Ich beobachte seit einiger Zeit bewusst... ( - dieses Wörtchen ist mir bei meinen Schilderungen , wenn es denn zutrifft stets sehr wichtig, weil es mal so ganz anders war... das Lebensempfinden – ich lebte einfach dahin... mit der Annahme, dass dieses und jenes eben seinen Lauf nehme... – nach A käme dann in meinem Leben B... in weiterer Folge C............. – ein sehr verstandesgeleiteter Lebensplan – der eben vom Verstand geplant wurde und von „mir“ durchgeführt.......... – dieses Lebensempfinden wurde nun sehr viel komplexer...... – als das Wort BEWUSST einen sehr umfangreichen Stellenwert bekam, weil es so vieles IN mir veränderte............. und verändert...)
- also, um noch mal zum eigentlichen Thema zurückzukehren: - ich beobachte seit einiger Zeit BEWUSST, dass ich in immer kürzer werdenden Zeitabständen auf mich „zurück geworfen“ werde.
Es passiert im Handeln – aber auch im Denken.
Es sind empfindliche Erfahrungen, die mich gnadenlos darauf aufmerksam machen, nicht im AUSSEN zu suchen.... nach Antworten.. nach Lösungen.. nach „Schuldigen“. – Nicht mehr diese „groben“ Lebensthemen, wo sich sehr rasch zeigt, dass man am Holzweg ist, wenn man meinte, der „Schuldige“ befände sich im Außen, - nein.........sehr fein verwobenen Situationen...
Gut........... das passiert nun schon eine ganze Weile, aber jetzt hat sich diesbezüglich etwas verändert......... – es geht „tiefer“. Es fällt mir unheimlich schwer, „ES“ in mir zu finden, zuzulassen.... Das weiß ich.
Die Akzeptanz meiner Essenz.... – es ist wohl mehr, es ist dieses „mich lieben“, das mir *eigentlich* Problem bereitet. Fortschritte machte ich die Eigenliebe betreffend bestimmt die vergangenen Jahre. – Dafür gibt es besonders innere Zeichen... okay auch äußere... ;-)... Ein sehr subtiles äußeres Zeichen war, dass sich mein Körper scheinbar geringfügig anders proportionierte und Menschen, die mich kennen in Abständen nun immer mal fragen, ob ich denn Gewicht reduziert hätte, obwohl ich es (zumindest wissentlich) nicht gemacht habe... – es ist eine Veränderung des Gesichtsausdruckes...der Muskulatur.... der Haltung insgesamt.. der Bewegung....... – veränderte sich „bloß“, weil ich begann, mich selbst zu lieben.... ( also: diese "Therapie" kann ich jedem empfehlen (wenn auch unwahrscheinlich hart... - aber dafür gänzlich kostenlos...) , so er sie nicht ohnedies schon hinter sich gebracht hat...)
Aber gänzlich schaffe ich es nicht............seufz.
Es fehlt etwas......... das spüre ich.......... – aber ich könnte nicht „greifen“ was es ist... Mit meinen Schatten habe ich mich ebenso intensivst auseinander gesetzt..... es gibt nun lange Phasen, wo ich sie gut integriert weiß – es gibt dennoch immer noch Tage, wo ich sie ein klein wenig hasse... - aber diesbezüglich bin ich nicht mehr so streng mit mir, weil es mir ohnedies ständig aufzeigt, wenn ich etwas kategorisch ablehne, zwutscht es mit noch viel größerer Intensität in mein Leben.. – also, auch den Hass, so er sich meldet – annehmen.... er geht dann wieder und wird von Mal zu Mal kleiner... und weniger kraftvoll.......
Hmmm.......... es fehlt etwas......... – ja......... es hat ganz stark mit diesem „ALLES IN MIR – ALLES AUS MIR“ zu tun.. Ist wahrscheinlich eine Glaubens- besser: Vertrauenssache.....
- Ich vertraue nicht darauf!............... – Ist aber auch sau-schwierig, plötzlich in einem Leben, in dem man gründlichst gelernt hatte, dass so vieles an und in einem „fehlt“, ich plötzlich darauf vertrauen soll, dass ALLES in mir ist, ich in mir vollkommen bin............ - ich für mich - für sonst niemanden....
