Eigentlich fehlt als Dritter Thread zum Thema Leid und Leiden jetzt nur noch die Befreiung aus dem Leiden. hey, und dazu soll dieser Thread dienen.
Mal sehen, was ich selber dazu schreiben kann:
[horch]
nein, das Thema ist in mir frei, hat keine Worte. Aber vielleicht wißt Ihr etwas dazu? Was ist Eure Befreiung aus Eurem Leiden? Welches Wort zum Beispiel gibt diesen Aspekt wieder? Wenn ich in mir eines wählen müßte, dann ist es das Wort "danke". Aber wie gesagt, das bleibt frei in mir.
Kann man sich überhaupt aus Leiden befreien, muß man es überhaupt? Was meint Ihr? Ich bin zu diesem Thema so völlig meinungslos wie kaum zu einem zweiten. Aber das bin ich, was seid Ihr?
wenn man genau definieren kann, was einen selbst leiden macht, würde ich auch sagen, annahme, erkennen können, das wollen nicht dem können gleichkommt, aber das vertrauen haben, das alles der wandlung unterliegt und nichts bleibt wie es ist und das ich das größtenteils selbst in der hand habe. und dennoch bleibe ich dabei, ohne Leiden keine Erlösung, dass bedingt sich in sich selbst, dadurch das wir uns in einem permanenten trennungs- zustand befinden, dem einen ists recht, der andere geht fast dabei zu grunde. gibt es auf erden eine endgültige befreiung? ich weiß es nicht, das mysterium ist unberechbar für mich.
************************************************************* Remember yourself always and everywhere
Ich habe schon mit 14 Jahren angefangen zu üben. Hatha-Yoga und Meditation und mit den Jahren konnte ich eine eigene Innerlichkeit und eine entspanntere Haltung zu meinem Leben einnehmen. Sowohl körperliche, als auch seelisch geistige Fehlhaltungen werden langsam korrigiert. Der Lebensfluss kommt in Gang, Widerstände und Blockaden werden langsam aufgelöst.
Zitat von alice im wunderlandwenn man genau definieren kann, was einen selbst leiden macht, würde ich auch sagen, annahme, erkennen können, das wollen nicht dem können gleichkommt, aber das vertrauen haben, das alles der wandlung unterliegt und nichts bleibt wie es ist und das ich das größtenteils selbst in der hand habe. und dennoch bleibe ich dabei, ohne Leiden keine Erlösung, dass bedingt sich in sich selbst, dadurch das wir uns in einem permanenten trennungs- zustand befinden, dem einen ists recht, der andere geht fast dabei zu grunde. gibt es auf erden eine endgültige befreiung? ich weiß es nicht, das mysterium ist unberechbar für mich.
Eine endgültige Befreiung kann es m.E. nur durch die Überwindung des Todes geben. Der Tod ist der große Leidbringer unserer Welt. Da Tod und Leben unmittelbar miteinander verbunden sind, kann dieses Leben kein endgültiges Glück bringen. Im Moment der Geburt steht schon fest, dass man sterben muss. Dieses Leben ist also vom Beginn an dem Tode geweiht.
Es geht also darum, dieses Mysterium Tod-Leben zu ergründen. Das kann m.E. nur jeder für sich tun und das Werkzeug hierfür ist Meditation. Die Erforschung des eigenen Bewußtseins, das in seiner Körpergebundenheit an das Tod-Leben gekettet ist und damit auch alle sinnlichen Wahrnehmungen.
Auch die Getrenntheit der Geschlechter ist DAS große Leiden dieser Welt. Und da kann man in der Natur beobachten, dass alle Lebewesen in Geschlechter getrennt existieren. Es gibt also in der gesammten Natur kein Lebewesen, welches diese Trennung überwunden hätte. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die Natur an sich diese Trennung hervorbringt oder bewirkt. Die Natur aber ist wieder die Bringerin des Tod-Lebens, denn alles wird geboren und stirbt in und durch die materielle Natur.
Das heißt, letztlich mündet alles in die Frage: Wer bin ich und die Aufforderung: Erkenne dich selbst.
