Wie kommt es zu dem Gefühl, etwas zu versäumen? Woher kommen die Wünsche, die das Versäumen spürbar machen? Warum gehen Menschen an guten Gelegenheiten vorbei?
Die wichtigen weichenstellenden Entscheidungen im Leben habe ich aus dem Gefühl entschieden, nicht aus der Vernunft. So habe ich das Musikstudium gewagt und meinen türkischen Ehemann geheiratet. Beide Entscheidungen stellten sich als totale Herausforderungen dar, aber beide Entscheidungen sind für mich noch nach 20-30 Jahren unerschöpfliche Quelle von Lebendigkeit und Inspiration. (Wobei mir klar ist, dass der Quellgrund natürlich in "Gott" liegt, aber mit diesem Mann und diesem Beruf kann es fließen, nachdem die Quelle freigeräumt wurde...) Und ich bin froh, nicht versäumt zu haben, meinem Herzen treu zu sein.
Trotzdem kenne ich das Gefühl von (scheinbarem) Versäumnis. In jungen Jahren habe ich eben doch oft zu wenig Selbstvertrauen gehabt, um mit den inneren Impulsen zu gehen. Stattdessen entstand so eine Art Ehrgeiz, der sich aber als Hamsterrad ohne gewünschte Ergebnisse auswirkte. Immer das Gefühl zu wenig zu leisten - weil sonst würde es doch gelingen... Von wegen...
Erst ein halbes Jahr Komplettausstieg und Loslassen vom Willen brachte mich in die Offenheit gegenwärtig zu leben. Und danach kamen die besonderen Gelegenheiten in Fülle und zwar ohne sie anzustreben oder mich durchzusetzen. Es geschieht und ich sage aus dem gegenwärtigen Impuls ja oder nein. Seit dem ist das Gefühl, etwas zu versäumen, verschwunden.
Klingt jetzt vielleicht sehr idealisiert. Ist aber die Grundstimmung, in der ich lebe.
Zitat von SaraswatiWie kommt es zu dem Gefühl, etwas zu versäumen?
Das,finde ich,ist eine ganz einfache Geschichte, wenn man denn Willens ist hinzuschauen. Das Gefühl zu haben etwas zu versäumen hat mit Angst zu tun, und wir hatten hier bereits schon einige Thredas wo es um Angst ging,und wo ich der Meinung war daß die Angst das 2.Urgefühl nach dem 1.Urgefühl der Liebe ist,und daraus resultiert daß die Liebe fehlt.Fehlende Liebe führt zu Angst,aber davor steht das Gefühl etwas zu versäumen.Nämlich das Versäumen des ewigen Gefühls der Liebe.Als 1.Urgefühl ist die Liebe eigentlich immanent,oder sollte sie zumindest sein. Durch das Leben kann auf Grund der Erfahrungen durch das Leben diese Immanenz der Liebe (gefühlt) verloren gehen,(Sinn des Lebens?) und führt zu einem Gefühl diese immanente Liebe zu versäumen,was dann zur im Weiteren zur Angst führt. Das Gefühl etwas zu versäumen kann man auf einfache Art erklären wie wenn man ver-schläft.Also den bewussten Zustand dann wenn er nötig ist zu versäumen.