Tritt an zum Tanz! wir schweben in dem Reih'n der Liebe, Wir schweben in der Lust und in der Pein der Liebe. Der ew'gen Liebe Botschaft hört' ich von dem Tode, Daß Gott den Tod getränkt im Lebenswein der Liebe. Die Kraft der Liebe löste leise mir den Nabel, Als Mutter Liebe mich gebar in's Sein der Liebe. Ich frug die Liebe: Wie soll ich der Lieb' entgehen? Sie sprach: Ohn' Ausgang ist der Zauberhain der Liebe. Der Liebe Zauberspiegel strahlet Weltgestalten, Der Blick verirrt sich in den Schilderei'n der Liebe. Gib deinen Leib wie Gold in Liebe's Läutrungschmerzen; Denn Schlack' ist Gold, das nicht die Glut macht rein der Liebe. Ich sage dir, warum das Weltmeer schlägt die Wogen: Es tanzt im Glanze vom Weltedelstein der Liebe. Ich sage dir, wie aus dem Ton der Mensch geformt ist: Weil Gott dem Tone blies den Odem ein der Liebe. Ich sage dir, warum die Himmel immer kreisen: Weil Gottes Thron sie füllt mit Wiederschein der Liebe. Ich sage dir, warum die Morgenwinde blasen: Frisch aufzublättern stets den Rosenhain der Liebe. Ich sage dir, warum die Nacht den Schleier umhängt: Die Welt zu einem Brautzelt einzuweih'n der Liebe. Ich kann die Rätsel alle dir der Schöpfung sagen; Denn aller Rätsel Lösungswort ist mein, der Liebe.
Dieses Menschsein ist ein Gasthaus. Jeden Morgen ein neuer Ankömmling: Eine Freude, eine Niedergeschlagenheit, eine Gemeinheit, irgendeine unerwartete Einsicht, die sich einstellt. Unerwarteter Besuch! Heiße sie alle willkommen und bewirte sie alle. Selbst wenn es ein Schwarm trauriger Gedanken ist, der dir mit Gewalt alle Möbel aus dem Hause fegt: Erweise dennoch jedem Gast die Ehre. Vielleicht ist es ja nur die Vorbereitung für ein neues Entzücken! Der düstere Gedanke, die Scham, die Bosheit – Begrüße sie alle lachend an der Türe Und bitte sie herein. Sei dankbar für was immer auch kommt, weil jeder gesandt wurde als Führer dessen, der von weiter her kommt.