ES FEHLT EIN STÜCK URVERTRAUEN!
Wo ist es???
... hmm.. ich, auf mich geworfen............ – regelmäßig.. schonungslos... ICH ... MICH betrachten..........
Liebe von Außen (igigtigitt) ist da durchaus manchmal hilfreich, wenn's "echt" ist, was sich aber leider genau dann schwierig entscheiden lässt, wenn man sich nicht selbst liebt... (echt dämlich eingerichtet*nudelholzsmiley*, finde ich, da werde ich mal 'nen Verbesserungsvorschlag einreichen bei Gelegenheit)
Ja, die Schatten. Von denen habe ich auch reichlich. Und es hilft mir, wenn ich mir einfach in mir Zeit lasse und nicht den Ehrgeiz habe, ab morgen schattenfrei und makellos zu sein, nur weil mir dies und das bewusst wurde. Genauer betrachtet geht es in erster Linie um den Mut es anschauen zu können. Was ich erlebe und besonders WIE ich es erlebe, ist grundsätzlich Aspekt meiner selbst, da ich es ja in mir erlebe. Jemand anders würde dasselbe anders erleben. Deswegen bin ich es- und nicht das "Außen"...
Ohne Werbung machen zu wollen, kann ich für den Weg zum Urvertrauen unbedingt die Meditation empfehlen. Hab ja nichts zu verkaufen hier , aber Erfahrung kann ich weitergeben. Ob die für andre nutzbar ist steht auf einem andren Blatt. Bin mir aber sicher, dass der Weg der Meditation letztlich in eine Tiefe führt, ins UR... dem absolut vertrauenswürdigen UR. Dem inneren Ort, der frei und unbewegt bleibt von den ganzen Herausforderungen und Verirrungen des eigenen Lebensweges. Da tief drinnen fließt die Quelle, die uns alle nährt, egal wie wir sind im Leben...
Auf sich selbst geworfen werden. Das ist eine anstrengende Prozedur, der man sich stellt und um die man nicht drumrum kommt, wenn man "aufwacht". Sie ist aber um so viel leichter zu ertragen, wenn man sie von diesem unberührten Ort aus betrachten kann... Das eigentliche Selbst liegt tief unter den Schichten, in denen wir Ge-schichten erleben.
Ist das eine Zuflucht? In gewisser Weise ja. Trotzdem lebe ich ja als Mensch in meinem Körper und mitten drin in meinem Schicksal. Also muss ich handeln und weiterhin lernen, wie ich umgehe, mit dem, was ich erlebe... So dient mir also die innere Quelle, in die ich mich regelmäßig ganz zurückziehe, um mich für mein Leben zu zentrieren und mich zu orientieren. Daher beziehe ich meine Gelassenheit. Einerseits lässt sich mit größerer Präsenz und Intensität leben, andererseits wird das Leben auch zum Spiel und Schauspiel, von welchem ich mich gut unterhalten fühle...
Zitat von greenLiebe von Außen (igigtigitt) ist da durchaus manchmal hilfreich, wenn's "echt" ist, was sich aber leider genau dann schwierig entscheiden lässt, wenn man sich nicht selbst liebt...
.... davon lass ich besser im Moment die Finger... - eben: deswegen...
Zitat von Saraswati Ohne Werbung machen zu wollen, kann ich für den Weg zum Urvertrauen unbedingt die Meditation empfehlen. Hab ja nichts zu verkaufen hier , aber Erfahrung kann ich weitergeben. Ob die für andre nutzbar ist steht auf einem andren Blatt. Bin mir aber sicher, dass der Weg der Meditation letztlich in eine Tiefe führt, ins UR... dem absolut vertrauenswürdigen UR. Dem inneren Ort, der frei und unbewegt bleibt von den ganzen Herausforderungen und Verirrungen des eigenen Lebensweges. Da tief drinnen fließt die Quelle, die uns alle nährt, egal wie wir sind im Leben...
Blick in Dein Inneres! Da drinnen ist die Quelle des Guten, die niemals aufhört zu sprudeln, wenn Du nicht aufhörst nachzugraben.