Die beiden Leidensquellen sind der Tod und der daraus resultierende Schmerz und die Angst der Ungewissheit und die Getrenntheit der Geschlechter.
Beidem liegt die Einsamkeit und Isolation der menschlichen Existenz zugrunde. Der Schmerz der Trennung, wie Tagore es in einem Gedicht beschreibt
In Antwort auf: Es ist der Schmerz der Trennung, Der die Welt durchzieht und Formen schafft, Unzählbar in den unbegrenzten Räumen, Es ist der Schmerz der Trennung, Der allnächtlich von Stern zu Sternen starrt in dumpfem Schweigen, Der sich als Lied ergießt im Blätterrauschen Der regnerischen, dunklen Frühlingsnacht. Es ist dies schmerzlich Alldurchdringende, Das sich vertieft zu Liebe und Begehren, Zu Leiden und Freuden im Menschenkleid. Ach, dieses ist\\\\'s, das immer schmilzt Und strömt in Liedern durch meines Dichters Herz.
Die Liebe gibt uns als einzige das Gefühl der Verbundenheit und nimmt uns somit aus der Einsamkeit/Isolation heraus. Ist letztlich die Liebe der Pfad zur Erlösung?
Zitat von AstroharryDer Tod ist der große Leidbringer unserer Welt.
Ich würde eher sagen, der Tod ist dazu gemacht worden. Erstens hat man ihn dazu gemacht, dass man deswegen wohl leiden sollte. Zweitens hat man uns (bzw. wir uns selber) beigebracht, dass man den Tod nicht überwinden kann. Beide diese Aspekte sind mEn große Fehler/Manipulationen/oder sonst noch was. Aber alles andere, als vernünftig.
In Antwort auf:Da Tod und Leben unmittelbar miteinander verbunden sind, kann dieses Leben kein endgültiges Glück bringen.
Tod und Leben sind auf jeden Fall miteinander verbunden. Aber das ist mEn noch kein Grund, dass das Leben kein Glück bringen kann. Noch mehr. Ich bin mir sehr sicher, dass der Tod ebenso im Stande ist, Glück zu bringen. Warum auch nicht? Was spricht dagegen?
In Antwort auf:Im Moment der Geburt steht schon fest, dass man sterben muss. Dieses Leben ist also vom Beginn an dem Tode geweiht.
Biologisch gesehen - ja. Geistig gesehen - nein. Wenn der Geist behauptet, mit dem Körper sterben zu müssen, ist es ein sehr kleinlicher Geist, würde ich sagen.
In Antwort auf:Es geht also darum, dieses Mysterium Tod-Leben zu ergründen.
Jou... und Mysterium über Tod nach dem Ergründen einfach aufzuheben. :-)
In Antwort auf: Das kann m.E. nur jeder für sich tun
Jou, einverstanden.
In Antwort auf: und das Werkzeug hierfür ist Meditation.
habe ich gefunden, hat mir gut gefallen.. so geht es auch aus dem Leiden, wenn man es aus dieser Sichtweise betrachten kann-darf ?!
Danke Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben. Sie haben meine Fantasie beflügelt. ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten. Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt. Ich danke allen, die mich belogen haben. Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt. Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben. Sie haben mir zugemutet Berge zu versetzen. Ich danke allen, die mich verlassen haben. Sie haben mir Raum für neues gegeben.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben. Sie haben mich wachsam werden lassen. Ich danke allen, die mich verletzt haben. Sie haben mich gelehrt im Schmerz zu wachsen. Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben. Sie haben mich stark gemacht dafür einzutreten. Ich danke allen, die mich verwirrt haben. Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.
Vor allem danke ich aber denen, die mich so lieben, wie ich bin. Sie geben mir die Kraft zum Leben.
************************************************************* Remember yourself always and everywhere
Zitat von Amon UrmeliEigentlich fehlt als Dritter Thread zum Thema Leid und Leiden jetzt nur noch die Befreiung aus dem Leiden. hey, und dazu soll dieser Thread dienen.
