Zitat von https://de.wikipedia.org/wiki/Egoismus Egoismus (griechisch/lateinisch ego ‚ich‘) bedeutet „Eigeninteresse“[1], „Eigennützigkeit“. Das Duden-Fremdwörterbuch beschreibt Egoismus als „Ich-Bezogenheit“, „Ich-Sucht“, „Selbstsucht“, „Eigenliebe“. Egoismen (Plural) sind demnach Handlungsweisen, bei denen einzig der Handelnde selbst die Handlungsmaxime bestimmt. Dabei haben diese Handlungen zumeist uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck. Wenn dieser Vorteil in einer symbiotischen Lebenshaltung zugleich auch der Vorteil anderer ist, dann sind diese Handlungen ethisch voll legitimiert. Meist aber wird ein Egoist als ein kurzsichtig Handelnder im Sinne eines Raffgieregoisten verstanden, der es kaum akzeptieren kann, wenn andere Menschen ihm gegenüber sich ebenso raffgierig zeigen. Der Raffgieregoist räumt sich selbst also mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht.
Andererseits: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" Den Anderen einbeziehen, statt selbst Verzicht leisten?
Geht das noch, wenn diese Haltung dazu führt, eigene Bedürfnisse zu verleugnen, was über Kurz oder Lang zu Frustration und Konflikten führen muss? Macht es Sinn den klassischen Egoisten "kurzsichtig Handelnder im Sinne eines Raffgieregoisten" zu selbstlosem Handeln anzuhalten?
Was ist selbstloses Handeln. "Gutmensch" ist eine abwertende Bezeichnung für Menschen, die einen Imperativ selbstlosen Handelns an andere Menschen richten oder erkennen lassen und sich dadurch als die moralisch Besseren zu erkennen geben. Wie ist das im Kontext der Selbstlosigkeit zu sehen.
In der EU spielt diese Frage eine zentrale Rolle bei der Flüchtlingspolitik. Ist Deutschland das Land mit den moralisch am höchsten entwickelten Menschen? Oder sind die Deutschen deshalb so Aufnahmewillig, weil Deutschland die reichsten Menschen Europas beherbergt, oder spielen andere Faktoren, wie etwa die deutsche Vergangenheit eine Rolle?
Spielen Egoismen im Bereich der rechten Szene wie Pegida, Legida, NPD, etc., eine Rolle?
Zitat von http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_75760644/pegida-hat-weiter-zulauf-9000-menschen-bei-demo-in-dresden.html Eine Woche vor der Kundgebung zum ersten Jahrestag der Pegida-Entstehung versammelten sich am Montagabend nach Schätzungen der Gruppe "Durchgezählt" bis zu 9000 Menschen auf dem Theaterplatz vor der Semperoper.
Der Satz: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" ist für mich ein absolut zentraler Satz, genauso wie dieser: "Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm" (Denn Liebe und Gott sind identisch)
Vielleicht geht es erst mal drum das Abgrenzungsthema genau anzuschauen. Moira hat ja vor ein paar Tagen auch von der Wichtigkeit der Abgrenzungsfähigkeit gesprochen.
Abgrenzung bedeutet tatsächlich, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen, keine Selbstverleugnung zu betreiben, im unbewussten Wunsch, sich Anerkennung zu erschleichen. Nur wenn ich Gutes tue, bin ich Wert geliebt zu werden. So lautet der dazu gehörige Glaubenssatz. Also die Liebe wird da im Außen gesucht. Ich muss etwas tun, um Liebe zu verdienen. Diese Art von Aufopferung führt tatsächlich früher oder später zum Burnout.
Wenn da aber ein gesundes Selbstgespür ist und die Liebe im eigenen Inneren wahrgenommen wird... so zeigt sich: Liebe ist nicht an Leistung gebunden, sie ist einfach und unbegrenzt vorhanden!
Und diese Liebe kann sich verströmen und vielen andren Menschen in Form von Empathie und auch praktischer Hilfe zu kommen. Wenn diese Liebe im Inneren wahrgenommen wird, ist auch die Verbundenheit mit allem Leben spürbar. Wir sind dann als Menschheit wie ein Körper... Wenn ein Teil krank ist, dann spüre auch ich in mir diese Krankheit. Ich kann es nicht verleugnen, in dem ich die Schotten dicht mache. Ich kann höchstens verdrängen oder es annehmen.
Gesunder Egoismus bedeutet für mich, Verantwortung für mein Wohlergehen zu übernehmen und durchaus NEIN zu sagen, wenn etwas über die Grenzen meiner Selbstachtung geht. Und ich respektiere gerne auch, dass andere für sich sorgen und gegebenenfalls nein sagen. Jedoch bedeutet dies wiederum nicht, dass Abgrenzung über Leichen geht. Wenn ich andre Menschen genauso achte wie mich selbst, kann deren Leid mich nicht unberührt lassen.
Mir ist es nicht egal, ob Leute schlimme Kriegserlebnisse durchleiden müssen, auf der Flucht erfrieren oder absaufen. Mir ist es nicht egal, dass es auf der Welt so viel Armut, Gewalt und grobe Missstände gibt. Gleichzeitig kann ich mich freilich nicht alleine dafür verantwortlich machen.
Bisher habe ich mich durch den Ansturm der Flüchtlinge nicht "persönlich" bedroht gefühlt. Einfache und wirklich befriedigende Lösungen für alle sind in dieser Geschichte (noch) nicht in Sicht. Aber dieses Ziel ist anzustreben. Menschenwürdiger Umgang und Win-Win-Lösungen statt Abspaltung von Gefühlen.
Und: Wenn Hunger und Obdachlosigkeit, Erfrieren und Überlebensangst demnächst vor unsrer Nase geschehen, dann ist es eben nichts mehr, was andre weit weg erleben, sondern steht uns vor Augen und geht uns offensichtlicher etwas an, als früher anscheinend, als es das nur im Fernsehen gab.
Soweit zur Theorie. Die Praxis sieht so aus, dass wir in Deutschland grade eine nationale Schande kompensieren und die jetzt noch "Flüchtlinge Willkommen" rufen, wissen nicht was sie da tun. Es hat jedenfalls nichts mit Humanität zutun. Es ist Naivität, vielleicht sogar Verantwortungslosigkeit. Vielleicht ist das auch eine Form des Egoismus.