Erinnere mich,
wie ich 2005 eine Freundin begleitete,
die erst von ihrem Ehemann verlassen wurde,
was ein fürchterlicher Schock für sie war,
und bald darauf Krebs bekam,
was ihr auch existenziell zusetzte.
Als wir mal zwischen zwei Chemotherapien
miteinander in Urlaub waren,
wachte sie oft im Morgengrauen auf
und war zermürbt von Zukunftsängsten.
Heulend schilderte sie,
was sie doch alles zu bewältigen hätte
und sie wüsste gar nicht,
wie sie das schaffen soll.
Inzwischen ist sie längst durchs Tal durch.
Sie hat alles bewältigt, was zu bewältigen war.
Scheidung, neuer Job, neue Wohnung,
und schließlich als sie fähig war alleine zu leben,
zusammen mit ihren Kindern,
kam auch eine neue Liebe.
Eine starke, freie Frau ist sie geworden,
bewusst in ihrer Gegenwärtigkeit...
Für sie war es damals wichtig
ihre Emotionen wahrzunehmen
und anzuerkennen, wie sie sind.
Ich hatte oft den Eindruck,
dass sie durch das Schwarzsehen
ihr Unglück festhält,
aber dem war wohl doch nicht so.
Langfristig betrachtet war es ein Durchgang.
Das mutige Ansehen, der dunklen Seite...