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Sphäre der Meditation

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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 1.339 mal aufgerufen
 Hinduismus
Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

26.10.2007 09:06
Bhagavad Gita Zitat · Antworten

"Wenn der Geist durch das Praktizieren von Yoga von allen mentalen Aktivitäten vollständig zurückgezogen wird, nennt man diese Stufe der Vollkommenheit Samadhi. Diese Stufe zeichnet sich dadurch aus, dass man die Fähigkeit erlangt, das Selbst durch den reinen Geist zu sehen und im Selbst zu genießen und Freude zu finden. Dieser Zustand ist grenzenloses transzendentales Glück, der in sich selbst mittels transzendentaler Sinne erlebt wird. In diesem Zustand weicht man niemals von der Wahrheit ab und weiß, dass es keinen größeren Gewinn geben kann.... Das ist in der Tat wirkliche Freiheit von allen Leiden, die aus der Berührung mit Materie entstehen."

Bhagavad Gita, Kap. 6, Verse 20-23

Saraswati

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

28.10.2007 19:28
#2 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten

Samadhi ist für mich etwas, was ich anstrebe.

Was für mich zu klären wäre, ist Folgendes:

Unser gewohntes Bild hat eine Vorstellung von einem Meditierenden, der in Samadhi versunken ist. Dabei bewegt dieser Mensch auch seinen Körper nicht mehr und ist sozusagen von der Außenwelt (also von der physischen Welt) abgeschaltet.

Mich würde es interessieren, ob man Samadhi erreichen kann, wenn man auch im Leben sich bewegt. Also wenn man seinen eigenen physischen Körper in Aktivität setzt und dabei geistig sich davon abkapselt. Und zwar auf Dauer. Sprich die "Abkapselung" ist dann nichts Anderes, als fortwährendes Glücksgefühl, wobei man fähig ist, den physischen Körper zu bewegen. Nur dass diese Bewegung eben nicht mehr ablenkt.

Denn ich vermute, dass diese "Unbeweglichkeit" nicht Voraussetzung ist, dass man Samadhi erreicht, sondern eher ein Werkzeug, damit man sich auf die Stille konzentrieren kann. Ansonsten erfüllt die Unbeweglichkeit eines physischen Körpers bei Meditation keine andere Funktion, als einfach die Hilfe, sich konzentrieren zu können.

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

Amon Urmeli ( gelöscht )
Beiträge:

29.10.2007 00:08
#3 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten

grrrks, mir kräuselt sich alles wegen "Unbeweglichkeit des Körpers bei der Meditation". Ich falle bereits halbseitig in Totenstarre...



Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

29.10.2007 09:33
#4 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten
Zitat von Roksenia
Mich würde es interessieren, ob man Samadhi erreichen kann, wenn man auch im Leben sich bewegt. Also wenn man seinen eigenen physischen Körper in Aktivität setzt und dabei geistig sich davon abkapselt. Und zwar auf Dauer.


In Meditation trenne ich mich nicht von meinem Körper. Sondern ich erlebe Ganzkörperwahrnehmung. Ich spüre mich dabei körperlich als Teil der Materie verbunden mit der Erde. Und ich erlebe mich gleichzeitig als geistiges Wesen, dem unendlichen Spirit geöffnet. In dieser polaren Situation befinden wir uns als Menschen. Deshalb halte ich deine Zielvorstellung für realistisch. Nur würde ich das Körperliche und Geistige nicht abkapseln voneinander, sondern den Körper als Vermittlungsinstrument ansehen... Solange wir leben, haben wir hier auf der Erde zu tun. Und das am Besten mit geöffnetem Geist und wachem Körper...

Saraswati

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

29.10.2007 09:40
#5 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten
Zitat von Roksenia
Denn ich vermute, dass diese "Unbeweglichkeit" nicht Voraussetzung ist, dass man Samadhi erreicht, sondern eher ein Werkzeug, damit man sich auf die Stille konzentrieren kann. Ansonsten erfüllt die Unbeweglichkeit eines physischen Körpers bei Meditation keine andere Funktion, als einfach die Hilfe, sich konzentrieren zu können.