Marc Aurel
... steht ja schon in meinem Poesiealbum..........anno 1981... lächel..
schmackhaft machen tust du mir die Meditation allemal... noch dazu "gratis"... naja.. mal sehen, was sich künftig bewusst steuern lässt.... Gwen...
Ich nenne das, was uns dahinführt daß wir zyklisch immer das gleiche erleben gerne "Muster". Wir wandern immer wieder durch dieses Muster hindurch. Sinnbildlich gesprochen könnte man sagen, daß wir jedes Mal dieses Muster mit anderen Farben durchspülen bei unserem Hindurchgehen. Und wenn wir darauf achten, bemerken wir nicht nur das Wiederkehren, sondern eben auch die feinen Qualitätsunterschiede, die sich jedes Mal beim Durchwandern des Musters im Leben ergeben.
Bei mir gab es einen Arbeitsplatz, an dem wurde mir sowas von wunderbar der Zusammenhang in meinem Inneren gespiegelt, daß es irgendwann in mir in einem Lachen aufging, als ich glücklich gekündigt wurde. Ich hatte es verstanden. Die ganzen Persönlichkeiten dort an diesem Arbeitsplatz in ihrer Art der Verstrickung mit sich selbst und mit mir haben mir die Muster meiner Familie wiedergezeigt, in der ich aufgewachsen bin. Jetzt zwei Jahre später fallen aus meiner 14-jährigen Beziehung die Muster im Verhalten weg und ich erlebe sehr schmerzlich, daß das in zwei Richtungen führen kann: ins Alleinesein oder in eine Partnerschaft, in der man sich auf die positiven Dinge im Anderen bezieht. Weil: die uns negativ im Verhalten beeinflussenden Attitüden haben wir nach 14 Jahren bis zum Erbrechen aneinander erkannt. Es geht so wie es war keinen Schritt weiter. Und das empfinden wir beide, wenn auch die Vorzeichen für dieses Empfinden in uns etwas anders sind. Im Moment geht es bei mir so richtig an die Wurzel, das meine ich auch ganz körperlich so, daß ich endlich mal meinen Beckenschiefstand nicht mehr durch den Tag schleppen möchte, daß ich keinen Bock mehr auf eingefallene Schulterdächer und auf ein mangelhaftes Gefühl für meine Brust mehr habe. Ich bin es satt, aber wie das so ist: wenn man sich nicht zwingt, dann kommt das Sattheitsgefühl für ein Muster immer dann, wenn sich gleichzeitig im Leben neue Möglichkeiten ergeben, die betroffene Problematik zu bearbeiten und die inneren Verstrickungen aufzulösen. Sei es, daß man jemanden kennenlernt, mit dem man sich gut austauschen kann oder daß sonst etwas geschieht, was einem beim Loslassen hilft.
Angst hatte ich dort, wo ich fühlte, daß mir mein Leben verloren gehen wird. Das ist ja eine Tatsache, die ganz unabhängig von Krankheit mal real im Leben existiert: dieses Leben hier wird ein Ende finden. Es wird einen Grabstein geben und der wird das deutlich machen, daß da ein Leben war und das hatte einen Namen und es hatte zwei Daten. Und ansonsten werden da nur Erinnerungen sein.
Mir steigt hier gerade das Wasser in die Augen wenn ich darüber sinniere, wie furchtbar das ist, "endlich zu sein". Beide Verständnisarten des "endlich sein" finde ich furchtbar, also zum Einen die Betrachtung, daß mein Leben endlich ist und zum Anderen auch, daß ich "endich bin". Also ich selber bin, nach langer harter Arbeit. Beides macht mir Furcht, das ist so, die Furcht ist da innendrin und ich will lernen, diese Furcht anzunehmen. Sie gibt ja auch Achtung, die Furcht, oder sagen wir man lernt durch sie unter anderem Achtung. Vor sich selber, den eigenen Leistungen, vor anderen und deren Leistungen in einem Prozeß des Wachstums, in dem wir sind.