Mal sehen, was ich selber dazu schreiben kann:
[horch]
nein, das Thema ist in mir frei, hat keine Worte. Aber vielleicht wißt Ihr etwas dazu? Was ist Eure Befreiung aus Eurem Leiden? Welches Wort zum Beispiel gibt diesen Aspekt wieder? Wenn ich in mir eines wählen müßte, dann ist es das Wort "danke". Aber wie gesagt, das bleibt frei in mir.
Kann man sich überhaupt aus Leiden befreien, muß man es überhaupt? Was meint Ihr? Ich bin zu diesem Thema so völlig meinungslos wie kaum zu einem zweiten. Aber das bin ich, was seid Ihr?
jetzt hatte ich ja einige Zeit, über meinen obigen Beitrag nachzudenken. Ich habe auch gelesen, was Ihr dazu geschrieben habt- danke.
Ich will einmal vom Moment ausgehen. Hier im Moment ist kein Leiden. Hier ist mein Tisch, der Stuhl auf dem ich sitze, mein Bierfläschchen, der Tabak mit dem Aschenbecher.
Jetzt könnte ich hingehen und mir Leiden verursachen: ich könnte am Tisch herumnörgeln, könnte den Stuhl für zu hart befinden oder für zu alt, könnte meinen, daß ich diese Flasche Bier da nicht trinken darf und diese Zigarette nicht rauchen. Täte ich das, hätte ich umgehend dasjenige Leiden, das die Leidenstheoretiker wohl meinen.
Wenn ich aus dem Moment herausdenken würde, dann könnte ich sehen, daß mein Leben anders verlaufen wird als dieser Moment jetzt hier. Es könnte zum Beispiel so verlaufen, daß ich krank werde und Schmerzen bekomme. Auch das wäre ja Leiden. Und ich könnte mir sogar jetzt ein supergroßes Leid antun, während ich meine Zigarette rauche und annehmen, daß mir genau dieses Rauchen dieser Zigarette meine Krankheit bringen wird. Und daß das Bier da vorne ein Anzeichen meiner eigenen Unzulänglichkeit darin ist, dem Alkoholgenuß zu entsagen. Hm, alle diese Annahmen wären getroffen aus dem Bestreben heraus, Leid zu identifizieren, es fest zu machen und ihm Ursachen zuzuordnen, die dann notwendigerweise auch in der Zukunft ihre Wirkung im Leiden entfalten können.
Ich kann auch noch größer meinen Gedankenbogen spannen und bedenken, daß ich lebe. Und daß ich sterben werde. Ich werde tot sein. Auch das könnte mir Leiden verursachen. Es ist eine Frage der Erfahrung, ob es das tut oder nicht. Der Tod verursacht in mir aber kein Leiden, weil ich schon genug Menschen beim Sterben betreut und begleitet habe und ich erkannt habe, auch in mir drin und meiner Geschichte, daß der Tod höchstens Leiden vom Sterbenden wegnimmt. Und also wird der Tod das auch bei mir tun, wenn ich selber sterbe. Da habe ich persönlich also ein recht ausgeprägtes Vertrauen. Ich liebe diesen Moment ehrlich gesagt jeden Tag, in dem ich sterben werde, denn dieser Moment ist der einzige, auf dessen Kommen ich mich verlassen kann. Der Tod ist also für mich das Einzige, das mir wirklichen Frieden verspricht. Und vorher werden die Wirren des Lebens sein, die ich in ihrem Auftreten teilweise beeinflussen kann und teilweise nicht.
Die Angst fällt mir ein, die das Leiden verursacht. Und das Erkennen fällt mir ein, das sich auf Leidvolles oder Leidbringendes fokussiert und sich scheut, all diese Angst gehen zu lassen.
Die Befreiung aus dem Leiden ist für mich also der Moment, heute. Ich weiß aber von gestern, daß mich morgen etwas anderes aus dem Leiden befreien wird, als heute. Denn jeder Moment ist anders.
lg, der Christian und auch das arme Amon Urmeli. (Und die Trixi Maus winkt hier gerade von rechts aus dem Hörwinkel heraus... sei still, Du Trixi Maus Du, Du bist nicht ich selber- aber Du hast viel meines Leidens hinfortgetragen und dafür danke ich Dir, liebe Trixi Maus.)