wissen".Und wenn ich etwas glaube zu wissen dann negiert der Glaube das Wissen,denn Glaube und Wissen sind nicht kompatibel. Dennoch glaubt man feste manchmal etwas zu wissen. Wissen ensteht durch Erfahrung.So macht der eine,nehmen wir mal das Tarot als Beispiel,mit dem Tarot schlechte Erfahrung.Diese Person weiß durch Erfahrung das Tarot nicht gut ist.Aber,es ist sein Wissen,weil er es nur auf sich alleine und selbst beziehen kann.Ein Anderer hat wiederrum gute Erfahrung gemacht mit dem Tarot,und weiß daß das Tarot gut ist.Auch hier ist es sein Wissen,weil er er es nur auf sich alleine und selbst beziehen kann. Ein anderes Beispiel wäre entsprechende Erfahrungen mit einer Person.Man kann da viele Beispiele für nehmen. Was ich damit sagen will: Das was wir wissen ist das selbe wie das was wir glauben zu wissen,da Wahrheiten oder Wirklichkeiten immer individuell sind. Als Esoteriker verstehe ich mich als Frei-Denker,und sehe (als Frei-Denker) den Kollektivismus als einen Irrweg,weil der Kollektivismus das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen außer Kraft setzt.Das ist meine Wahrheit,und somit die Wahrheit an die ich glaube. Andere wiederrum verstehen sich als Teil eines Kollektives,und setzen die Priorität nicht in das Individuelle sondern in das Kollektive.Für diese ist der Individualismus ein Irrweg.Das ist esoterisch sogar nachvollziehbar,weil man in der Esoterik sehr oft von Einheit spricht.Religiös ist das auch nachvollziehbar da man bei Religion von "Gemeinschaft" bzw. "Gemeinde" spricht.
Man hat es also bei der Wahrheit immer mit zwei Seiten zu tun,oder wie Blume schreibt:"Die beiden Seiten existieren". Blume schreibt aber auch:"In der Holistik nicht als Seiten,denn Polarität bedingt Relation,also einen Standpunkt" Dieser "Standpunkt" kann niemals ein kollektiver Standpunkt sein,weil es nämlich niemals kollektive Standpunkte gibt (ich muß hier im plural schreiben,weil ein Kollektiv pluralistisch ist).Irgend ein Teil aus einem Kollektiv schert immer aus.Und je größer ein Kollektiv ist,umso mehr Teile gibt es im Kollektiv die mit dem Kollektiv nicht konform gehen. Das EIN-zige also was die Wahrheitsfindung,und was den nicht-Irrweg betrifft,ist (meiner indivuellen Ansicht wiederrum nur nach ) der individuelle Weg. Der Indivuelle Weg ist allerdings mit sehr viel Mut verbunden,da in ihm die Möglichkeit steckt nach dem Tod nicht von lieben Angehörigen,oder dem "lieben Gott" im Himmel empfangen zu werden,sondern als Individium durchaus mit sich selbst alleine Sein können,um zu erkennen daß man Selbst Gott ist. Mutige Wege können keine Irrwege sein.
Die Frage Wege/Irrwege dreht sich sehr schnell um den Begriff Wahrheit bzw. was ist wahr. Aus unserer Perspektive ist wahr was existiert, denke ich.
Das trifft auch schon auf Gedanken zu. Das bedeutet in dem Moment, in dem etwas gedacht werden kann ist es (potentiell) existent. Andersrum kann man die Frage nach dem existieren auch aufdröseln.
Wenn man davon ausgeht, dass alles einem Nichts (im Sinne von Potential) entspringt/ alles also in diesem Nichts bereits enthalten ist, nur nicht definiert, bedeutet allein schon die Tatsache, dass etwas gedacht wird, dass es nicht mehr undefiniert im Nichts, sondern definiert existiert. Jeder Gedanke ist bereits aus dem Nichts hervorgetreten; muss er ja, sonst wäre er nicht wahrnehmbar.
Aus dieser Sichtweise kann es, in meinen Augen eigentlich gar keine Irrwege geben. Es ist viel mehr so, dass der Unterschied zwischen Glauben und Wissen nur dadurch besteht, ob man sich selbst überzeugen kann oder nicht. Es kann der Eindruck entstehen, dass man oder jemand anderes einen Irrweg geht, weil man da eine Sackgasse sieht (wo es nicht weiter geht). Aber auch diese Sackgasse ist nur deswegen da, weil man sie sieht, oder den Weg eben nicht mehr.
Zitat von Buddha um 560-480 v. Chr."Glaubt nicht bedingungslos den alten Manuskripten, glaubt überhaupt nicht an etwas, nur weil die Leute daran glauben - oder weil man es Euch seit Eurer Kindheit hat glauben lassen. Wendet an alles Euren Verstand und wenn Ihr es analysiert und für Euch und jeden anderen für gut befunden habt, dann könnt Ihr daran glauben, danach leben und Eurem Nächsten helfen, auch danach zu leben"
Das "...für Euch und jeden anderen für gut befunden habt...", ist ein wichtiger Punkt, bezüglich der Irrwege auf denen wir unsere Kreise ziehen. Man hat schon einiges im Leben zu tun...Erfahrung zu sammeln, um hinter so manches *innere Geheimnis* zu kommen, und es so in sein Leben zu binden, das es auch anderen helfen kann.
Zweifel ist oft da, wo er nicht angebracht wäre, und Wissen ist oft nur eine Maske des Zweifels, die aufgesetzt werden kann, um nicht glauben zu müssen.