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Sphäre der Meditation

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 christliche Mystik
Sterndeuter Offline



Beiträge: 2.583

13.01.2009 15:09
Mysterium Pansophicum (Jakob Böhme) Zitat · Antworten
Der erste Text

Der Ungrund ist ein ewig Nichts, und machet aber einen ewigen Anfang als eine Sucht.[8] Denn das Nichts ist eine Sucht nach Etwas. Und da doch ein Nichts ist, das etwas gebe; sondern die Sucht ist selber das Geben dessen, das doch auch ein Nichts ist, als bloß eine begehrende Sucht. Und das ist der ewige Urstand der Magiae[9], welche in sich macht, da nichts ist. Sie machet aus Nichts Etwas, und das
nur in sich selber. Und da doch dieselbe Sucht auch ein Nichts ist als nur bloß Wille. Er hat Nichts und ist auch Nichts, das ihm etwas gebe, und hat auch keine Stätte, da er sich finde oder hinlege.

Anm.
[8] ein Suchen und Streben
[9] Geheimzustand der Wirklichkeit bzw. der Natur.


Der zweite Text

So denn nun also eine Sucht im Nichts ist, so machet sie ihr[10] selber den Willen zu Etwas. Und derselbe Wille ist ein Geist als ein Gedanke; der gehet aus der Sucht und ist der Sucht Sucher, denn er findet seine Mutter, als die Sucht. Jetzt ist derseibe Wille ein Magus in seiner Mutter, denn er hat Etwas gefunden in dem Nichts als seine Mutter. Und so er denn seine Mutter (ge)funden hat, so hat er jetzt eine Stätte seiner
Wohnung.
2. Und verstehet hierinnen, wie der Wille ein Geist ist und ein anderes als die begehrende Sucht. Denn der Wille ist ein unempfindlich und unerkenntlich Leben. Aber die Sucht wird vom Willen funden und ist im Willen ein Wesen. Jetzt wird erkannt, daß die Sucht eine Magia[11] ist und der Wille ein Magus[12], und daß der Wille größer ist als seine Mutter, die den giebet. Denn er ist Herr in der Mutter, und wird die Mutter für stumm erkannt und der Wille für ein Leben ohne Ursprung. Und da doch die Sucht eine Ursache des Willens ist, aber ohne Erkenntnis und Verstand. Und der Wille ist der Verstand in der Sucht.
3. Also geben wir euch in kurzem zu ersinnen. die Natur und den Geist der Natur, was von Ewigkeit ohne Urstand. gewesen ist, und befinden also, daß der Wille als der Geist keine Stätte seiner Ruhe habe. Aber die Sucht ist ihre eigene Stätte, und der Wille ist ein Band daran, und wird doch auch nicht ergriffen.[13]'

Anm.
[10] sich
[11] hier etwa: eine WirkIichkeit
[12] hier: einn Bewirker
[13] er ist nicht ergreifbar.

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