Die Stille der Körperhaltung in Meditation erleichtert natürlich die Öffnung zur geistigen Welt. Dort ist der Idealzustand gleichermaßen die Stille der persönlichen Gedanken. Die Glückseligkeit des Samadhi ist gegenstandslos. Deshalb finde ich auch den Wechsel zwischen stiller Meditation und Aktivität im Weltlichen sinnvoll. Aus den Erfahrungen der Stille erwachsen Kräfte für das aktive Leben. Die Bewegung in der polaren Welt hat ihre meditative Öffnung in der Gegenwärtigkeit. Das ist verwandt mit meditativer Stille, aber eben auf Handlung bezogen. Das Samadhi der stillen Meditation ist frei von Handlung, frei von Ziel, einfach SEIN.

Saraswati

Roksi Offline




Beiträge: 2.758

29.10.2007 11:11
#6 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten
Also sieht es so aus, als würden die körperliche Aktivität und Samadhi im Endeffekt nicht zusammenpassen. Im Sinne der Bewegung...

Lieben Gruß
russisches Nordlicht

Saraswati Offline




Beiträge: 4.871

29.10.2007 14:05
#7 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten
Zitat von Roksenia
Also sieht es so aus, als würden die körperliche Aktivität und Samadhi im Endeffekt nicht zusammenpassen. Im Sinne der Bewegung...



Doch schon,
aber erst wenn Subjekt und Objekt sich verbinden und
Wahrnehmung in Freiheit von Gedanken stattfindet,
laut Sivananda, dessen Worte zum Samadhi ich euch hier mal verlinke:

http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/A...rt_samadhi.html

Saraswati

Kali ( gelöscht )
Beiträge:

17.12.2007 23:29
#8 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten
Liebe Roksenia,
Mit viel Interrese lese ich was Saraswati zitiert. Das erscheint mir total vertraut, so lebe ich. Daß man das Samadhi nennt war mir nicht klar. Ich hätte meiner Form zu leben auch keinen Namen gegeben, denn es ist so natürlich. Ich würde es einfach "leben" nennen.

Also um Deine Frage zu beantworten: Ja es ist ganz einfach den Körper in Glückseligkeit zu bewegen. Besser noch: Er bewegt sich von selbst...:)
Ja, da lenkt nichts ab. Die Aufmerksamkeit verweilt entspannt im Sein/Stille/Frieden.

Kali.

Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

11.01.2008 10:34
#9 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten
Zitat von Saraswati
Zitat von Roksenia
Also sieht es so aus, als würden die körperliche Aktivität und Samadhi im Endeffekt nicht zusammenpassen. Im Sinne der Bewegung...



Doch schon,
aber erst wenn Subjekt und Objekt sich verbinden und
Wahrnehmung in Freiheit von Gedanken stattfindet,
laut Sivananda, dessen Worte zum Samadhi ich euch hier mal verlinke:

http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/A...rt_samadhi.html





http://www.wege-zur-erleuchtung.de/erleuchtung_1.htm

In Antwort auf:

Wer sich vom höchstmöglichen individuellen Verlangen abwenden kann, gelangt in den Strom eines Bewusstseins ganz und gar jenseits der Aktion oder Initiative von Verlangen. Der menschliche Wortschatz hat keinen Ausdruck zur Verfügung um zu beschreiben, was zur Transformation führt oder lenkt. Aber jenseits des großen Verzichts gibt es eine Kompensation, die den Menschen dorthin stellt, wo Er Gott ist, sogar über das erste Nirvana. Es stellt ihn auf eine Ebene, die genauso jenseits von Ruhe ist wie auch von Aktion; jenseits von Formlosigkeit und auch Form; und diese ist die Hohe Gleichrangigkeit. Wer auf der Ebene der Hohen Gleichrangigkeit verweilt, mag sich nach seinem Willen für Handeln oder Nichthandeln entscheiden aber er bleibt wesentlich über beidem, da beide dieser Ebene ihre Möglichkeit verdanken. Es ist eine Ganzheit über der der Befriedigung, von der aus Befriedigung als Instrument gebraucht werden kann und nicht nur letztes Ziel ist. So kann Nichthandeln mit Handeln verschmelzen und das Gleichgewicht unverändert bleiben. Aber die Hohe Gleichrangigkeit vereinigt viel mehr, denn darin verschmelzen sofort alle Qualitäten, alle Dualitäten. Es ist das Ende und der Anfang und alles dazwischen. Es ist körperlich wie auch jenseits des Körperlichen; Es ist Form genauso wie Formlosigkeit; Es überzieht und durchzieht alles, auch Zeit und Raum. Es ist das Verlangen und das erfüllte Verlangen, in diesem Moment und für alle Ewigkeit. Es transzendiert jeden Verzicht sogar den höchsten. So ist die ausgleichende Kompensation vollbracht. Hier sind Wissen und Sein sofort das gleiche. Hier ist buchstäblich äußerste Fülle jenseits jeder Vorstellungskraft.
Franklin Merrell-Wolff (1) S. 115 ff