Ich glaube auch, daß dieses Zurück-Geworfen-Werden-auf-sich-selber für jeden von uns ein Prozeß ist, in dem wir immer wieder Ängste erleben werden und innere Überzeugungen über uns selber entdecken. Wie wir uns klein machen und uns zurückhalten aus falscher Vorsicht vor anderen oder aus Rücksicht. Aber wir wollen doch eigentlich selber gesehen werden, in unserem ganzen strahlenden Sein und wenn da nur der käme, der das endlich sieht, wie glücklich wir sind trotz all dem Leid. Der uns liebt. Ich glaube für mich, daß wir diese Person nicht nur selber sind, sondern daß es diese Person auch im Außen gibt um uns herum, wenn wir die Liebe wirklich entdecken. Und dann kommt eine, vielleicht die große Lösung im Leben und es mag kitschig klingen, aber ich glaube daran, daß dann alles gut wird.
Ich bin komisch heute, merke ich.
Danke für den Thread, Gwendolina. "Von der Seele geschrieben".
...zu Christians Eintrag: ... es gab einen Punkt in meinem Leben, da verlor ich die Angst vor dem Sterben ( und das ist bis heute so geblieben..)........... das war ein sehr eigenartiger und "merk-würdiger" Augenblick (...wenn auch ein wenig unromantisch...) :
Ich stand im mittäglichen Fließverkehr am Pannenstreifen einer Autobahn - total gefährlich und ungünstig.... - die Gangschaltung war gebrochen und ich ließ das Auto zum Rand hin rollen... mehr war da nicht mehr zu machen...
es war Januar... Schnee... trübe Stimmung.......... alleine das Verlassen des Fahrzeuges erwies sich als höchst gefährlich.. ständig hupten Autos - aber die Karre STAND. PUNKT. Ich informierte per Telefon die Polizei über meine missliche Lage - sie wären bereits am Weg, um abzusichern, bis ich abgeschleppt wurde......... das dauerte..... das Pannendreieck flog im hohen Bogen.... gerammt von einem LKW....... Hupkonzert... ich wartete......... Ich hatte ein "Höllen-Wochenende" hinter mich gebracht, an dem ich zutiefst in meine Schatten gestiegen - nein: GETAUCHT - worden war....... - diese Schwingung wirkte nach.. als ich so wartete und ich jeden Augenblick damit rechnen musste, dass mein Auto gerammt werden würde, zückte ich meinen kleinen Schreibblock und begann zu schreiben..........Gedanken.... hmm... und dann plötzlich war das "Sterben" sehr zentral da................ - es war da eben in meinem RL nicht mehr all zu viel Spielraum, deswegen auch diese Gedanken..
ich wusste auf einmal, dass ich keine Angst mehr vor dem Sterben habe, weil diese Intensität ohnedies nur ein Übergang ist - und diese Erkenntnis plapperte ich nicht nur vor mich hin, sie war in diesem Moment DRINNEN! Zeitgleich (!!!) riss der Himmel auf und die Sonne strahlte mir mitten ins Gesicht.............. Ich stand dann eine Weile mit dem Gesicht der Sonne zugewendet da und genoss das Licht... das reine, klare Licht...
.. ehe die Polizei diese Pannenstelle für mich absicherte und das Leben seinen Lauf nahm....
Seit diesem Tag wirkt die ILLUSION des Sterbens (und dass damit etwa "alles" vorbei sei) nicht mehr - und hat im Augenblick seine Kraft verloren........... Mein Körper, der ja mit dem Vorgang des Sterbens leblos wird, hat seine Aufgabe erfüllt, mir als Werkzeug und Ausdrucksmittel meiner Seele dienlich zu sein........ - das sind sehr friedliche Gedanken...
Christian: spiele es doch mal durch.............spiele es doch mal durch bis zum "Nullpunkt"... WAS passiert mit dir, wenn dein Körper stirbt? Was? Sinke doch mal in diesen Gedanken - selbst wenn er schmerzlich und schwer verkraftbar anmutet... - es ist eigentlich "nur" ein Durchtauchen einer Gedankendichte, die sich, sobald du den "Totpunkt" überwunden hast in Leichtigkeit auflöst....... - dazu möchte ich dir jetzt Mut machen!