Handeln und Bewegung ist vom Wunsch geleitet. Jede Bewegung hat ein Ziel, dieses Ziel wurde durch Wünschen erwählt. Wenn die Wunschlosigkeit erreicht ist, dann wird Bewegung nicht mehr als störend empfunden und lenkt daher nicht ab vom Zustand des Samadhi.
Was uns also bewegt sind unsere Wünsche, wenn es uns gelänge die Wünsche zu stillen, dann bleibt automatisch der natürliche Zustand unseres Bewußtseins und das ist Samadhi oder das Eins-Sein mit dem reinen Bewußtsein, mit dem was wir Gott nennen.
Nur die Wünsche und die daraus resultirenden Identifikationen mit dem Körper, der Seele, dem Geist trennen uns von Gott oder von Samadhi.

Ein Weg im Hinduismus ist Karma-Yoga dort geht es darum ohne Wünsche, also selbstlos zu handeln.
Rembrand Offline



Beiträge: 13.888

28.02.2009 12:15
#10 RE: Bhagavad Gita Zitat · Antworten


Worte Krishnas:
"Ich bin die Zeit, die mächtige Kraft, die alles zerstört, und als solche bin ich gekommen, um alle Lebewesen in dieser Welt zu vernichten. Keiner der feindlichen Kämpfer wird verschont bleiben, selbst wenn Du sie nicht besiegen solltest."

Deutungen, Deutungen, Deutungen, der Deuter, sehr deutsch ...
Worte deuten, wie der Verständnislevel es zu läßt oder erlaubt, gar freigeschaltet ist. Steps, aber nicht schlechter und nicht besser, gar richtiger.

Krishnas Worte sind an Arjuna gerichtet
dem mächtigen Krieger
der lieber die Waffen streckt, als sich einem Gefächt zu liefern, in dem das Erdreich und seine Familie gewiss in Flammen aufgehen werden.
Krishna offenbart Arjuna die Wahrheit über den Lauf der Welt
am Ende dieses Zwiegespräches - eben der Bhagavad Giita - worauf alles hinausläuft - Arjuna die Augen göffnet werden und er die Schlacht entfesselt. ALLES, was die Welt bedeutet, darin verbrennt.

Wer identifiziert sich schon mit Arjuna?
Zu beginn der Giita steht er vor lauter Verwirrung wie gelähmt da ... Schuldgefühle, Ver-zwei-flung.
Erfahrung mit der Wirklichkeit, wie sie wirkt.
Steht ein Krieg im eigenen Leben bevor? Wer weiß davon? Wer will davon etwas wissen?

Eine Ahnung davon ... wohin führt der Weg?
Ein Signal und die Feuersbrunst wird entfacht, in der die Welt verbrennt.
Wohin fphrt dieser Weg?

Wls Arjuna damls in der frühe aufstand, hat er auch nicht darauf gehofft, an jenem Tag Krishna in seiner Form erblicken zu dürfen. Anscheinend ein verdammt harter Tag in seinem Büro oder so hinter sich gehabt ...



Ein Anfang als alles zu brennen begann ... damals war Lennon bei Arthur Janov, machte eine Primärtherapie gemeinsam mit Yoko ... es ging um die Anker, Fixierungen, Konditionierungen, Vorstellungen von Welt ... Bestätigen ...
Da entstanden sehr schöne Titel
http://www.youtube.com/watch?v=85rPsIEHkyU
http://www.youtube.com/watch?v=GK7CLXHSr1M&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=s10t32X5wvI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=_IXX5gFBkfY&feature=related

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